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Hintergrundinfos für 2006

Auch dieses Jahr gibt es wieder ausführliche Hintergrundinfos zu der Naziveranstaltung und den beteiligten Personen. Hier entsteht ein Infopool, von dem ihr aus selber weiter recherchieren könnt. Wer weiß, was noch so alles herauskommt.

Inhalt

  1. Organisatoren
  2. Redner
  3. Bands
  4. Infostände
  5. Sponsoren

Organisatoren

„Freie Kameradschaften“

In Folge des Verbotes zahlreicher rechtsextremistischer Organisationen und der Repressionswelle gegen einzelne Aktivisten sowie neonazistische Demonstrationen und Veranstaltungen seit 1992 versuchten die Nazis neue Netzwerke zu installieren. Die Sicherstellung von Unterlagen, Propagandamaterial und auch Waffen sowie teilweise langjährige Haftstrafen für Rechtsextremisten verunsicherte und schwächte die Szene. Ein möglichst unantastbares Organisationsmodell wurde angestrebt. Dazu bedienten sie sich zunehmend moderner Hilfsmittel wie Mailboxen, Infotelefone und das Internet. Außerdem erfanden die Neonazis die „freien Kameradschaften“. Diese sind angelehnt an Strukturen der linksautonomen Szene, i.d.R. aber hierarchisch aufgebaut und verfügen über überregionale Vernetzung in „Aktionsbündnissen“ und „-Büros“. Kameradschaften sind dabei oft ungleich politisiert. Von eindeutig neonazistischen Kameradschaften wird gesprochen, wenn folgende Merkmale aufzufinden sind:

Ideologisch stehen die Neonazis der Kameradschaften dem Nationalsozialismus des 3. Reiches nahe, auch Ideen der „Neuen Rechten“ haben Einfluss auf die Vordenker der Szene. Sie bezeichnen sich als „Nationale Sozialisten“ oder „freie Nationalisten“. Eine zunehmende subkulturelle Entwicklung zu sogenannten „autonomen Nationalisten“ (oder auch „Nationalanarchisten“) innerhalb der Kameradschaftsszene zeichnet sich vor allem seit den neunziger Jahren ab. (weiterlesen)

Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NPD)

Die Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NPD) ist eine politische Partei in Deutschland. Vom Bundesamt für Verfassungsschutz beobachtet und als rechtsextrem eingeschätzt, bezeichnet sie sich selbst als nationalistisch und verfassungsfeindlich. Ideologische Inhalte bilden vor allem die Schürung von Überfremdungsängsten, Rassismus, aggressiver Geschichtsrevisionismus und Antisemitismus. Darüber hinaus pflegt die NPD ein ethnopluralistisches Weltbild, verkürzte Kapitalismus- und Globalisierungskritik. Dies wird mit der Forderung nach einem neuen „nationalen Sozialismus“ verbunden. In Thüringen arbeitet die NPD eng mit parteiungebundenen Neonazis zusammen, ebenso sind personelle Überschneidungen mit Freien Kameradschaften die Regel. Kooperationen mit rechtsextremen Skinheads und Nachfolgestrukturen der verbotetenen Blood & Honour Bewegung sind ebenso zu verzeichnen. Die NPD sitzt im sächsischen Landtag und unterhält in Thüringen 12 Kreisverbände. Vorsitzender der Thüringer NPD ist Frank Schwerdt, Stellvertreter Ralf Wohlleben. Ebenfalls in Thüringen aktiv ist die Jugendorganisation Junge Nationaldemokraten. Die NPD sieht sich als Teil einer „deutschen Volksfront“. (ausführlicher)

http://de.wikipedia.org/wiki/NPD - Wikipedia-Artikel zur NPD

Bild: Patrick Wieschke

Patrick Wieschke

Der aus Eisenach stammende, seit 2005 in Gotha lebende Patrick Wieschke ist seit 1999 einer der umtriebigsten Thüringer Neonazis. Er steht mustergültig für die propagandistische Ausrichtung und den organisatorischen Aufbau des wesentlichen Teils der Nazibewegung, ebenso für ihren Aktionismus und Terrorismus. Wo er kann, hetzt er. Gegen Ausländer aus Anlaß der geplanten Einrichtung von Flüchtlingsheimen („Bedrohung und Kriminalität durch Asylbewerber“, „Mitteldeutschland ertrinkt im Vielvölkerbrei“). Gegen Juden und den „erzverbrecherischen Judenstaat Israel“. Gegen die USA: Sie betrieben „multikulturellen Völkervernichtung“. Gegen demokratische Politiker, zuletzt den Breitunger Bürgermeister, und Antifaschisten („Deutschenhasser“). Sein Vorbild: das „Dritte Reich“ – „die beste Epoche der Menschheit“. In jüngster Zeit greift er verstärkt die Kritik am Sozialabbau auf.

Seine Parolen verbreitet er über Flugblätter, Websites usw., aber auch auf Kundgebungen. Ein Artikel allein nennt 16 öffentliche Versammlungen, darunter zwei in Jena, an deren Organisation und Ausgestaltung Wieschke führend beteiligt war. Organisatorisch bemüht sich Wieschke erfolgreich um eine Vereinheitlichung der Nazibewegung durch intensive Zusammenarbeit zwischen der NPD und anderen Parteien sowie den Freien Kameradschaften. Einerseits ist er stellvertretender Vorsitzender des NPD-Kreisverbandes Wartburgkreis, andererseits Führer des Nationalen und Sozialen Aktionsbündnisses Westthüringen (NSAW), eines Zusammenschlusses mehrerer Kameradschaften aus der Region.

Nicht zuletzt offenbaren seine Vorstrafen den terroristischen Inhalt seiner Politik: Am 29.05.02 wurde er wegen Anstiftung zu einem Sprengstoffanschlag auf einen türkischen Imbiß in Eisenach zu 2 Jahren und 9 Monaten Gefängnis verurteilt. Hinzu kam eine zweite Verurteilung zu 7 Monaten Jugendhaft wegen Körperverletzung. Trotzdem Wieschke sich bis kurz vor Haftantritt und selbst im Gefängnis noch einschlägig betätigte, wurde er vorzeitig entlassen.

(ausführlicher unter http://voelkerball.freespaces.com )

Bild: Thomas Gerlach

Thomas Gerlach

Thomas Gerlach aus Meuselwitz bei Altenburg zählt zu den bekanntesten Neonazis in Thüringen. Er ist einer führenden Aktivisten der Freien Kameradschaftsszene, u.a. tätig im Netzwerk "Thüringer Heimatschutz" (THS) und nach eigenen Aussagen "Gruppenführer einer freien Gruppe im nationalen Widerstand", sowie aktives Mitglied in der Hilfsorganisation für nationale politische Gefangene und deren Angehörige (HNG), im Kampfbund Deutscher Sozialisten (KDS) und im "Freundeskreis Halbe", der die rechtsextremen "Heldengedenken" am Waldfriedhof in Halbe organisiert.
In zahlreichen rechtsextremen Online-Foren wie dem "Freien Widerstand" tritt er unter dem Pseudonym ACE auf. Gerlach gilt als einer der Hauptorganisatoren des Fest der Völker und verfügt über weitreichende Kontakte in die nationale und internationale Neonaziszene.

Weiterlesen auf http://de.wikipedia.org/wiki/Thomas_Gerlach

Bild: Frank Schwerdt, Quelle: de.wikipedia.org

Frank Schwerdt

Frank Schwerdt blickt auf eine lange politische Karriere zurück, die ihn über CDU, REP und andere Organisationen zur NPD führte, deren Bundesgeschäftsführer und -vorstandsmitglied und Thüringerm Landeschef er heute ist.

Diese Stellung hat er sich redlich verdient, gehörte er doch schon Anfang der 90er Jahre zu denen, die auf die Zusammenarbeit mit den "Freien Kameradschaften" setzten. Seinen damaligen, in Berlin und Brandenburg tätigen Verein "Die Nationalen" überführte er Ende 1997 in die NPD. Kurz darauf gründete Schwerdts Freund Christian Wendt die "Arbeitsgemeinschaft nationaler Sozialisten innerhalb und außerhalb der NPD" (AGNS), "durch die Neonazis die Möglichkeit eröffnet werden sollte, sich ohne förmliche Parteimitgliedschaft in der NPD zu engagieren" mit dem Ziel "die NPD weltanschaulich auf den richtigen Kurs bringen". Diese Linie verfolgt Schwerdt auch seit 2001 als Thüringer NPD-Chef weiter.
Schwerdt gilt als Schlüsselfigur rechtsextremer Bildungsarbeit. In diesen Zusammenhang gehört der Aufbau des Hoffmann-von-Fallersleben-Bildungswerkes wie auch seine Tätigkeit als Verleger (Vortrag-Buch-Reise-Verlags GmbH für politische Bildung e.V.) Er gab die "Berlin-Brandenburger Zeitung. Zeitung der nationalen Erneuerung" (BBZ) ebenso heraus wie eine Anfang 2002 in Schwedt und Angermünde kursierende Anti-Antifa-Broschüre. Wegen dieser Tätigkeit wurde Schwerdt zweimal zu Haftstrafen verurteilt: Zunächst wegen Volksverhetzung und Verwendung von NS-Symbolen in seinen "NS-Schulungsbriefen" 1998, ein Jahr später wegen der Herstellung und des Vertrieb einer CD der Band "Die Volksverhetzer", in der es u.a. heißt, dass man "sich besser fühlt", wenn man "Bunte aufklatscht". Folgerichtig begrüßte er den Parteieintritt des einschlägig vorbestraften Sängers der Band "Landser" Michael Regener: "Das ist ... die Chance, dass wir die Szene einmal mehr politisieren, dass sie also aus der Musik heraus sich zur ernsthaften politischen Arbeit bewegen, und die an die NPD ranführen."

Seine politischen Zielvorstellungen brachte er gegenüber "Kontraste" auf den Punkt: "Wir bevorzugen eher das sozialistische Modell ..., allerdings einen Sozialismus, der sich hier auf dieses Land bezieht, auf die Nation. Deswegen sagen wir `Nationaler Sozialismus´." Auf die Nachfrage: "Ist das Nationalsozialismus?" antwortete er: "Man kann das so bezeichnen.".

Weiterlesen auf http://de.wikipedia.org/wiki/Frank_Schwerdt

Bild: Ralf Wohlleben

Ralf Wohlleben

Ralf Wohlleben, der Anmelder des "Festes der Völker", ist einer der führenden Thüringer Neonazis. Er ist stellvertretender NPD-Landeschef und Vorsitzender des Kreisverbandes Jena der NPD. Zu den letzten Wahlen trat er als Direktkandidat der Partei und rangierte auf Platz 3 der Landesliste. Er organisiert häufig Demonstrationen oder tritt auf solchen als Redner auf.

Wohlleben verfügt über beste Verbindungen in die Kameradschaftsszene, aus der er selber stammt. Jahrelang gehörte er neben dem V-Mann Tino Brandt und Andre Kapke zu den Führern des Thüringer Heimatschutzes (THS), eines Zusammenschlusses von Kameradschaften aus der Region. Zu diesem Kreis gehörten auch die Terroristen Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe, deren Bombenwerkstatt im Jahr 1998 von der Polizei ausgehoben wurde. Bis heute setzt Wohlleben seine Tätigkeit im Bereich der Anti-Antifa fort, macht und sammelt Fotos von politischen Gegnern.

Im Jahr 2000 wurde er als "Parteiloser" in den Ortschaftsrat von Winzerla gewählt. Diese Stellung konnte er mit 5,8% der Stimmen nicht wieder erlangen nach seinem Umzug nach Altlobeda. Dort wohnt er neben Maximilian Lemke im Braunen Haus, Jenaische Straße 25, einem Wohn- und Schulungsprojekt von überregionaler Bedeutung, in dem auch schon Horst Mahler gastierte.

Von Beruf Fachinformatiker, betreibt Wohlleben den Provider lobdeweb.de, der auch und gerade neonazistischen Gruppen wie dem "Aktionsbüro Rhein-Neckar" Webspace zur Verfügung stellt. Wie (fast?) alle Völkerfestler ist Wohlleben vorbestraft, u.a. wegen Nötigung, weil er 1999 gemeinsam mit einem Dutzend Kumpanen durch massive Drohungen zwei junge Frauen zu Aussagen über die Jenaer Antifaszene zwingen wollte.

Weiterlesen auf http://de.wikipedia.org/wiki/Ralf_Wohlleben

Blood and Honour

Blood and Honour (deutsch: Blut und Ehre) ist ein Netzwerk von neonazistischen Skinheads, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, Nazi-Bands miteinander zu koordinieren und die nationalsozialistische Ideologie in die Skinhead-Bewegung zu tragen. Seitdem sind Personen aus dem Blood & Honour-Umfeld besonders aktiv bei der Herstellung und Verbreitung von Tonträgern mit rechtsextremistischen Inhalten. Es erschien auch eine gleichnamige Reihe von Samplern.

Der Name hat eindeutigen NS-Bezug. Die Worte "Blut und Ehre" waren auf den Fahrtenmessern der Hitler-Jugend eingraviert, die Nürnberger Rassengesetze hießen offiziell "Gesetz zum Schutz des deutschen Blutes und der deutschen Ehre". Das Netzwerk wurde in den 1980er Jahren unter maßgeblicher Beteiligung von Ian Stuart Donaldson, dem Sänger der Rechtsrock-Band Skrewdriver gegründet. Symbol von Blood and Honour ist eine Art der Triskele, das an das Hakenkreuz der Nazis angelehnt ist, ein Zeichen, das auch vom Ku-Klux-Klan benutzt wird. Szenecode für B&H ist die 28 (Zahlenwert der Buchstaben B und H). Mit "Combat 18" besteht ein "bewaffneter Arm" von Blood and Honour, der vor allem in England und Skandinavien aktiv ist, aber auch in Deutschland Anhänger hat.

Mittlerweile gibt es Blood and Honour-Divisionen in vielen europäischen Ländern sowie in den USA und in Australien. Die deutsche Division wurde im September 2000 verboten, ist aber unter dem neuem Namen "Division 28" weiterhin aktiv. Zuletzt fanden aus diesem Grund im März dieses Jahres umfangreiche Razzien im Bundesgebiet, auch in Thüringen, statt.

Genommen von http://de.wikipedia.org/wiki/Blood_and_Honour

Redner

Bild: Udo Voigt

Udo Voigt

Udo Voigt ist seit 1996 Vorsitzender der rechtsextremen NPD.
Unter ihm öffnete sich die NPD gegenüber der neonazistischen Jugendszene und verstärkte die Zusammenarbeit mit den freien Kameradschaften. Außerdem verbesserte Voigt die Beziehungen zu rechtsextremen Parteien und Gruppen im Ausland. Udo Voigt sucht so vermehrt das Bündnis mit „aktionistisch orientierten Kreisen“ sowie „Jugendlichen Aktionsgruppen“.
Am 25.08.2005 wurde Voigt zu vier Monaten Haft auf Bewährung verurteilt, da er 1998 in einer Wahlkampfrede zum Hass gegen etablierte Politiker aufstachelte und Jugendliche zum bewaffneten Kampf gegen das politische System der BRD aufgerufen hat.
Nachdem er außerdem in der NPD- Parteizeitung „Junge Freiheit“ die BRD ein „illegitimes System“ und Adolf Hitler einen „großen deutschen Staatsmann“ nannte, wurden erneut Ermittlungsverfahren wegen Volksverhetzung, Verunglimpfung des Staates und seiner Symbole sowie Glorifizierung des Nationalsozialismus gegen ihn eingeleitet.

Weiterlesen: http://de.wikipedia.org/wiki/Udo_Voigt & http://lexikon.idgr.de/v/v_o/voigt-udo/voigt-udo.php

Bild: Nick Griffin

Nick Griffin

Nick Griffin ist seit 1999 Vorsitzender der faschistischen British National Party (BNP). Griffin gibt der Partei ein neues Gesicht, versucht das Glatzenimage loszuwerden und verzichtet auf die öffentlichen Auftritte mit Nazi-Insignien, die unter seinem Vorgänger Tyndall üblich waren. Er eine Reihe von internen Umstrukturierungen durch und trennte sich von den engsten Vertrauten Tyndalls. Die Partei soll künftig einen "neuen Nationalismus" vertreten. Außerdem bringt er ein neues Parteiblatt in Hochglanz mit dem Titel "Identity" heraus. Griffin wurde 1998 zu einer bedingten zweijährigen Haftstrafe wegen Holocaustleugnung verurteilt. Desweiteren wurde er am 14.12.2004 verhaftet unter dem Vorwurf, in einer Dokumentation der BBC Rassenhass gegen Muslime geschürt zu haben („teuflischer und böser Glaube“). Ein BNP-Stadtratskandidat hatte in den durch verdeckte Ermittlungen entstandenen Aufnahmen mehrfach gesagt, er wolle "Pakis" (Einwohner pakistanischer Herkunft) töten.
Die BNP wurde 1982 von Ex-Mitgliedern der „National Front“ in London gegründet und gilt als Abspaltung des militanten „Combat 18“ („Kampfgruppe Adolf Hitler“) Netzwerk. Sie bezeichnet Adolf Hitler als „friedensliebenden Menschen, und ihr Gründer , John Tydall behauptet: „Mein Kampf ist meine Bibel.“ Ebenso leugnet sie offen die Shoa und fordert alle nichtweißen Menschen auf, England zu verlassen. Die BNP pflegt seit langem Kontakte zu der internationalen rechtsextremen Szene, u.a. zu Le Pen in Frankreich sowie der NPD.

Wikipedia-Artikel über Nick Griffin: http://de.wikipedia.org/wiki/Nick_Griffin
Eintrag im Lexikon des Informationsdienstes gegen Rechtsextremismus: http://lexikon.idgr.de/g/g_r/griffin-nick/griffin-nick.php

Bild: Bojan Rassat

Bojan Rassate

Bojan Rassate, mit bürgerlichem Namen Bojan Bjanov, nahm als führender bulgarischer Faschist bereits am letzten „Fest der Völker“ teil. In diesem Jahr wird der 34jährige die neugegründete Organisation Gvardija (dt.: Garde) vertreten. Deren Ziel ist die Vereinigung der bulgarischen Nationalisten im Kampf gegen EU- und NATO-Integration und die „Entbulgarisierung des Vaterlandes“. Der gescheiterte Student, der als Kind einige Jahre in der BRD gelebt hatte, machte nach 1991 eine politische Karriere: Zunächst in der Bulgarischen Nationalradikalen Partei (BNRP), deren Jugendorganisation er aufbaute, nach seinem Zerwürfnis mit den BNRP-Führern in den von ihm gegründeten Gruppen Bulgarische Nationale Union (BNS) und Bulgarische Nationalsozialisten, daneben in der Gefangenenhilfsorganisation Organisation für nationale Solidarität und gegenseitige Hilfe. Gegen ihn wird seit 1999 polizeilich ermittelt und 2002 wurde er wegen Körperverletzung an einem Roma angeklagt.

(ausführlicher unter http://www.voelkerball.de.vu/ )

Bild: Mário Machado

Mário Machado

Der etwa 30jährige Mário Machado gehört zu den bekanntesten portugiesischen Neonazis. Er ist Mitglied der Hammerskin-Bewegung und einer der Führer der "Frente Nacional" (Nationalfront), welche enge Kontakte zu Gesinnungsgenossen in ganz Europa, insb. in Deutschland, besitzt. Auf einem von der FN veranstalteten europaweiten Nazitreffen am 19.11.05 nahm neben anderen deutschen Gästen auch der führende Organisator des „Festes der Völker“ Thomas Gerlach teil. Umgekehrt trat Machado am 11.02.06 als Redner auf der Nazidemonstration in Dresden auf. Machado nennt sich einen „stolzen weißen Nationalisten“. Auf seiner Webpage, auf der es von Nazisymbolen wimmelt, nennt er „Mein Kampf“ sein Lieblingsbuch, Screwdriver und No Remorse, aber auch Böhse Onkels seine Lieblingsbands. Auf seinem rechten Unterarm ist ein großes Hakenkreuz tätowiert. Es verwundert daher nicht, dass er zu den 17 Skinheads gehörte, die am 10.06.95 in Lissabon nicht-weiße Menschen überfielen und dabei Alcindo Monteiro Fortes Monteivo erschlugen. Machado wurde hierfür zu 4 Jahren und 3 Monaten Gefängnis verurteilt. Gleichzeitig wird seine Äußerung, beim WM-Spiel Portugal gegen Angola am 11.06.06 werde es „Probleme mit den Fans geben“, als Morddrohung verständlich.

(ausführlicher unter http://www.voelkerball.de.vu/ )
Artikel „Besondere Gäste zur Fußball-WM“ bei Indymedia

Bild: Wolf Kussé

Wolf Kussé

(geb. 1980) ist etwa seit 2001 aktives Mitglied der belgischen "Groen Rechts", einer im selben Jahr gegründeten kruden Mixture aus Nazismus, Odinismus und Ökologiebewegung. Er unterhält enge Beziehungen zur Neonazi-Szene in Flandern. 2004 nahm er an einer Demonstration der "Nederlandse Volks-Unie" ("Niederländischen Volksunion" - NVU) in Holland teil und hielt eine Rede für die dänische "Nationale Alliantie" (NA). Er ist ein Sohn von Godelieve Kussé, einem langjährigen NaziAktivisten in Flandern.

Michal Laššák

Der 25jährige Michal Laššák aus Bratislava soll wie im vorigen Jahr die "Slovenská pospolitost - národná strana" (SP-NS, dt.: "Slowakische Gemeinschaft - Nationale Partei") auf dem "Fest der Völker" vertreten. Die Gruppe will die "tausendjährige Tradition des Slawentums" "verteidigen". Sie hetzt rassistisch gegen die "Feinde der slowakischen Nation": gegen Sinti und Roma ("Parasiten"), die ungarische Minderheit, Juden, Liberale und Freimaurer. Historischer Bezugspunkt ist das Hitlersche Marionettenregime unter Jozef Tiso. Anläßlich des 66. Jahrestages der Gründung dieses Vasallenstaates am 29.10.05 beteiligte sich die Partei an gewalttätigen Demonstrationen in mehreren Städten. Ihre Anhänger traten in schwarzen Uniformen, ähnlich denen der Tisoschen Hlinka-Garde, auf.

Die Hetze der SP-NS führte zu einer Welle von Terrorakten, die ihren Höhepunkt am 04.11.05 erreichte, als Skinheads in Bratislava den 21jährigen Daniel Tupý erstochen, weil er lange Haare hatte. Zahlreiche weitere Menschen wurden, teils schwer, verletzt.

Seit dem Februar 2006 ist die Partei wegen ihres antidemokratischen Programms in der Slowakei verboten. Nunmehr kandidiert Laššák bei den Wahlen zum Nationalrat am 17. Juni 2006 für die "Slovenská ľudová strana" ("Slowakische Volkspartei"). (ausführlicher hier)

Bild: Milan Hroch

Milan Hroch

Hinter dem Namen Milan Hroch verbirgt sich vermutlich Michal Podolák, der bereits bei dem Neonazi-Aufmarsch am 1. Mai 2006 eine Rede als Vertreter der tschechischen "Blood and Honour"-Nachfolgeorganisation "Národní odpor" (NO) hielt.
Podolák studiert zur Zeit an der Prager Hochschule für Ökonomie und ist einer der aktivsten und intelligentesten tschechischen Neonazis mit guten Kontakten zur deutschen Szene. Er war zunächst bei der Neonazi-Skinhead-Organisation "Národní Aliance" (NA) und danach beim "Národně sociální blok" (NSB) aktiv. Hier fungierte er unter anderem als Chefredakteur der offiziellen NSB-Druckschrift "Národní sociální výzva" (National-sozialer Aufruf) und verbreitete zusammen mit Parteimaterialien neonazistische Broschüren wie z.B. Schriften des US-amerikanischen Rechtsterroristen David Lane. In der Zeitschrift wurden auch Texte des Witikobundes in Übersetzung abgedruckt. Er arbeitete in einer Druckerei, in der die Flugblätter "Sudentenland war und wird wieder deutsch" entstanden. Seit 2002 ist Podolák bei "Národní odpor" aktiv.

Robert Vesterlund

Der 29jährige Robert Vesterlund alias Robert Wennerstadt ist ein langjähriger Aktivist der schwedischen Nazi-Szene und tief verstrickt in deren terroristische Aktivitäten. Seine politische Karriere seit 1993 führte ihn zu verschiedenen Organisationen, etwa der "Nationalsocialistisk Front" (NSF), deren Demonstration am 1. Mai 1998 in Nora er organisierte. Wegen seiner Gewalttätigkeit an diesem Tag wurde er zu vier Monaten Gefängnis verurteilt. Wohl aufgrund dieser Erfahrung engagiert Vesterlund sich heute bei der Neonazi-Gefangenhilfsorganisation "Gula Korset". Daneben ist er treibende Kraft der „Salemfonden“, auf deren Demonstration im Jahr 2004 auch der Führer der deutschen JN Stefan Rochow sprach.

Aufschlussreicher ist seine publizistische Tätigkeit als Herausgeber der Anti-Antifa-Zeitschrift „Info 14“, in welcher die Ermordung zweier Polizisten und eines Journalisten durch schwedische Nazis im Sommer 1999 gefeiert wurden. Vesterlund selbst galt schon als Mitorganisator eines gescheiterten Anschlags auf eine linke Politikerin im Jahr 1993 und ist zudem verdächtig, an der Ermordung seines ehemaligen Arbeitskollegen Björn Söderberg 1999 beteiligt gewesen zu sein. Söderberg hatte in einem Zeitungsartikel über die politischen Aktivitäten Vesterlunds berichtet, was diesen seinen Gewerkschaftsposten kostete. Einen Tag nach der Veröffentlichung ließ „Info 14“ sich vom Einwohnermeldeamt Adresse und Foto Söderbergs schicken. Söderberg wurde ausspioniert und schließlich am 12.10.99 erschossen, als er seine Wohnung verließ. Einer der drei Täter war ein Redakteur von „Info 14“.

Ausführlicher unter http://jena.antifa.net/voelkerball/vesterlund.html

Bands

Gigi

Hinter dem Pseudonym Gigi steht der bekannte Rechtsrocker Daniel Giese, u.a. Mitglied der Neonazi-Bands "Saccara" und "Stahlgewitter". Giese stand vermutlich hinter den "Zillertaler Türkenjägern", die 1997 eine CD "12 Doitsche Stimmungshits" mit Coverversionen populärer Schlager veröffentlichten, deren Texte extrem rassistisch waren und teilweise zum Mord aufriefen. Die CD wurde am 31.7.1997 als jugendgefährdend indiziert, seit dem 13.1.1998 besteht ein Einziehungsbeschluss gegen die CD.

Ein ähnliches Konzept verfolgt das Projekt "Gigi & Die Braunen Stadtmusikanten“ , dessen Debüt-CD "Braun is beautiful" 2004 bei dem Chemnitzer Rechtsrock-Label "PC Records" - einer der Sponsoren des "Festes des Völker" erschien. In der Ankündigung wird auf die CD der "Zillertaler Türkenjäger" ausdrücklich Bezug genommen, ähnlich wie diese spreche auch die neue CD - so die Ankündigung - "eine klare Sprache" und werde "wohl wieder zum Hit des Sommers werden". Allerdings mussten die Texte "um dem BRD-Recht zu gefallen, mehrmals geändert werden". Tatsächlich finden sich auf der CD keine Aufrufe zum Mord, jedoch enthält sie vor allem NS-verherrlichende Texte.

Asynja

Schwedische Frauenband aus dem Umfeld von "Blood & Honour" und der Partei "Nationalsocialistisk Front" (NSF). Die Nazi-Folkband trat am 29. April 2006 auf einer konspirativen NPD-Veranstaltung in Tarnow (Mecklenburg-Vorpommern) auf, die wegen der Verbindungen der Bands zum "Blood and Honour"-Netzwerk und der Unkenntnis der Behörden über den Charakter der Veranstaltung für Aufsehen sorgte. Im Nachhinein erklärte der Polizeisprecher Volker Werner: Es seien womöglich Gruppen aufgetreten, "die eine Verbindung zum Blood & Honour-Netzwerk haben". Die angekündigte Konsequenz: "Wenn solche Veranstaltungen bekannt sind, würden wir einschreiten" war jedoch eine von vielen Seifenblasen im Kampf gegen Neonazi-Konzerte geblieben.
Auch die NPD sah sich genötigt, Stellung zu beziehen: "Auf einschlägigen Netzseiten behaupten Linke, daß Ferox und Asynja Bands des in Deutschland verbotenen "Blood & Honour" Netzwerkes seien. Dies können wir nicht bestätigen. Und selbst wenn dies so wäre, die Meinungsfreiheit in Skandinavien ist nicht geprägt von politischen Strafgesetzen. Die Schweden sind eben doch noch etwas freier und können daher fast alles tun und lassen, was sie wollen."
Die Debüt-CD der Schwedinnen soll im Mai/Juni bei "Nordvind"-Records des Neonazis Thomas Ölund erscheinen. Der Sänger und Bandleader der schwedischen Band "Nothung", Chef der Sektion Stockholm von "Blood & Honour Scandinavia" und Autor für verschiedene schwedische Neonazi-Zeitschriften wie "Info 14" und "Nordisk Frihet" war beim ersten "Fest der Völker" sowohl als Redner als mit seiner Band auftreten.

Before The War

Diese Band stammt aus Bratislava in der Slowakei. Deren Sänger Michal Martinkovic, Anfang 20, ist einer der bekanntesten Naziskins der Stadt und rechtes Multitalent. Er gibt das Nazifanzine "Biela Mysel" heraus, engagiert sich in der örtlichen Blood & Honour-Struktur und war Mitbegründer einer weiteren Naziband, "Ancestors". Andere Bandmitglieder spielten bei "Urdung 88", einer NSBM-Band. Dem Outfit des NS-Black-Metals entsprechend, sehen sie nicht wie die typischen Rechtsrockmusiker aus, sind aber, auch im Gegensatz zu Martinkovic, nicht vorbestraft. Der wurde wegen Angriffs mit einem Messer und Körperverletzung verurteilt, allerdings nur auf Bewährung.
Die Musik wird im einschlägigen Versandhandel als "White Power Death Metal" bezeichnet. Ihren letzten größeren Auftritt hatte "Before The War" am 26.03.2005 auf einem Blood & Honour-Konzert der tschechischen Division im nordböhmischen Jablonne v Podjestedi vor über 400 Nazis. Ein Großteil der anwesenden Nazis war aus der BRD angereist, darunter aus Dresden, der Sächsischen Schweiz, Apolda und Weimar.

Verszerzödes

Neben ARCHIVUM ist VERSZERZÖDES (dt.: Bluteid, -pakt) ist eine der bekanntesten ungarischen RAC-Bands. Singen auf ungarisch, englisch ("Holy War" - gemeint ist der "heilige Rassekrieg") und deutsch ("Ein Volk, ein Reich, ein Führer"). Haben mindestens ein eigenes Album ("Hate Parade") veröffentlicht, daneben die Split-CD "Aryan Dreams 88" mit ARCHIVUM sowie Beiträge auf Compilations (zB. auf der Doppel-CD "Tribut to Landser" zu Ehren der gleichnamigen verbotenen deutschen Band). Gemeinsame Veröffentlichungen mit deutschen Bands (zB. BRAINWASH), teils bei deutschen Labels (zB. BACKSTREETNOISE Chemnitz), belegen enge Kontakte zur hiesigen Szene. Ebenso bestehen Kontakte in andere europäische Länder wie auch die Konzertauftritte zeigen:
Ihren letzten Auftritt in Thüringen hatten VERSZERZÖDES am 22.05.04. An einem geheim gehaltenen Ort spielten sie, geduldet von der Polizei, gemeinsam mit ENDLÖSER (Bremen), ARYAN REBELS (Süddeutschland) und MOSHPIT sowie der slowakischen Band BEFORE THE WAR vor 250 Besuchern.

(ausführlicher unter http://voelkerball.freespaces.com/info_verszerzoedes.html )

Stände

Kameradschaft Eisenach & AG Frauen

Die Kameradschaft wurde Ende der 1990er Jahre durch Patrick Wieschke gegründet. Sie fiel mehrfach durch antisemitische Hetzschreiben, Anti-Antifa-Aktivitäten und die Anmeldung von „nationalen Montagsdemonstrationen“ auf. Am 20. April 2005 hatte sich die KamESA in einer Gaststätte in der Innenstadt Eisenachs zu einem Kameradschaftsabend aus Anlaß des Geburtstages von Adolf Hitler getroffen. Bei einer Durchsuchung durch die Polizei nach rechtsextremen Äußerungen wurde umfangreiches Propagandamaterial sichergestellt, so unter anderem eine Hakenkreuzfahne, eine Büste von Hitler, verschiedene Blätter mit rechtsradikalen Liedtexten, CDs und Videokassetten.

(Quelle: http://voelkerball.freespaces.com )

Bild: "Gemeinschaft Deutscher Frauen"

"Gemeinschaft Deutscher Frauen"

Die "Gemeinschaft Deutscher Frauen" (GDF) mit Postfachadresse in Berlin wurde Anfang 2001 gegründet. Bislang hat sie hauptsächlich Aktivitäten in Baden-Württemberg entfaltet. Bei der Gruppe gibt es deutliche Parallelen zum Ende 2000 aufgelöste "Skingirl Freundeskreis Deutschland" (SFD). Die weiblichen Hauptverantwortlichen für SFD und GdF (Stella Palau und Claudia Jäppelt) sind identisch. Wie beim SFD sind viele Aktivistinnen zudem politisch in der NPD/JN bzw. in neonazistischen Kameradschaften organisiert.
Ähnlich der rechtsextremistischen AFF („Aktiven Frauen Fraktion“) Thüringen und andere neonazistischer Propagandakampangen („Nationalisten für Kinderrechte“/Arnstadt) wird das Thema Kindesmissbrauch und die Angst vor dem Aussterben des „deutschen Volkes“ durch Geburtenrückgang mit überhöhter, mythologisierter Darstellung der Mutterrolle instrumentalisiert.
Ziel der Frauenorganisation ist die Stärkung der weiblichen Rolle in der „nationalen Opposition“ („Wenn wir es mit der Gestaltung der Volksgemeinschaft ernst meinen, müssen wir auch zur Kenntnis nehmen, dass unser Volk nun einmal zur Hälfte aus Frauen besteht.“)

Weiterlesen: http://lexikon.idgr.de/g/g_e/gdf/gdf.php & http://www.nadir.org/nadir/periodika/drr/archiv/NR93/93-3.html

Hier & Jetzt

"Hier & Jetzt" ist eine Zeitschrift der Jungen Nationaldemokraten (JN) aus Sachsen, die sich als "neues Theorieorgan" versteht. Das avantgardistische Projekt will einen „modernen Nationalismus formulieren“ und „revolutionäre Theorien transportieren“. Die Kontaktadresse ist identisch mit der des Verlags des NPD-Parteiblattes "Deutsche Stimme".

In der Erstausgabe (Winter 2005) schrieben u.a. Reinhold Oberlercher über „arbeitslose Einkommen“, Robert Waldstetter über die „Reinhaltung unserer Sprache“ und Andreas Molau über „nationalistischen Umweltschutz“ und Gentachnik. Das letzte Thema wurde fortgeführt in der zweiten Ausgabe (April 2006), in der sich auch Artikel von Bernd Rabehl über „Verfassungsfragen“ und Jürgen Schwab über den „Missbrauch des Revisionismus“ befinden. Breiten Raum nimmt die Berichterstattung über den Prozess gegen Jürgen Hösl-Daum (DSU-Stadtrat Görlitz) u.a. wegen Verunglimpfung der polnischen Nation und Rassenhass vor dem Landgericht Jelenia Góra ein. Die drei Angeklagten waren zu Haftstrafen auf Bewährung verurteilt wurden, weil sie im polnischen Boleslawiec Plakate geklebt hatten, die die Einwohner mit Verfolgung wegen angeblich nach Kriegsende begangener Verbrechen an Schlesiern bedrohten.

Ebenfalls im April 2006 veranstaltete die Zeitschrift zusammen mit dem JN-Landesverband Sachsen ihr erstes "Vorlesungswochenende" zur Thematik "Der Leichenkeller der Demokratie - Die Nürnberger Prozesse vor 60 Jahren" mit "Lesebeiträge(n), Zeitzeugenberichte(n) und eine(r) Filmvorführung".

Mädelring Thüringen

Der „Mädelring Thüringen“ ist eine der wenigen reinen „Mädelkameradschaften“, nach eigenem Bekunden auf der Website „ein Zusammenschluss aktiver nationaler Sozialistinnen, die den Befreiungskampf, speziell in Thüringen, unterstützen möchte(n)“. Sie ist Teil des Nationalen und Sozialen Aktionsbündnisses Mitteldeutschland. Als Logo verwendet der Mädelring eine Kombination von Midgardschlange und „Schwarzer Sonne“ als „Symbol für die reiche Kultur der europäischen Völker“. Die Organisation ist seit 2004 durch eigene Demonstrationen wie am 27. November 2004 in Apolda oder durch Infostände wie beim „Fest der Völker“ in Jena präsent. Medienbeauftragte des Mädelrings ist die 19-jährige Abiturientin Mareike Bielefeld ("Rieke").

„Antikapitalistische & Antiglobalistische Kampagne“

Seit dem März 2006 agiert die rechtsextreme „Antikapitalistische & Antiglobalistische Kampagne“ in Ostdeutschland. Die aus der Anti-Hartz-4-Agitation und den fortlaufenden Bemühungen der extremen Rechten, Fuß in sozialen Bewegungen zu fassen, hervorgegangene Kooperation parteiungebundener Neonazis und NPD-Kader v.a. aus Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen stellt den derzeitigen Höhepunkt der Aneignung von Globalisierungskritik, verkürzter völkischer Kapitalismuskritik sowie populistischer Betätigung dar. Die Neonazis schwimmen damit verspätet im deutschen Mainstream der Globalisierungsangst und nutzen Gegenstände der öffentlichen Debatten, um sie für ihre antisemitische und nationalsozialistische Propaganda zu nutzen. Ihre Kritik ist nicht nur pseudointellektuell sondern auch grundsätzlich nicht radikal – vielmehr reiht sie sich in die deutsch-populistische „Heuschreckenrhetorik“ des Spätkapitalismus ein und verbindet sie mit der antidemokratischen Forderung nach einem neuen Nationalsozialismus. Ideologisch ist die „Antikapitalistische & Antiglobalistische Kampagne“ bei der sog. „Neuen Rechten“ einzuordnen (siehe http://lexikon.idgr.de/n/n_e/neue-rechte/neue-rechte.php), jedoch stark geltungsbedürftig und praxisorientiert. Wichtigstes Betätigungsfeld ist das Ausrichten von Demonstrationen und Kaderschulungen. Verantwortlich sind altbekannte Neonazis aus dem Spektrum der NPD und sog. freien Kameradschaften. Diese arbeiten zusammen mit regionalen Nazikadern und regionalen Gruppen/Parteiverbänden zur Organisation von Veranstaltungen. Koordiniert sind die thüringer Neonazis der „Volksfront“ im „Aktionsbüro Thüringen“. Die „Antikapitalistische & Antiglobalistische Kampagne“ tritt als eine Arbeitsgruppe dieser Vernetzung auf. Im Folgenden werden einiger wesentliche Merkmale der neonazistischen Propaganda näher beleuchtet. (weiterlesen)

Bild: "Motorrad Division Schweiz" (MDS)

"Motorrad Division Schweiz" (MDS)

Die "Motorrad Division Schweiz" (MDS) reichert das Gemeinschaftsgefühl des Motorradclubs mit Nationalszialismus an. In den Pausen während ihrer "Nationalen Motorrad-Touren", bei welchen die geliebte Heimat mit Abgasen vergiftet wird, zeigen ihre angeblich rechtskonservativen Mitglieder den Kühnen-Gruß, eine Abwandlung des Hitler-Grußes.

Das wohl bekannteste Mitglied der MDS ist Andre Pagin. Er produziert "Nationale Kurzfilme", in denen politische Gegner symbolisch erschossen und reale Gewalttaten verherrlicht werden - unterlegt vom Sound-Dreck vor allem deutscher Rechtsrockbands. Überdies schlägt er im "Combat 18-Forum" vor, auf antifaschistische Demonstranten zu schießen.

Sponsoren

PC Records

Als einer von gerade mal vier (öffentlichen) Sponsoren des "Fests der Völker" tritt Yves Rahmel aus Chemnitz mit PC Records auf. PC Records setzt sich zusammen aus einem Versand, einem Label und einem gleichnamigen Geschäft in Chemnitz. Auf einem in Kürze zu veröffentlichenden Sampler namens "European Sons of Glory" wird sich auch ein Song der Ungarn von "Verszerzödes" befinden. Im Versand finden sich darüber hinaus eine CD und T-Shirts von "Before the War".
Auffällig ist die Preisangabe € 14,88 - eine Anspielung auf "Heil Hitler!" zum einen, da die 8 für den achten Buchstaben im Alphabet, das H, steht, und zum anderen auf die so genannten "14words".

"Gjallarhorn Klangschmiede"

Als Label mit angegliedertem Versand ist die "Gjallarhorn Klangschmiede" (GKS) ein wichtiger Bestandteil des Neonazi-Netzwerkes, da Musik in dieser Szene einer der bedeutendsten Ideologieträger war und ist. Somit wird durch die Produktion und den Handel mit rechtsextremer Musik nicht nur die Verbreitung der menschenverachtenden Inhalte (siehe die auftretenden Bands) sichergestellt, sondern auch der ständige Zuwachs der "Szene" gefördert. So zum Beispiel dient die GKS sowie über 100 andere Vertriebe rechtsextremer Musik auch als Plattform für die Organisation von illegalen Rechtsrock-Konzerten. Sie sind also klarer Teil des in Deutschland verbotenen Blood & Honour-Netzwerkes. Seit 2003 erschienen fünf CD-Produktionen, unter anderem eine Neuauflage des 2000 erschienenem Albums "Road to Victory" der Rechtsrockband "United Blood" und das Debut-Album "Globalisierungswahn" der thüringischen Band "Abolition". Die sächsische Band "Brainwash" veröffentlichte bei GKS ihr erstes Album "Moments of Truth". Weiterhin soll 2005 eine CD mit der extrem rechten Band "Art of Violence" (Babenhausen/Bayern) veröffentlicht werden, die schon 2004 auf einem Hammerskin-Konzert in Franken spielte. Die GKS unterstützt auch das Projekt "schulhof.net", welches CDs mit rechtsextremer Musik kostenlos an Schulen verteilen wollte, was aber von staatlicher Seite verboten wurde, da "die CD mit dem Namen "Anpassung ist Feigheit - Lieder aus dem Untergrund" offensichtlich geeignet ist, die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen oder ihrer Erziehung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit schwer zu gefährden". Die Webseite der GKS bietet als besonderes Special den POW-Support, die Unterstützung der "Prisoners of war", womit niemand anderes als inhaftierte (Neo)Nazis gemeint sind. Ein kleines Kontaktformular ermöglicht es im Sinne "hoch die nationale Solidarität" den "Kameraden" im Gefängnis auf nationaler und internationaler Ebene Briefe zukommen zu lassen. Jedoch nicht ohne den Hinweis: "Bitte achtet darauf, 100% legal zu bleiben."

"Nationaler Medienvertrieb" NMV

Der NMV tritt als Unterstützer des "Fests der Völker auf" und unter dem Slogan "NMV. Propaganda aller Art. Der Versand für Nationale Sozialisten!". Als Kontaktadresse dient ein Postfach in Eberswalde. Im Sortiment sind insbesondere Textilien, deren Design sich an dem Logo der verbotenen Organisation Blood & Honour orientiert. Auch für "deutschen Sozialismus" und die Organisation "Nationale Sozialisten Bundesweite Aktion" (NSBA) wird Werbung durch den Verkauf der entsprechenden Materialien gemacht. Eine im Februar diesen Jahres stattgefundene Razzia durch den Staatsschutz richtete sich gegen die NSBA.
Im Gegensatz zu vielen anderen rechtsextremen Versänden sollte der NMV auch explizit der Finanzierung politischer Projekte dienen, nämlich der bundesweiten SchülerInnenzeitun "Independent", ebenfalls in Jena mit einem Stand vertreten. Das allerdings auch garantiert nicht uneigennützig, sondern im Austausch für kostenlosen und großzügigen Raum für Anzeigen in den jeweiligen Ausgaben.