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Ersatzveranstaltung für's "Fest der Völker" in Oberhof

Im Hotel "Jägerstein" in Oberhof versammelten sich am vergangenen Samstag ca. 200 Nazis, um einer Rede des NPD-Bundesvorsitzenden Udo Voigt und dem Sound-Dreck der schwedischen Frauenband "Asynja" und der Liedermacher Edei und Maximilian Lemke zu lauschen. Nachdem anscheinend der größte Teil des Programms gelaufen war, schritt gegen 23.15 Uhr die 120 Mann starke Polizei ein. Die verbliebenen 90 Gäste wurden kontrolliert, einige CDs wurden beschlagnahmt.

Diese Saalveranstaltung stellte offenkundig einen Ersatz für das verbotene "Fest der Völker" in Jena dar. Nachdem nach der Entscheidung des Thüringer OVG vom Donnerstag weitere Rechtsmittel keinen Erfolg versprachen, orientierte "Festleiter" Ralf Wohlleben sogleich auf Ersatzveranstaltungen im kleinerem Rahmen. So konnte ein Teil des "Fest"-Programms - die Auftritte von Voigt und "Asynja" - für das Wochenende gerettet werden. Zudem dürfte die Oberhofer Veranstaltung zur Auffüllung der NPD-Kriegskasse gedient haben, die unter dem Jenaer Fiasko empfindlich gelitten haben dürfte.

Unterstützung erhielt Ralf Wohlleben von Kameradschaftsführer Stefan Kolb aus Zella-Mehlis und Hendrik Heller aus Leimbach, die anreisenden Kameraden in den "Jägerstein" lotsten. Bei dem Zella-Mehliser Bürger, der die Räume für eine private Feier mietete - so "Jägerstein"-Besitzer Bruno Kraft gegenüber dem Freien Wort -, dürfte es sich um Kurt Hoppe von der Deutschen Partei handeln.

Mit seinem "Ich habe von nichts gewusst." dürfte der Hotelier kaum Glauben finden, nachdem in letzter Zeit einige einschlägige Veranstaltungen im "Jägerstein" stattfanden. Auch der Polizei wird es schwer fallen zu erklären, warum sie trotz ausreichender Kräfte die Veranstaltung, auf der laut des Suhler Polizeichefs Torsten Wünsche "Musik eindeutig rassistischen Inhalts" gespielt wurde, solange unbehelligt ließ.

Schon am kommenden Samstag, auf dem "Bayerntag der NPD" in Regensburg, haben alle Interessierten Gelegenheit, das Trio Voigt, Asynja und Edei wieder zu treffen. Nähere Informationen zu den antifaschistischen Protesten findet ihr unter http://www.changing-weather.de.tt/

Weitere Informationen zum Thema findet ihr in drei Artikeln [2] [3] unter Presse.