Meiningen: Brandstiftung in Wohnhaus von Flüchtlingen

In einem Wohnhaus im Meininger Viertel Jerusalem, in dem überwiegend Geflüchtete leben, kam es zu einer Brandstiftung. Im Treppenhaus wurden zwei Kinderwagen in Brand gesteckt. Der Angriff reiht sich ein in eine Abfolge von Gewalttaten und Bedrohungen gegen Geflüchtete.

Am Samstagabend rückte die Feuerwehr zum Wohnblock in Meiningen aus, in dessen Treppenhaus in Folge des Brandes bereits eine erhebliche Qualm- und Rauchentwicklung fortgeschritten war. Im Zuge der schnellen Evakuierung wurde keiner der Bewohner verletzt. Die Polizei geht von Brandstiftung aus. Ein Tatverdächtiger, der noch kurze Zeit später gestellt werden konnte, ist mittlerweile wieder auf freiem Fuß, da sich der Verdacht nicht erhärtet hätte. Bisher sei der Polizei noch unklar, ob bei der Tat ein „fremdenfeindliches Motiv“ vorliege. In der Vergangenheit kam es immer wieder zu Angriffen auf Flüchtlinge und ihre Unterkünfte in Meiningen. Im Sommer 2016 versuchten Neonazis vor der Flüchtlingsunterkunft in Meiningen die Bewohner einzuschüchtern, nur wenige Wochen später wurde ein Brandsatz, der sich glücklicher Weise nicht entzündete, auf die Unterkunft geschmissen. Erst im Oktober vergangenen Jahres wurde ein 19-jähriger Geflüchtete aus Afghanistan von Meiniger Neonazis attackiert und verletzt.