Gehren: Razzia bei rechten Versandhandel in Südthüringen

Bei einem rechten Versandhandel im südthüringischen Gehren unter dem Namen „Ostfront-Versand“ fand eine Razzia statt. Wir dokumentieren einen Artikel von sechel.it.

Razzia bei rechten Versandhandel in Südthüringen

Der Raum Südthüringen ist bekannt für vielfältige neonazistische Umtriebe. In der Region finden nicht nur regelmäßig Neonazikonzerte statt, hier sind auch mehrere rechte Versandhandel ansässig. Beim „Ostfront-Versand“ gab es zuletzt eine Hausdurchsuchung.

Bei dem rechten Versandhandel „Ostfront-Versand“ aus Gehren gab es laut dem Neonazi und Betreiber Marcus Schwesinger wohl eine Hausdurchsuchung. Hierbei wurden laut seiner Aussage neben technischen Geräten, auch große Teile des Warenbestandes beschlagnahmt. Kundendaten seien angeblich nicht betroffen, da diese Datenbanken angeblich verschlüsselt auf Servern im Ausland liegen würden. Der rechte Shop schließt in Folge der Durchsuchung bis kommenden Freitag, den 25. November. Aktuell ist auch die Website stillgelegt und es ist lediglich eine Meldung zur Hausdurchsuchung hier zu finden. Als Entschädigung für Lieferverzögerungen wird ein Gratis-T-Shirt für alle bisherigen Bestellungen im Wartestatus angeboten. Bereits Ende März berichtete das Informationsportal Thüringen Rechtsaußen darüber, dass der 22-jährige Neonazi neben einschlägigen rechten Klamotten auch Waffen zum Kauf anbietet.

Nicht der einzige rechte Versandhandel in Südthüringen

Ein weiterer Versandhandel ist der „Freiluft-Versand“, welcher ebenfalls laut Impressum von Marcus Schwesinger betrieben und als „Military“-Shop deklariert wird. Hier werden neben Pfefferspray und Messern, auch Teleskopschlagstöcke zum Kauf angeboten. Im Gegensatz zum „Ostfront-Versand“ ist dieser noch online.

Der wohl bekannteste Naziversandhandel ist wohl „Druck 18“ aus Kloster-Veßra, welcher von Tommy Frenck betrieben wird. Frenck, der ebenfalls fast im zweiwöchigen Rhythmus Neonazikonzerte als politische Kundgebungen anmeldet, akquiriert durch seinen Shop Unmengen am Gelder für die hiesige rechte Szene. Das wohl bekannteste Kleidungsstück, welches zum Teil bundesweit in Erscheinung getreten ist, sind Shirts und Pullover der „Divisions“-Reihe. Diese lässt Frenck für einzelne Nazigruppen aus verschiedenen Bundesländern angertigen. Bereits im September vergangenen Jahres gab es bei Frenck wegen des Verdachts auf das Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen eine Hausdurchsuchung.

Weitere rechte Versandhandel sind neben den bereits erwähnten „Ostfront-Versand“, „Freiluft-Versand“ und „Druck 18“, auch der in Ilmenau ansässige „L.E.M.B.“ und der „Patriotic-Store“ in Oberhof.

Quelle: sechel.it, 21. November 2016.