Erfurt/Friedrichroda: Aktionen um und gegen den Volkstrauertag

Wie immer findet an dem Sonntag zwei Wochen vor dem ersten Advent der Volkstrauertag statt. Das Antifa-Bündnis Gotha möchten auch in diesem Jahr wieder mit Aktionen unter dem Motto „Volkstrauertag abschaffen“ auf den geschichtsrevisionistischen Gehalt dieses Tages aufmerksam machen.

Im Zuge dessen wird am Samstag, den 12. November eine Nachttanzdemo in Erfurt veranstaltet. Mit dieser soll unter dem Motto „Ihr trauert – wir feiern“ statt der am Volkstrauertag kollektiv begangenen Trauer um die einstige Niederlage Deutschlands diese Niederlage sowie die Befreiung Europas vom Nationalsozialismus gefeiert werden. Start ist 18 Uhr am Bahnhofsvorplatz in Erfurt. Am darauffolgenden Sonntag werden die Nazis in Friedrichroda zum nunmehr 14. Mal ihr sogenanntes Heldengedenken begehen. Am dortigen Kriegsdenkmal mit der Inschrift "Für Heimat und Vaterland" werden sie mit Fackeln ihr ritualisiertes Gedenken an die gefallenen deutschen Soldaten begehen. Im Zuge dieses „Heldengedenkens“ verharmlosen die Nazis die deutschen Verbrechen bzw. leugnen diese sogar und bestreiten die deutsche Kriegsschuld. Das ist dabei keine Instrumentalisierung des Volkstrauertages durch die Nazis, sondern in diesem schon angelegt, wenn an ihm ausdrücklich den Toten beider Weltkriege und den Opfern der Gewaltherrschaft aller Nationen gedacht werden soll, hier also ein nivellierende, zwischen Opfer und Tätern nicht unterscheidendes Gedenken auch von staatlicher Seite stattfindet. Deswegen richtete sich die Kundgebung am Sonntagnachmittag in Friedrichroda nicht nur gegen das „Heldengedenken“ der Nazis, sondern auch gegen die deutsche Gedenkpolitik, für die der Volkstrauertag ein Ausdruck ist.

Näheres zum Ablauf, unser Aufruf und weitere Informationen sind zu finden unter volkstrauertag-abschaffen.tk