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Gotha: Freiheit für alle gefangenen Genossen

Eintragsdatum: 2016-09-12Quelle: Soligruppe "Free the three"

In der Nacht vom 8. auf den 9. September drohte eine Hundertschaft der Polizei dem Wohn- und Projekthaus Ju.w.e.l. e.V. in Gotha mit einer kompletten Durchsuchung, sollten nicht innerhalb von fünf Minuten die Menschen heraustreten, denen versuchter Raub und gemeinschaftliche Körperverletzung vorgeworfen wird. Drei von ihnen verbrachten daraufhin das Wochenende in Untersuchungshaft. Derzeit sind sie vorerst wieder frei, ihnen steht aber ein anstrengendes und kostspieliges Verfahren bevor. Wir dokumentieren die bisherigen Berichte der Soligruppe.

GTH: Free the three - Alle sind draußen

Über den gestrigen Tag verteilt, konnten endlich alle drei Inhaftierten, vorerst und mit großen Mühen aus dem Knast entlassen werden. Zu weiteren Sachverhalten können wir uns erstmal nicht weiter äußern, außer dass die drei lediglich gegen wirklich willkürliche Auflagen frei gekommen sind. Nach wie vor gilt: Jeder Cent zählt und hilft. In nächster Zeit muss eine Menge Geld aufgebracht werden, um die bisher angefallenen und noch anfallenden Repressionskosten zu bezahlen.

Trotz des ganzen Stresses, den es in den letzten Tagen gab, gibt es auch etwas Positives zu berichten: Es macht uns wirklich unglaublich glücklich so viel Solidarität zu erfahren. Die Spenden, welche bereits getätigt wurden, helfen uns wirklich weiter und wir werden auch weiterhin unseren drei Genossen zeigen, dass sie nicht allein sind. An dieser Stelle erst einmal ein großes Dankeschön an alle Unterstützenden!

Im Vergleich zum Tatvorwurf und wenn man betrachtet, welchen Handlungsspielraum Neonazis im Landkreis Gotha haben, steht das Verhalten der Polizei in der Nacht der Verhaftung für uns in keinem Maßstab. Im Februar 2014 hat eine Horde Neonazis in Ballstädt (bei Gotha) eine Kirmesgesellschaft überfallen und teilweise ins Krankenhaus geprügelt. Hieran beteiligten sich Nazis aus verschiedenen Regionen Thüringens. Obwohl es genug Beweise gab, stand dort keine Hundertschaft vor der Tür, drohte damit das ganze Haus auseinanderzunehmen, zerrte die Leute über die Straße, schlug auf sie ein und sperrte sie für mehrere Tage in Untersuchungshaft. Die Nazischläger aus Ballstädt laufen heute noch, selbst wo einem Teil ihre Schuld durch einen DNA-Test nachgewiesen werden kann, frei herum und können, wie beispielsweise der dort Angeklagte Stefan Fahrenbach aus Suhl, weiterhin Menschen attackieren. In dem Bundesland, in dem sich der NSU radikalisierte und später bundesweit mehr als neun Menschen durch gezielte Schüsse ermordete, können marodierende Nazihorden weiterhin ihr Unwesen treiben, während andere wiederum ohne hinreichenden Tatverdacht für mehrere Tage unter widrigsten Bedingungen inhaftiert werden. Selbst der Neonazi aus Gotha, welcher vor kurzem mit einem Anschlag drohte, wurde gegenüber unseren Genossen mit Samthandschuhen angefasst. Für uns ist sowas immer und immer wieder der Beweis dafür, dass der Staat auf dem rechten Auge blind ist. Es gibt genug Beispiele dafür, dass Neonazis, welche den Tot anderer in Kauf genommen haben (oder es glücklicherweise nicht dazu kam), vom Staat gedeckt werden. Hingegen werden deren politische GegnerInnen mit einer Vehemenz bekämpft, welche nicht annähernd im Maßstab steht.

Bereits am vergangen Sonntag hat Marco Zint vom BZLG (Bündnis Zukunft Landkreis Gotha), ein selbst mehrfach vorbestrafter Nazischläger, eine Demonstration unter dem Motto "Gegen linke Gewalt" am 1. Oktober in Gotha in sozialen Netzwerken beworben. An diesem Tag werden wohl zahlreiche Nazis den Weg nach Gotha finden, aber dies werden wir nicht unwidersprochen lassen. Wir rufen jetzt schon dazu auf an diesem Tag nach Gotha zu kommen. Nähere Infos zu Gegenprotesten werdet ihr in den kommenden Tagen erhalten.

Zu guter Letzt nochmal die Daten des Spendenkontos
Rote Hilfe Südthüringen
IBAN: DE53 4306 0967 4007 2383 53
BIC: GENODEM1GLS
Verwendungszweck: Gotha

Quelle: Free the three - Alle sind draußen, 13. September 2016.

Gotha: Free the three – Because we are Friends

In der Nacht vom 8. auf den 9. September stand eine Hundertschaft mit Schildern und Montur vor dem Wohn-und Projekthaus Ju.w.e.l. e.V. in Gotha. Gegen 1:30 Uhr stand diese dann vor der Tür und gaben bekannt, dass innerhalb von fünf Minuten drei Täter heraustreten sollen, ansonsten sollte gestürmt und das Haus komplett durchsucht werden.

Die Feuerwehr hatte schon Baustrahler, Notstromagregate usw. aufgebaut. Während der „Bedenkzeit“ von fünf Minuten haben die Bullen schon probiert die Tür einzutreten. Ein paar Leute haben sich dazu entschlossen, vor das Haus zu gehen bevor die Bullen im ganzen Haus randalieren und Zutritt zu den Vereins- und Privaträumen bekommen. Die Personen, die aus dem Haus traten, wurden sofort gefesselt oder dabei mit Schlägen maltretiert. Insgesamt wurden fünf Personen verhaftet. Bei der Verhaftung standen zwei stadtbekannte Neonazis um die Ecke und haben den Oberbullen diktiert wer festgenommen werden soll. Zwei Personen kamen noch in der selben Nacht aus dem Gewahrsam, ihnen wird Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte vorgeworfen. Drei Personen jedoch wurden Freitag Mittag einem Haftrichter vorgeführt und sitzen jetzt in Untersuchungshaft. Der Vorwurf ist versuchter Raub und gemeinschaftliche Körperverletzung. Die nächste Anhörung ist am Montag. Zu dieser wurde uns angeboten, mit Hilfe einer Kaution von je 5.000 pro Person die Genossen freikaufen zu können.

Aus Schutzgründen im laufenden Verfahren können wir zunächst erstmal keine genaueren Angaben zu den Vorwürfen, der Nacht, den Betroffenen usw. machen.

Die nächste Zeit wird uns verdammt viel Geld und unseren Genossen verdammt viele Nerven und Kraft kosten. Wir bitten euch deshalb solidarisch zu sein und für die betroffenen Personen sowohl Geld und als auch Kraft zu spenden.

Rote Hilfe Südthüringen
IBAN: DE53 4306 0967 4007 2383 53
BIC: GENODEM1GLS (das ist ein O wie Otto, keine Zahl 0)
Verwendungszweck: Gotha

Kontakt zur Soligruppe kann über die Mailadresse vom Infoladen hergestellt werden: infoladengotha@riseup.net

Ein großes Dankeschön geht schonmal an die solidarischen Menschen raus welche schon gespendet oder geliehen haben. United we Stand!

Quelle: Free the three – Because we are Friends, 12. September 2016.
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