Hildburghausen: Nazikonzert "Rock gegen Kommunismus"

In Stressenhausen (bei Hildburghausen) fand am vergangenen Samstag ein Neonazi-Konzert unter dem Label "Rock against communism" (RAC) statt. Polizei und Presse äußerten sich bislang nicht zu dem Vorfall.

"Rock against communism" ist ein Label faschistischer Rockbands. Es handelt sich dabei nicht um einen eigenen Musikstils, sondern um eine neofaschistische Sammelbewegung der Rechtsrock-Szene. RAC sollte einen Gegenpol zur antifaschistischen Musikbewegung des "Rock against rascism" bilden. Die ersten RAC-Konzerte fanden 1977 in Großbritannien statt. Das neonazistische und in Deutschland seit 2000 verbotene, militante Netzwerk "Blood & Honour" fand seine Wurzeln im RAC.

Laut Aussage der Thüringer NPD traten Samstagnachmittag 16 Uhr bis Sonntagnacht 1 Uhr mehrere Rechtsrockbands und die regionalen NPD-Kader Tommy Frenck und Steffen Kühner als Redner auf. Frenck ist mit hoher Wahrscheinlichkeit auch der Hauptorganisator des Konzerts gewesen. Die NPD spricht von 200 Teilnehmer_innen.

In den vergangenen Monaten fanden in Südthüringen mehrere Nazikonzerte statt bzw. wurden durch die Polizei aufgelöst. Die meisten Konzerte bleiben unbeachtet durch Polizei und Presse und werden so nicht bekannt. Pressemitteilungen sind der Polizei meist nur erfolgreich aufgelöste Konzerte wert, wohl um das Bild der im Kampf gegen Rechts erblindeten und untätigen Cops zu korrigieren.

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