Hildburghausen: Anklage gegen drei Menschenjäger

Vor etwa genau einem Jahr, am 23. Oktober 2014, kam es in Hildburghausen zu einer regelrechten Hetzjagd seitens einer selbsternannten „Bürgerwehr“ auf rumänische Arbeiter, die eine Lieferung bei einer Firma in Gewerbegebiet Nord/Ost abgeben wollten. Organisiert wurde die Menschenjagd von der hiesigen Naziszene, die mit 15 Autos die Arbeiter in ihrem Transporter durch die Stadt jagten. Nun wurde Anklage erhoben.

Erst die gerufenen Cops konnten die Verfolgungsjagd, bei der es zu mehreren Blechschäden kam, stoppen. Der rumänische Fahrer konnte sich vor dem rassistischen Mob, welcher auf den Fahrer auch nach dem Ende der Verfolgungsjagd losgehen wollte, glücklicherweise noch in den Streifenwagen retten. Nun erhebt die Staatsanwaltschaft Meiningen gegen einen 20-Jährigen sowie zwei 24 und 27 Jahre alte Männer, die sich an der Hatz beteiligten, Anklage. Das Verfahren gegen einen weiteren 26-jährigen wurde erst gar nicht eröffnet. Jener erhielt wegen Nötigung einen Strafbefehl mit einer Geldstrafe in unbekannter Höhe. Die anderen Rassisten scheinen straffrei davon gekommen zu sein. Stattdessen wurden ebenfalls Ermittlungen gegen den Fahrer des Transporters eingeleitet, die schließlich eingestellt wurden. Schon im April letzten Jahres riefen die örtlichen Nazis um Tommy Frenck über Facebook zur Jagd auf Antifaschisten auf.