Meiningen: Abschiebung von Roma-Familie vorerst abgewendet

In der Nacht von Montag auf Dienstag, den 11. August, sollte im Meininger Plattenbaugebiet Jerusalem eine 11-köpfige Familie aus Serbien abgeschoben werden. Die Polizeiaktion wurde durch die Proteste lokaler Antirassisten und infolge des Verschwindens eines Kindes abgebrochen.

Ein 13-jähriger Junge soll, laut MDR, während der Bedrohung der Familie durch die Polizei verschwunden sein. Mehrere Stunden belagerten Beamte die völlig verängstigte Familie. Erst gegen 1.30 Uhr zogen die Behörden ab. Die Familie bleibt vorerst in der Wohnung im Meininger Stadtteil Jerusalem, was wohl nicht zuletzt auch der Verdienst mehrerer Antirassisten ist, die versuchten den Eingang zum Wohnblock der Familie vor der Polizei zu blockieren.

Meiningens SPD-Landrat Peter Heimrich sprach sich unterdessen für konsequente Abschiebungen von abgelehnten Asylbewerbern aus, bekundete dabei zynischerweise noch den Willen, Menschen, die vor Folter und Tod fliehen, helfen zu wollen. Wer nun aber des Lebens und der Unversehrtheit würdig ist, entscheiden deutsche Schreibtischtäter. Die Angehörigen einer in Serbien verfolgten Minderheit sind es nicht. Der Tod ist eben ein Meister aus Deutschland.