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![]() Für aktuelle News checkt bitte unseren neuen Blog!Südthüringen & überall: 70 Jahre Tag der Befreiung – Deutsche Täter sind keine Opfer!br>Eintragsdatum: 2015-05-16 — Quelle: Antifa Suhl/Zella-Mehlis Am 8. Mai jährte sich die Befreiung Europas vom Nationalsozialismus zum 70. Mal. An diesem Tag, vor 70 Jahren, wurde die bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht besiegelt. Er gilt heute international als Tag der Befreiung. In einigen Ländern, wie Tschechien und Frankreich ist der 8. Mai heute immer noch Feiertag. Auch in der ehemaligen DDR war dieser Tag von 1950 – 1966 und im Jahr 1985 ein gesetzlicher Feiertag. In Südthüringen fanden deswegen eine Vielzahl von Gedenkveranstaltungen statt, die wir hier dokumentieren wollen. Gedenkveranstaltung am sowjetischen Ehrenmal in SuhlUm 11 Uhr fand ein Gedenken am sowjetischen Ehrenmal im Wohngebiet der Suhler Aue II statt. Das Ehrenmal mit der Inschrift „Ehre den ruhmreichen Helden der Sowjetarmee - Dank den Völkern der Sowjetunion“, das in den Jahren von 1970 – 1971 entstanden ist, war an diesem Tag gut besucht. An dieser Veranstaltung beteiligten sich rund 80 Bürger*innen, darunter Vertreter*innen von Politik, wie der Oberbürgermeister von Suhl, Jens Triebel. Auch Vertreter*innen aus der russischen Partnerstadt Kaluga und Schüler*innen des Gymnasiums nahmen teil. Gedenken auf dem Suhler HauptfriedhofAb 15 Uhr gab es eine weitere Gedenkveranstaltung in Suhl. Mit einem Rundgang auf dem Suhler Hauptfriedhof wolle man den Opfern des Zweiten Weltkrieges gedenken, so hieß es. Diese Veranstaltung stand ganz im Zeichen der Nivellierung des Unterschieds zwischen Opfern und Tätern des Nationalsozialismus und war als solche an Widerlichkeiten nicht zu überbieten. Oberbürgermeister Jens Triebel eröffnete die Veranstaltung an der Gedenkstele für die Opfer beider Weltkriege. Er machte auch nicht halt, Vertreter*innen des Bundes der Vertriebenen (BdV) in seiner Eröffnungsrede persönlich zu begrüßen. Nach ein paar warmen Worten ging es dann bereits zur ersten Station des Rundganges. An einigen verwilderten Gräbern für zivile Opfer eines Bombenangriffs auf die Siedlung „Am fröhlichen Mann“ am 26. März 1945 um 15:15 Uhr durch amerikanische Tiefflieger, hielt Gerd Manig eine vielsagende Rede. Manig, seines Zeichens Buchautor, unter anderem der Suhler Reihe „Archivbilder“, zeigte sich bestürzt über diesen „sinnlosen“ Bombenangriff auf Suhl. Direkt neben den Gräbern befindet sich auch ein Gedenkstein für italienische Zwangsarbeiter*innen, die in Suhl umgekommen sind. Hier wurden die Namen der Zwangsarbeiter*innen verlesen und an diese kurz gedacht. Nach dieser Station ging es dann wohl zur ekelhaftesten Station bei diesem Rundgang. Im unteren Bereich des Hauptfriedhofes befinden sich zwölf Grabstätten für gefallene Wehrmachtssoldaten, diese sind nicht zu übersehen. Große schwarze Holzkreuze, mit Name und Rang der gefallenen deutschen Soldaten, Stahlhelmverzierungen und Verdienste im Zweiten Weltkrieg sind schon von weiten gut zu erkennen. Hier verlas der Leiter des Waffenmuseums, Peter Arfmann, die Namen der gefallenen Soldaten und würdigte ihre Andenken. Er erzählte hier und da eine kurze Anekdote, bezeichnete die alliierten Bombenangriffe auf Bremen als Terrorangriffe und auch er war sich nicht zu schade, nochmals zu betonen, dass auch das Gedenken an die deutschen Opfer große Bedeutung für die Nachfolgegeneration hätte und auch diese Opfer nicht vergessen werden dürften. Das sehen wir anders und fordern die sofortige Beseitigung dieser Gedenkstätten. Nicht nur, dass diese Gedenkstätten immer wieder von Neonazis als Pilgerstätten begriffen werden, um dort feierliche Kranzniederlegungen wie zum Volkstrauertag abzuhalten; vielmehr hat jene zivile Bevölkerung und die deutschen Wehrmachtssoldaten ihren maßgeblichen Anteil am Vernichtungskrieg und der Judenvernichtung, die nicht einige wenige wollten und durchführten, sondern die deutsche Volksgemeinschaft als Täterkollektiv. Dass auch in Suhl in der Nacht vom 8. zum 9. November 1938 eine jüdische Synagoge in der heutigen „Straße der Opfer des Faschismus“ in Flammen stand und nicht nur am 1. Mai 1934 am „Tag der nationalen Arbeit“ die Hakenkreuz-Fahnen in Suhl wehten (siehe letztes Foto), Zwangsarbeiter für die Rüstungsindustrie eingesetzt wurden oder der Volkssturm am 3. April 1945, als amerikanische Truppen über den Sehmar Richtung Stadtmitte vordrangen, immer noch erbitterten Widerstand leisteten, kommt nicht von ungefähr. Die Stadt Suhl rühmt sich heute immer noch als Waffenstadt und profitierte im Zweiten Weltkrieg maßgeblich von der Rüstungsindustrie. Am Ende des Rundganges auf dem Friedhof gab es dann doch noch einen kleinen Lichtblick. Elke Pudszuhn vom VVN-BdA gedachte an der Gedenkstätte für die antifaschistischen Widerstandskämpfer den eigentlichen Opfern des Nationalsozialismus, jenen, die sich der Volksgemeinschaft widersetzten und die völlig zurecht den 8. Mai als Tag der Befreiung begehen. Neben der antifaschistischen Friedberggruppe aus Suhl gedachte sie allen Opfern, die durch Konzentrationslager und Vernichtungskrieg ums Leben kamen und verlas Auszüge des Schwures von Buchenwald: Dem haben wir nichts mehr hinzuzufügen. Meiningen: Vortrag, Kranzniederlegungen und Rock für CourageIn Meiningen fand bereits am 7. Mai ein Vortrag zum Nachleben des Nationalsozialismus und den sogenannten „Rattenlinien“ statt. Der Vortrag thematisierte, wie ehemalige NS-Akteure nach dem Ende des Krieges versuchten, vor den alliierten Kriegsgerichten zu flüchten und eine neue Karriere im Ausland zu beginnen. Am nächsten Tag gab es, wie in anderen Städten auch, ein Gedenken auf dem Friedhof. Ab 15 Uhr lud das „Bündnis für Demokratie und Toleranz“ zum alljährlich stattfindenden „Rock gegen Rechts“ im Marstall in Meiningen. Neben einer Ausstellung über „Flucht und Asyl“ und einem Vortrag vom Flüchtlingsrat Thüringen zum Thema „Das Boot ist voll“, war der Verein Antifaschistische Kultur & Politik in Südthüringen e.V. und der Wanderverein Bakuninhütte jeweils mit einem Infostand vertreten. Langewiesen: Gedenken am KniebergGegen 16 Uhr fanden sich rund 35 Menschen am Denkmal am Knieberg ein um mit einigen Reden, Kränzen und Blumen den Opfern des Nationalsozialismus zu gedenken und an die Befreiung Europas vom nationalsozialistischen Morden zu erinnern. Neben einigen Gedichten, die aufgesagt wurden, sprach ein älterer Herr von seinen Erlebnissen beim Todesmarsch durch Langewiesen. Öfter musste er seine Rede unterbrechen, da ihn die Erinnerungen an das Grauen welches er vor 70 Jahren durch die Nazis erleben musste auch heute noch sichtlich erschüttern. Zella-Mehlis: Veranstaltung endet im EklatAuch in Zella-Mehlis gab es eine Gedenkveranstaltung auf dem alten Friedhof in Zella. Diese endete mit einem Eklat. Hierzu gibt es einen separaten Artikel. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |
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