Rohr: Wohnhaus von CDU-Rassisten besprüht

In Rohr, zwischen Suhl und Meiningen, haben Unbekannte das Wohnhaus des Thüringer CDU-Landtagsfraktionsvizen Michael Heym besprüht. Die Sprayer entkamen unerkannt. Tatmotiv könnten Heyms rassistische Äußerungen der vergangenen Wochen sein.

Hammer & Sichel, eine Faust sowie das Wort Faschist leuchteten in blauer Farbe an Briefkasten und Wohnhaus des CDU-Landtagsabgeordneten Michael Heym. Dort hatten sich in der Nacht vom Donnerstag auf Freitag, den 24. März, Unbekannte zu schaffen gemacht. Mögliche Motive für die Tat erläutert der Blog Alarmsignal. Wir dokumentieren.

Geistige Brandstiftung mit Folgen.

Im Interview, welches Herr Heym während des Stammtisches der CDU der Zeitung gab, äußerte er folgendes: Er wetterte damals gegen Flüchtlinge aus dem Kosovo und Serbien, er wies daraufhin, dass Ihnen durch die allgemeine politische Situation in Ihrer Heimat keine Verfolgung droht. Heym fordert im Interview außerdem, den zügigen Abschluss von Asylverfahren. Wer politisch nicht verfolgt werde, müsse rasch in seine Heimat abgeschoben werden, Dadurch würde sich die Situation in der Erstaufnahme-Einrichtung in Suhl entspannen.

Beim CDU-Stammtisch ging der Landtagsabgeordnete auch auf die wachsende Zahl der Ladendiebstähle in Suhl ein und bezog sich dabei auf Informationen aus Polizeikreisen. So sei es seit Januar diesen Jahres bereits zu 110 Ladendiebstählen gekommen, während es im gesamten Vorjahr 170 Ladendiebstähle gewesen seien. Im Müller-Markt Suhl habe sich der Schaden durch Diebstähle von 2000 Euro im Monat auf zur Zeit 13 000 Euro erhöht. „Häufig kommen die festgestellten Täter aus dem Kosovo und aus Serbien. Diese Fakten muss man sagen dürfen, ohne als Rechtsradikaler verunglimpft zu werden“, meinte Heym. Wer kriminell werde, habe das Recht auf Asyl in Deutschland verwirkt, so der Landtagsabgeordnete.

Heyms geistige Brandstiftung zeigt nun erste Auswirkungen in der Gesellschaft, so kann man in Sozialen Netzwerken wie z.B. Facebook seine Stimmungsmache gegenüber Flüchtlingen nachverfolgen. In diesem Forum berufen sich RassistInnen aus Suhl und Umgebung auf die von Heym aufgestellten rassistischen Behauptungen. Auch in der bürgerlichen Presse kann man die Auswirkungen spüren, so verfasste ein Rechtspopulist aus Untermaßfeld ein feindseligen Leserbrief.

Das der CDU Abgeordnete durch seine rassistischen Äußerungen im Interview nicht nur auf Zustimmung in der Gesellschaft stößt, daran dachte er nicht. Unbekannte verübten daraufhin in der Nacht von Donnerstag zu Freitag einen ,,Farbanschlag“ auf sein Familienanwesen in Rohr. Dabei wurde der Briefkasten, die Fassade und zwei parkende Autos mit Farbe besprüht. Die TäterInnen hinterließen folgende gesprühte Symbolik, Hammer, Sichel und Faust. Man verständigte nach dieser Tat, umgehend die Polizei was natürlich auch die Presse mit auf dem Plan rief. Heym gab nun zum zweites Mal ein Interview gegenüber der Presse. Er äußerte sich nun zu den geschehenen Vorfall und verwies dabei auf Linksextremisten die für diese Tat in Frage kommen. Auch die Beamten der Polizei schlossen sich dieser Mutmaßung an und verwiesen dabei auf die „linksextreme Szene“. Diese Tat welche man der linken Szene unterstellen will, ist nach unseren Ansichten absurd. Sie dient lediglich dazu, um das Extremismusmodell stabil zu halten um somit linke Strukturen zu kriminalisieren.

Nach der Attacke auf Heyms Anwesen, starten nun die Thüringer CDU erste Versuche die linke Szene zu kriminalisieren. Auf ihrer Facebook Seite ist ein Bericht zu sehen welcher folgende Überschrift trägt #‎Linksextremistischer‬ ‪#‎Anschlag‬ auf den Familienwohnsitz unseres Fraktionskollegen Michael Heym ist ein Anschlag auf die Demokratie! Einschüchterung ist kein Mittel demokratischer Politik!

Auch am bürgerlichen Lager in Meinigen, genauer gesagt beim ,,Bündnis für Demokratie und Toleranz“ geht dieses Ereignis nicht spurlos vorbei. Man macht sich nun große Sorgen um das Ansehen des Bündnisses. Dabei versucht man auf Kuschelkurs mit der CDU zu gehen. Die MitstreiterInnen dieser Gruppe machen sich nicht einmal die Mühe die von der CDU und der Polizei gestellten Mutmaßungen gegenüber den Linksextremen in Frage zu stellen.

Quelle: http://alarmsignal.blogsport.de/2015/04/01/geistige-brandstiftung-mit-folgen/