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Landkreis Sonneberg: Angst vor Unterbringung von Flüchtlingen

Eintragsdatum: 2015-03-09Quelle: Antifa Sonneberg / Neuhaus am Rennweg

Zettel mit der Aufschrift „Sonneberg wird bunt – Hier ziehen demnächst 50-90 Flüchtlinge ein“ versetzten die Bevölkerung Sonnebergs in Angst und Schrecken. Diese wurden Anfang des Monats Februar erstmals an zwei leerstehenden Gebäuden in der Bernhardstraße angebracht. Das führte zu typischen Diskussionen auf diversen Seiten von Sonneberger Nazis auf Facebook, aber auch in der Gruppe „Sonneberg Information“.

In diesen Äußerungen waren wieder eine Reihe standardmäßiger Ressentiments zu lesen, welche so weit über die „Meinungsfreiheit“ hinausgingen, dass gegen eine Vielzahl der Urheber Verfahren bei der Polizei eingeleitet wurden.

Bereits nach kurzer Zeit wurden die Zettel wieder entfernt. Jedoch sollte es bei diesem einen Versuch nicht bleiben, die Bewohner in der Bernhardstraße gegen Flüchtlinge aufzuhetzen. Im Zeitraum vom 21. bis zum 22. Februar wurden in der näheren Umgebung der angeblich geplanten Unterkunft fleißig Flyer verteilt, in denen sich über die schlechten Straßen und die schlechte Beleuchtung in der Nacht beschwert wurde – wofür laut Verfasser kein Geld da sein solle. Aber für diese bösen Flüchtlinge soll eine Unterkunft eingerichtet werden – unerhört. Auch wurden wieder neue Zettel an die beiden Gebäude geklebt, diesmal jedoch mit einem kleinen Zusatz (siehe Bild). Spätestens hier zeigen die Verteiler der Flyer ihr wahres Gesicht. Die erste Sachbeschädigung gegen ein Gebäude ließ dann auch nicht mehr lange auf sich warten. In der Nacht vom 22. zum 23. Februar zertrümmerten Unbekannte die Scheiben.

Bis hierhin war jedoch überhaupt nicht sicher, ob das Gebäude tatsächlich zur Unterbringung von Flüchtlingen genutzt werden soll oder nicht. Am 26. Februar brachte dann die Zeitung „Freies Wort“ endlich Licht ins Dunkel – Laut dem Landratsamt kommen die beiden Gebäude nicht für eine Unterbringung von Flüchtlingen in Frage. Der Eigentümer hätte zwar seine Objekte angeboten, jedoch wurde nach Begutachtung der Gebäude festgestellt, dass diese nicht die Anforderungen erfüllen und hier zu viele Umbauten vorgenommen werden müssten.

Momentan sind im Landkreis Sonneberg 268 Flüchtlinge untergebracht. Diese leben alle dezentral in Wohnungen – die meisten in Neuhaus am Rennweg oder Sonneberg. Weiterhin hat der Landkreis 70 neue Wohnungen für Flüchtlinge angemietet. Vorerst wird es also wahrscheinlich in Sonneberg keine neue Gemeinschaftsunterkunft geben.

Dennoch nehmen Xenophobie und Rassismus weiterhin stark zu. Diese Ablehnung der Flüchtlinge in Sonneberg lässt sich nicht nur im Internet beobachten. Auch in den Ämtern der Stadt erzählen Betroffene, sich oft ungerecht behandelt zu fühlen und schikaniert zu werden. Zugespitzt wird der Hass auf Asylbewerber auf der Straße. Im Landkreis Sonneberg kam es in letzter Zeit neben Beleidigungen auch oft zu Angriffen auf Asylbewerber und Antifaschisten.

Weiterhin beteiligt sich eine Vielzahl von Sonnebergern an den rassistischen SÜGIDA-Aufmärschen. Nach diesen Demonstrationen treffen sich auch Sonneberger am „Deutschen Stammtisch“ von Tommy Frenck im Gasthaus „Goldener Löwe“. Auch die Sonneberger Nazi-Band „Unbeliebte Jungs“ hatte seit mehreren Jahren wieder einen Auftritt in Kirchheim.

Zusammenfassend ist zu sagen, dass Sonneberg schon immer ein Naziproblem hatte und hat. Dieses beschränkte sich in den letzten Jahren jedoch auf das Verfolgen und Zusammenschlagen von Antifaschisten und Menschen, welche für sie „ausländisch“ aussehen. Mittlerweile scheinen sich die Suff- und Drogennazis jedoch wieder in die Thüringer Nazis-Szene eingliedern zu wollen.

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