Antifaschistische Gruppen Südthüringen

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Zella-Mehlis: Antifaschistische Kundgebung und traurige Clowns

Eintragsdatum: 2007-07-18Quelle: AGST

In Zella-Mehlis fand nach Arnstadt die 2. Kundgebung der südthüringenweiten Kampagne "... den Wald vor lauter Bäumen nicht?! Nazistrukturen abholzen, den rechten Konsens brechen." statt. Sie verlief laut, kraftvoll und ohne größere Störungen. Lediglich einige als Clowns verkleidete Nazis versuchten aus kreativen Aktionsformen politisches Kapital zu schlagen. Ohne Erfolg.

Gegen 15 Uhr begannen die ersten Antifaschist_innen mit dem Aufbau der Veranstaltungstechnik. Ca. 10 Polizei-PKW's hielten sich im Umfeld auf. Etwa eine Stunde später begann die Kundgebung. Abwechselnd gab es Musik und Redebeiträge zu Themen wie Rassismus, Antisemitismus und Nationalismus. Aber auch zum örtlichen Neonaziproblem und dem bisherigen Umgang mit selbigen. Nachdem die Polizei per Lautsprecheranlage auf die durch sie ausgehende Kriminalisierung durch die hohe Präsenz ohne erkennbaren Grund hingewiesen wurde, verschwand sie überraschenderweise komplett aus dem Sichtfeld der Veranstaltung. Einige Passant_innen bedienten sich am Infostand oder bei den Flyer verteilenden Antifaschist_innen oder lauschten Musik und Redebeiträgen. An der Kundgebung selbst nahmen im Laufe der Zeit durchgängig zwischen 30 und 60 Personen, zumeist junge Menschen, aber auch ältere und Kinder, teil.

Gegen 17 Uhr kamen aus Richtung Hauptstraße und Peter-Haseney-Straße jeweils etwa 5-10 Neonazis mit Clownsmasken und Transparenten auf die Kundgebung zu. Die teils ängstlich wirkenden Nazis wichen zurück als sich ihnen Teilnehmer_innen der Kundgebung näherten. Jungnazi Alexander Hanf versuchte die Antifaschist_innen mit Bonbons zu bewerfen, rechnete aber nicht mit dem Widerstand der Luft. Nachdem die Nazis ein gutes Stück Richtung Hauptstraße zurückgetrieben wurden, erschien auch die Polizei, die die Personalien von einigen Nazi-Clowns feststellte.

Nach dem versuchten gewalttätigen Angriff der Rechtsextremen in Arnstadt eine Woche zuvor (AGST berichtete) versuchten sich die Nazis diesmal in kreativen Aktionsformen. Konnten jedoch die Kundgebung nicht wahrnehmbar stören. Die Antifaschist_innen hatten die Situation zu jeder Zeit unter Kontrolle, auch ohne das spätere Eingreifen der Polizei. Der friedlich wirkende Protest der Nazis scheint von oben verordnet. Die NPD-Parteiführung bremste vermutlich die Nazis in ihrem gewalttätigen Wahn, da ihr Bilder vermummter NPD'ler_innen so gar nicht ins bürgernah-demagogische Konzept ihrer aktuellen Mitgliederkampagne passen kann. Zu merken auch daran, dass bis heute kein beschönigender Bericht der Geschehnisse in Arnstadt auf der NPD-Homepage steht, trotz reger Beteiligung von NPD-Funktionären am gescheiterten Angriff.

Als die Nazis sich wieder in ihre Löcher verzogen hatten, entschied sich noch die Antifaschistin Heike Gundlach von der örtlichen Linken spontan ein paar Worte zu sagen und gegen 19 Uhr beendeten die Organisator_innen die Veranstaltung, die als Erfolg im sonst so schweigsamen Zella-Mehlis zu werten ist.


Fotos:

















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