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Suhl: Einwohnerversammlung zum Flüchtlingsheim Suhl-Friedberg

Eintragsdatum: 2015-02-17Quelle: Antifa Suhl/Zella-Mehlis

Am frühen Abend des 17. Februar 2015 lud der Oberbürgermeister Jens Triebel zu einer Einwohnerversammlung in die Suhler Werkstätten auf dem Friedberg ein. Dieser Einladung folgten ca. 120 "besorgte BürgerInnen". Der Speisesaal der Werkstätten war kurz vor 17 Uhr bis auf den letzten Sitzplatz belegt, das Interesse am Flüchtlingsheim auf dem Suhler Friedberg war sichtlich groß.

Neben VertreterInnen der lokalen Presse, Sendeanstalten und Politik waren auch der Thüringer Minister für Migration, Justiz und Verbraucherschutz, Dieter Lauinger, der stellvertretende Leiter des Suhler Inspektionsdienstes Frank Haspel und Burkhard Zamboni, Sachgebietsleiter der Landesaufnahmestelle vor Ort, um besorgte Fragen von besorgten BürgerInnen zu beantworten.

Frank Haspel räumte ein, dass es dieses Jahr bereits 40 Straftaten durch Flüchtlinge gab. Es handelt sich hierbei aber um Differenzen zwischen den BewohnerInnen untereinander oder mit dem Wachschutz vor Ort. Er selber ist überrascht, dass es nicht mehr Straftaten zu verzeichnen gibt. Im Stadtgebiet selber gibt es – mit Ausnahme von Ladendiebstählen – keine Straftaten durch Flüchtlinge, betonte Haspel. Von 44 Ladendiebstählen in diesem Jahr wurden 21 durch Flüchtlinge begangen.

Ein wenig unruhig wurde es im Saal als Zamboni Ausführungen dazu machte, Flüchtlinge doch als Bereicherung des Freistaats Thüringen zu betrachten. „Lächerlich“, rief ein Zuschauer in die Runde.

Vielen AnwohnerInnen seien vor allem der Müll, die Lautstärke und die Gepflogenheiten der Flüchtlinge ein Dorn im Auge. Um dem entgegenzuwirken versucht man die Flüchtlinge wohl deutsch zu zivilisieren, denn man könne die deutschen Tugenden von Ordnung und Sauberkeit nicht auf die AfrikanerInnen übertragen, wie der MDR zu berichten weiß. Ein junger Mann, der im Internat „Haus Friedberg“ gegenüber vom Flüchtlingsheim wohnt, sieht seine Existenz bedroht, da er das Gerücht gehört hat, dieses würde geschlossen werden. Eine ältere Frau schildert, dass es zu Verspätungen von Bussen kommt, da die Flüchtlinge im Bus ihre Fahrkarte kaufen und das oft mit hohen Wartezeiten verbunden ist. Ein anderer junger Mann hat sogar Angst überhaupt noch Bus zu fahren und kann auch nicht nachvollziehen, warum Flüchtlinge, die kein Busticket erworben haben, keine Strafe zahlen müssen.

Vom Verteidiger und Retter des Abendlandes SÜGIDA und dem Schlägertrupp rund um Tommy Frenck fehlte allerdings jede Spur. Dabei hatte SÜGIDA im Vorfeld noch auf Facebook aufgerufen, zahlreich an der Versammlung teilzunehmen, doch letztendlich kam keiner von ihnen. Warum auch? Am Ende werden sie, wie sie nicht müde werden zu betonen, vonseiten der Politik und Presse eh nur belogen, aber vielleicht waren sie auch einfach noch von ihrer Saalveranstaltung in Kloster Veßra betrunken und nicht in der Lage nach Suhl zu kommen.

Fakt ist, dass das Flüchtlingsheim in Suhl Erstaufnahmestelle wird und für mindestens fünf Jahre bestehen bleibt. Geplant ist auch eine Zweigstelle vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, kurz BAMF. Des Weiteren ist das Land derzeit auf der Suche nach einer weiteren Immobile für eine dritte Erstaufnahmestelle in Thüringen. Unter anderem steht ein ehemaliges Krankenhaus in Rudolstadt im Gespräch.

Derzeit leben im Flüchtlingsheim auf dem Suhler Friedberg 1200 Flüchtlinge aus 11 Nationen, die Asylverfahren dauern derzeit zwischen anderthalb und zwei Jahren, vor drei Jahren lag die Bearbeitungsdauer noch bei drei bis sechs Monaten.

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