Antifaschistische Gruppen Südthüringen

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Suhl: PEGIDA-Ableger plant ab Januar Aufmärsche in Südthüringen

Eintragsdatum: 2014-12-31Quelle: Antifa Suhl/Zella-Mehlis

SÜGIDA nennt sich der Südthüringer Ableger der rassistischen Dresdner Massenbewegung gegen Asylrecht und Geflüchtete. Am 12. Januar 2015 soll es in Suhl die erste Demonstration geben, für die Faschisten aller Couleur von AfD bis NPD bereits trommeln. Aber es regt sich auch Widerstand gegen die größte rassistische Basisbewegung seit Anfang der 90er.

PEGIDA heißt also der neueste Versuch eine rassistische Massenbewegung in Deutschland zu etablieren. Dabei hätte man bei der Namenswahl kaum selbstentblößender vorgehen können. Als hätten die Rassisten selbst den Beweis dafür antreten wollen, dass ihr Hass auf die Ausländer jeder rationalen Grundlage entbehrt, es also an den Verfolgten gerade das gar nicht gibt, was man an ihnen zu verfolgen meint, hat man sich den Namen „Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“ gegeben. In der Hochburg der Bewegung, in Dresden, gibt es geschlagene 0,4 Prozent Muslime und dass die aus den aktuellen Kriegsgebieten fliehenden Muslime hier das Kalifat aufbauen, vor dem sie in Syrien und dem Irak flohen, ist so absurd wie kaum etwas.

Den Verteidigern des Abendlandes geht es auch nicht um den Islam oder den Islamismus. Ihre „Ängste“, die die aufs Wahlvieh schielenden Politiker so gern ernst nehmen wollen, sind tatsächlich Ängste, aber eben keine vor dem Verlust der Kultur oder Identität, sondern Ängste vorm sozialen Abstieg, vor der Konkurrenz um Arbeitsplätze, Sozialhilfe, Wohnraum und um das volksgemeinschaftliche Versprechen, dass das bloße Leben der Deutsch-geborenen im Gegensatz zu dem der Flüchtlinge durch die Staatsmacht zu garantieren ist.

Im Januar wollen also auch in Suhl solche Realitätsflüchtlinge deutscher Provenienz auf die Straße gehen und den Landsleuten ihr Leid und ihre Angst klagen. Wie viele es werden und wie lange die Motivation anhält, ist nicht abzusehen. Abzusehen ist aber, dass eine breite rechte Volksfront von Enttäuschten, Naiven, Verbitterten und Erbosten die Wohnquartiere in Richtung Innenstadt verlassen wird. NPD, BZH und AfD sind längst darum bemüht diese neue Welle der rassistischen Basisbewegung zu kontrollieren und für sich an die Wahlurnen und Mitgliederversammlungen zu treiben.

Aber es gibt auch Widerstand, der sich – wo sonst – zunächst auf Facebook sammelt. Eine Gruppe namens „Südthüringen gegen Sügida“ hat bereits Proteste angekündigt und sammelt vorerst die Likes der Willigen ein. Überhaupt konkurriert man derzeit eifrig um die meisten Facebook-Likes, als würde es etwas bedeuten, wenn man die in der Like-Zahl quantifizierte Zustimmung aus der ganzen Welt zusammenklaubt. Zur Zeit liegen jedenfalls die Rassisten knapp vorn.

Ab Januar wird es aber wohl nötig sein, die Rassistenaufmärsche in Suhl auf der Straße zu beobachten und ihnen entgegenzutreten. Am besten ohne dabei den Rechtsstaat oder das geläuterte Deutschland hochleben zu lassen, das heißt also: ohne in Konkurrenz um den besseren Nationalismus zu treten, wie es die Mehrzahl der PEGIDA-Widersacher derzeit zu tun pflegt.

Antifaschistische Gruppe Südthüringen