Kirchheim: NPD plant Bundesparteitag
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Eintragsdatum: 2014-01-16 — Quelle: AGST
Wie aus mehreren Berichten in den Medien hervorgeht, plant die NPD notgedrungen ihren Bundesparteitag am kommenden Samstag von Saarbrücken nach Kirchheim zu verlegen. Die „Erlebnisscheune“ dient dabei als Ersatz für die im Saarland entzogene Festhalle.
Die Partei hält sich bisher zu der Ausrichtung ihres Parteitages bedeckt. Fest steht bisher nur, dass der Vertrag mit der Stadt Saarbrücken zur Mietung der Festhalle geplatzt ist. Die „Erlebnisscheune“ in Kirchheim dürfte im Gegensatz dazu als sichere Location dienen. Jedoch scheint, wie aus den Presseberichten zu entnehmen ist, die NPD in Kirchheim einige Platzprobleme zu befürchten. Einige Gäste wurden bereits wieder ausgeladen und der Presse wird ebenfalls der Zutritt verweigert.
Ob es am Ende wirklich zum Treffen der NPD in Kirchheim kommt oder doch noch ein anderer Ort gefunden wird, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch offen. Der erste Parteitag der NPD in Kirchheim wäre es nicht.
“Gemütlicher” NPD-Delegiertenparteitag in Thüringen
Für die NPD läuft es schlecht: Nun muss wegen Fehlern beim Vertragsabschluss auch noch der Delegiertenparteitag in ein viel zu kleines Ausweichquartier verlegt werden. Die Wahl fiel auf das thüringische Kirchheim. Dort sollen die Delegierten am kommenden Samstag ihren Spitzenkandidaten für die Europawahl bestimmen.
Von Stefan Schölermann, NDR Info
Bis vor wenigen Stunden war er noch Zukunftsmusik – jetzt ist er schon Vergangenheit: Der NPD- Delegiertenparteitag am 18. Januar in Saarbrücken ist abgesagt. Jetzt sollen die NPD- Kämpen im thüringischen Kirchheim ihren Spitzenkandidaten zur Europawahl bestimmen. Seit wenigen Stunden ist das Ganze offiziell. In einem Schreiben der Parteiführung, das NDR Info vorliegt, heißt es: „Liebe Kameraden, die Stadt Saarbrücken hat den mit uns geschlossenen Mietvertrag für die Zurverfügungstellung der Festhalle in Saarbrücken-Schafbrücke für unseren außerordentlichen Bundesparteitag am 18.1. gekündigt.”
Ein Ersatzstandort ist schnell gefunden: der „Romantische Fachwerkhof Arnstädter Strasse” im thüringischen Kirchheim. So romantisch ist der Gasthof, dass die Delegierten geradezu auf Tuchfühlung gehen können. Befürchtet wird offenbar eine qualvolle Enge – so sehr, dass Gäste schon jetzt wieder ausgeladen werden. Auch die Presse erhält deshalb keinen Zugang. Kirchheim ist nicht zum ersten Mal Tagungsort der NPD. Bereits mehrfach fanden hier Veranstaltungen oder Konzerte der extremen Rechten statt.
Entscheiden wollen die NPD-Delegierten dort über ihren Spitzenkandidaten zur Europawahl. Vor allem drei Kandidaten werden gegen einander antreten: Udo Pastörs, Fraktionsvorsitzender der rechtsextremen NPD-Fraktion im Schweriner Landtag, Udo Voigt, bis vor zwei Jahren Parteichef der NPD und Karl Richter, Vorstandsmitglied der NPD und einer ihrer intelligentesten und wohl gerade deshalb aussichtslosesten Kandidaten für die Position des EU-Kandidaten.
Die Verlegung der Delegiertenkonferenz von Saarbrücken nach Thüringen verlief jedoch weit weniger konflikarm, als es die nüchterne Mitteilung an die „ Lieben Kameraden“ vermitteln mag. Nach Informationen von NDR Info hat es hinter den Kulissen gewaltig gekracht, als am Freitag vergangener Woche das NPD-Präsidium zur Beratung über die neue Lage zusammen gekommen ist. Im Zentrum der Kritik stand dabei ausgerechnet der Saarländer und Generalsekretär der NPD, Peter Marx. Bei der Anmeldung des Parteitages im Saarland habe er „Lücken im Vertrag“ hinterlassen. „Wenn der Bundesverband erst nachträglich in den Vertrag hineinschlüpft, muss man sich nicht wundern, wenn der Kontrakt wieder gekündigt wird“, lautete sinngemäß die Kritik an Marx. Auf gut Deutsch: der Generalsekretär habe bei den Vertragsverhandlungen getrickst und dabei sich selber ausgetrickst. Die Folge sei ein Parteivolk in Raumnot.
Quelle:
http://www.publikative.org/2014/01/13/gemuetlicher-npd-bundesparteitag-in-thueringen/