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Greiz: Pogrome verhindern bevor sie entstehen

Eintragsdatum: 2013-10-25Quelle: AGST

Im östthüringischen Greiz geht eine Melange aus rechtem Wutbürgertum und Nazis einmal die Woche gegen ein Heim von Geflüchteten auf die Straße und trägt die übliche Mischung aus als Angst getarntem rassistischem Hass und wütend vorgetragener Dummheit nach außen. Dagegen wehren sich antifaschistische Gruppen aus dem Vogtland und rufen zu einer antirassistischen Demo am 9. November auf. Wir rufen dazu auf, nach Greiz zu fahren und dokumentieren den Aufruf.

POGROME VERHINDERN BEVOR SIE ENTSTEHEN!

Antirassistische Demonstration am 9.11.2013 in Greiz

Pohlitz. Ein Plattenbaugebiet am Rande der ostthüringischen Kreisstadt Greiz. Die scheinbare Ruhe ist seit einigen Wochen getrübt. Seit Anfang September demonstriert jeden Freitag eine sogenannte „Bürgerinitative“ gegen ein kurzfristig neu eröffnetes Wohnheim für Flüchtlinge. Ein Blick auf die Agenda der Bürgerinitiative zeigt schnell: es handelt sich um rassistische Klischees und Ressentiments, die bestehende Ängste und Vorurteile der Bevölkerung aufgreift und gezielt verstärken soll. Hinter der Initiative stehen organisierte Nazis aus Greiz und dem Vogtlandkreis, allen voran David Köckert aus dem Umfeld der Kameradschaften „Braune Teufel Vogtland“ und „Rechte Aktionsfront“ (RAF) sowie Kevin Pahnke, Führungskader der „RNJ Vogtland“.

Greiz 1991 – Greiz 2003 – Greiz 2013. Eine erschreckende Kontinuität. Bereits im Oktober 1991 gab es einen organisierten Überfall auf eine Flüchtlingsunterkunft in Greiz-Irchwitz. Ende Januar 2003 versuchten Greizer Nazis, die Unterkunft in Irchwitz in Brand zu stecken. Und im Jahr 2013 beschwören organisierte Rassist*innen seit Wochen mit Fackelmärschen die „Volksgemeinschaft“. Auch wenn die taktische Überlegung der Nazis und ihrer „Bürgerinitiative“ nicht aufging, die Greizer Bevölkerung mehrheitlich gegen Migrant*innen zu mobilisieren, so ist trotzdem ein gefährliches Eskalationspotential vorhanden. Berlin-Hellersdorf und Rostock-Lichtenhagen sind nur zwei Beispiele unter vielen. Der 9.11. ist auch Gedenktag an die Pogromnacht, die sich mittlerweile zum 75. Mal jährt. Die zahllosen Ermordeten, Misshandelten und anschließend Deportierten mahnen uns, die Folgen von Rassismus, Nationalismus, Antisemitismus und sämtlichen anderen diskriminierenden Einstellungen niemals zu vergessen!

Wir wenden uns am 9.11. nicht allein gegen den rechten Mob, der sich auf den Straßen versammelt. Rassistische Diskriminierung hat viele Gesichter. Die „Festung Europa“ rüstet auf, ertränkt Flüchtlinge im Mittelmeer oder interniert sie in Lagern. Auch im Landkreis Greiz sind Geflüchtete in sogenannten „Gemeinschaftsunterkünften“ untergebracht, die doch nichts anderes als Lager sind, unter entwürdigenden Bedingungen. Zudem gilt im Landkreis Greiz nach wie vor das „Gutscheinsystem“. Flüchtlinge bekommen kein Bargeld ausgezahlt, sondern müssen zu überteuerten Preisen in ausgewählten Geschäften mit Gutscheinen bezahlen. Dies sind nur Beispiele einer langen Liste institutioneller Diskriminierungen.

Wir rufen alle aktiven Antifaschist*innen und Antirassist*innen dazu auf, sich an der Demo am 9.11. (12 Uhr, vor dem Arbeitsamt in der Bruno-Bergner-Straße) in Greiz zu beteiligen.
Lasst uns Pogrome verhindern, bevor sie entstehen!
Wir solidarisieren uns mit allen Flüchtlingen in Greiz und anderswo.
Für eine solidarische Gesellschaft jenseits von Diskriminierung und Volksgemeinschaft. Bleiberecht für alle!

die Antifaschistischen Gruppen des Vogtlandes (AGV)

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