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In Kirchheim nicht Neues

Eintragsdatum: 2013-02-21Quelle: Antifa Arnstadt/Ilmenau

Es grenzt inzwischen an Brauchtum, was in Kirchheim zu jedem größeren Nazi-Event im Nazi-Zentrum „Romantischer Fachwerkhof“ passiert. Diesmal fand der NPD-Landesparteitag am vergangenen Samstag statt. Die NPD will mal wieder den Landtag erobern.

Nazis, Polizei und Zivilgesellschaft gehören in Kirchheim inzwischen zum Dorfbild und scheinen dort öfter zu trainieren als der Fußballverein. Längst ist es Brauch und Schauspiel zugleich, was sich ereignet, wenn die NPD im Nazi-Zentrum tagt. Starke Kontrollen an Ortseingängen gehören genauso dazu, wie der Auflauf der Zivilgesellschaft, die sich zwischenzeitlich adäquat durch Pappkameraden ersetzte (http://oxymoron.blogsport.de/2012/10/27/das-zusichselbstkommen-der-zivilgesellschaft-in-kirchheim/) und nun doch wieder alles auf die Straße holt, was Beine oder Ständer hat. Geändert hat sich nichts, außer das Zusammenspiel mit der Polizei, die inzwischen zum Partner der Zivilgesellschaft mutiert ist und bei so viel Kumpanei die Hamburger Gitter durch eine rote Linie auf dem Asphalt ersetzt hat. Der Effekt ist derselbe, egal ob die Ordnungsmacht Gitter aufstellt oder Linien zieht. In Kirchheim ist man sich einig, dass bei allem symbolischem Geschrei Recht und Ordnung einzuhalten sind. Auf Recht und Ordnung wird auch gesetzt, um das Problem mit den Nazis im Ort zu lösen. Kaum ein Redner am offenen Mikrofon, der nicht ein Verbot der NPD gefordert hätte. Und so ist der Anspruch der Zivilgesellschaft in Kirchheim wohl der, solange weiter zu demonstrieren, bis die Partei verboten ist und dann geht die Sache von vorne los. Irgendwas, was man verbieten kann, findet sich ja immer. Und so verdrängt man erfolgreich den Gedanken, dass es mit Naziideologie durch Verbote nicht getan ist, dass sich Rassismus und Antisemitismus nicht verbieten lassen, weil sie Ausdruck einer Gesellschaft sind, die sich mit roten Linien oder Gittern vor der Einsicht in die eigene Menschenfeindlichkeit schützt, die man irrtümlich für ein Privileg der Nazis hält. Der Einsicht also, dass Nazis zwar üble Leute mit einer üblen Ideologie sind, aber in einer bald ebenso üblen Gesellschaft, die abschiebt, ausgrenzt und eine Produktions- und Reproduktionsordnung am Laufen hält, die auf Ausbeutung und Zerstörung beruht. Wer am vergangenen Samstag derartiges durchs offene Mikrofon geäußert hätte, hätte sich noch außerirdischer vorkommen dürfen, als die Nazis auf der anderen Seite der Linie und damit nur wieder einen Satz Wolfgang Pohrts bestätigt: „Man kann auf die Dauer nicht der einzige Vernünftige unter tausend Wahnsinnigen bleiben, sondern man wird dabei auch verrückt, nur ein bisschen anders“.






























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