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![]() Für aktuelle News checkt bitte unseren neuen Blog!Ilmenau: Burschenschaften versuchen kritische Veranstaltung als Podium zu nutzenbr>Eintragsdatum: 2013-01-15 — Quelle: Antifa Arnstadt-Ilmenau Am vergangenen Donnerstag, dem 10. Januar 2013 referierte der Journalist Jörg Kronauer an der Universität in Ilmenau über Studentenverbindungen in Deutschland. Unter den ca. 25 Veranstaltungsbesucher_innen waren auch 12 Burschis aus den Ilmenauer Burschenschaften, die versuchten die Veranstaltung zur Aufbesserung ihres Images zu nutzen. Ein Versuch, der nach hinten losging. Auch die Ilmenauer Polizei war alarmiert. Vor Beginn der Veranstaltung versicherte sie sich beim organisierenden Studierendenrat, ob alles friedlich ablaufe. Scheinbar weiß man bei der Polizei, was man von den Ilmenauer Burschis zu erwarten hat. Diese waren aber gar nicht so sehr auf Krawall gebürstet, wie die Polizei fürchtete. Sie verteilten zu Beginn der Veranstaltung sogar weinerliche Pamphlete, auf denen sie sich, wie das bei demokratisch gewandeten Faschisten so üblich ist, zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung bekannten und sich darüber beklagten in die rechte Ecke gestellt zu werden. Knapp 90 Minuten referierte Kronauer kompetent über das deutsche Verbindungswesen, über Vergangenheit und Gegenwart, Gemeinsamkeiten und Unterschiede, Streits und Zerwürfnisse, Skandale und Skandälchen in den deutschen Burschenschaften, Landsmannschaften und den übrigen zumeist Männerbünden, die sich an Universitäten sammeln. Während des gesamten Vortrags lieferte er den empirischen Beweis dafür, dass solche Bünde und Seilschaften schon strukturell gesehen reaktionäre, protofaschistische Zusammenkünfte sind, deren Lösung nicht in der Öffnung für Frauen und Nicht-Deutsche liegen kann, sondern in deren Auflösung und Zerschlagung. Die anwesenden Burschen kamen zwar ohne Mützchen, aber doch mehrheitlich provokativ mit dem Strick um den Hals, mit dem sich die erfolgloseren vielleicht später mal ein Ende bereiten, der aber derzeit als Schärpe oder Couleur fungiert und die Zugehörigkeit zu einer der beiden reaktionären Gemeinschaften deutlich macht, die sich in Ilmenau rumtreiben: der Baltia-Gotia und der Vandalia. Die Versuche die Veranstaltung zu Beginn durch permanente Zwischenfragen zu stören, wurden schnell unterbunden, so dass der große Auftritt der Farben tragenden Kleingeister erst in der abschließenden Diskussion anstand. Viel interessanter als die vernunft-resistenten und vielsagenden Einlassungen der Burschis (z.B. Frauen können ja in Schach- und Fußballvereine gehen und werden ja trotzdem immerhin als schützenswerte Objekte anerkannt), war das nebenbei über deren Positionierung zu Erfahrende. Offiziell gelten nämlich die Ilmenauer Burschenschaften als dachverbandsfrei, was allerdings nicht heißen sollte, dass sich die Kameraden nicht mit den, wegen des Arier-Nachweises in Verruf geratenen, Burschenschaften der „Deutschen Burschenschaft“ (DB) vernetzen. Ein jüngerer Burschi, der wegen seiner verräterischen Einlassungen sicherlich ein Strafbier beim anschließenden Gelage aufgedrückt bekam, bekannte, er habe kürzlich erst die Arminia Rhenania in München besucht und überhaupt sei es gang und gäbe, sich mit den Verbindungen aus anderen Städten zu treffen und zu vernetzen. Sebastian Bauer, der Leithammel der anwesenden Gemeinde brachte es sogar auf die Bezeichnung, die studentischen Verbindungen in Deutschland seien ein „großes Ganzes“. So ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass seit Jahren der Besuch des Pfingstkongresses des Coburger Convents – ein anderer Dachverband, der dem DB in nichts nachsteht – fester Bestandteil des Semesterprogramms von Baltia-Gotia ist, wobei natürlich auch die Burschis von Vandalia dort wiederzufinden sind. (Für weiteres zum Coburger Convent siehe hier) Der Versuch, die Ilmenauer Burschenschaften als harmlose homosoziale Grüppchen für Trinkspiele und Ganzjahresfasching darzustellen, ging also gründlich nach hinten los und vielleicht wird der ein oder andere schweigsame Burschi ins Grübeln kommen über den Verein, dem er da beigetreten ist. Ausstiegshilfe bietet u.a. der ASTA Göttingen. ![]() ![]() ![]() ![]() |
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