Antifaschistische Gruppen Südthüringen

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Südthüringen: Naziaktivitäten zum Volkstrauertag

Eintragsdatum: 2012-11-30Quelle: Antifa Suhl/Zella-Mehlis

Neben dem zentralen Fackelmarsch der Nazis in Friedrichroda kam es zum Volkstrauertag ebenfalls zu Naziaktivitäten in Suhl und Zella-Mehlis, sowie im Landkreis Hildburghausen. In mehreren Südthüringer Städten legten Nazis Kränze nieder, liefen als zündelnde Deutsche mit Fackeln durch Kleinstädte und sangen Loblieder über gefallene Wehrmachtssoldaten.

Die Nazis mobilisierten seit einigen Wochen für ein „Heldengedenken“ auf der Oberhofer Schmücke. Damit führten sie die jahrelange Tradition fort, am Denkmal auf der Schmücke zum Volkstrauertag Kränze niederzulegen und Nazilieder zu singen. Von Seiten der Nazis wird von bis zu 40 Teilnehmer_innen gesprochen. Augenzeug_innen berichten, dass es sich um maximal 25 Nazis aus dem Raum Suhl, Zella-Mehlis und Schmalkalden handelte. Bei der „Traditionspflege“ der Nazis durfte natürlich ein alter Bekannter nicht fehlen. So eröffnete der Zella-Mehliser Altnazi, Kurt Hoppe, das ekelhafte Schauspiel mit einer Rede. Mit Fahnen, Transparenten, Reden und Gesang gab man dem Geschichtsrevisionismus freien Lauf und konnte mitten im Thüringer Wald der eigenen Naziideologie fröhnen.

Nachdem die Nazis ihr Schauspiel auf der Schmücke beendeten, ging ihre Reise weiter nach Zella-Mehlis. Knapp drei Stunden nachdem sich Reservist_innen, CDU-Amateurpolitiker_innen und Bürgermeister beim offiziellen Kranzabwurf der Stadt Zella-Mehlis abwechselten, trafen die rund 25 Nazis am Zella-Mehliser Denkmal ein. Mit dem selben Prozedere von Fahnen, Transparenten und einem eigenen Kranz lieferten die Nazis unverblümt das ab, was drei Stunden vorher durch die Stadt Zella-Mehlis unter anderem Motto mit gleichem Inhalt geschah. „Unvergessen – In ewiger Dankesschuld“ lautete die Aufschrift auf der Schleife des Kranzes, welcher durch die Nazis niedergelegt wurde. Da einige Anwohner_innen rund um das Denkmal, nicht, wie sonst üblich in Zella-Mehlis, auf dem rechten Auge blind waren, alarmierten diese zumindest die Polizei. Diese kontrollierte, laut Angaben der Nazis, mehrere Autos und sprach Platzverweise gegen einige Nazis aus. Für die Region war der Spuk jedoch noch nicht vorbei. Auf dem Suhler Friedhof wurden gefallene Soldaten des zweiten Weltkriegs „geehrt“. Die „Rundreise“ der Südthüringer Nazis ging weiter. Am späten Nachmittag reisten die Nazis des „Infoportal Suhl/Zella-Mehlis“ nach Friedrichroda, wo sie am Fackelmarsch der NPD und „Freien Kräfte“ teilnahmen. Dort bildeten sie die Spitze des Fackelmarsches.

Einige Tage nach dem Volkstrauertag legten Nazis in der Suhler Innenstadt lebensgroße Puppen ab. Das Ziel dieser Aktion war es, auf die deutschen Soldaten in Kriegsgefangenschaft nach der Niederschlagung Nazideutschlands zu verweisen. Dabei hatten diese ein Schild mit der Aufschrift "Gehasst, Gefoltert, Getötet – weil sie Deutsche waren" um.

Neben den Naziaktivitäten im Raum Suhl und Zella-Mehlis gab es auch im Landkreis Hildburghausen einen Fackelmarsch, der durch das „Bündnis Zukunft Hildburghausen“ organisiert wurde. An diesem Fackelmarsch nahmen rund 50 Nazis teil. Darunter ebenfalls Nazis aus dem Raum Suhl und Zella-Mehlis. Weiter wurden im Landkreis Hildburghausen, in Erlau, Schleusingen und Gleichamberg durch die Hildburghäuser Nazis Kränze nieder gelegt.

Wie jedes Jahr war der „Volkstrauertag“ ein Event für reisefreudige Neonazis aus Südthüringen. Nazis aus dem Raum Suhl/Zella-Mehlis nutzten diesen Tag für ihre eigene „Show“ und zeigten wieder einmal, dass im Gegensatz zu der Behauptungen von Lokalpolitiker_innen in Suhl und Zella-Mehlis ein Naziproblem Bestand hat und nicht durch jahrelang geübtes Ignorieren beseitigt wird, sondern nur durch konsequentes und antifaschistisches Handeln.










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