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![]() Für aktuelle News checkt bitte unseren neuen Blog!Jena: Freispruch für Hartung und Weißgerberbr>Eintragsdatum: 2012-07-23 — Quelle: AGST Das "Akrützel", die größte Studierendenzeitung Jenas veröffentlichte kürzlich einen Artikel über die Südthüringer Neonazi-Aussteiger Christian Ernst Weißgerber und Steven Hartung (nachlesen). Dabei stellte sich heraus, dass Nazis doch eigentlich Antifaschisten sind und überhaupt nur eine schwere Kindheit hatten. Der "Journalist" Jan-Henrik Wiebe erweist sich als würdiger Vertreter seiner Zunft: borniert und unkritisch. In Jena verneigt sich die Studierendenschaft vor zwei Männern, die vor 3 Jahren noch Ausländer und Linke bedroht, verfolgt und "geklatscht" haben. Christian Ernst Weißgerber und Steven Hartung sind "ausgestiegen", wobei davon schon allein deshalb keine Rede sein kann, weil die beiden laut Selbstdarstellung eigentlich immer schon gute Kerle waren. Eine schwierige Kindheit und schlechter Umgang führte die beiden good guys vom guten Pfad ihres Herzens ab in die faschistische Szene, an der Weißgerber in einem ZDF-Interview vor allem bemängelt, dass sie nicht effektiv genug vorging. Doch so schnell, wie Hartung und Weißgerber zuschlagen konnten, so schnell sind sie wieder auf den Pfad der Tugend zurückgekehrt. Heute studieren sie in Thüringens Gutmenschenhauptstadt Jena, engagieren sich im Fachschaftsrat Philosophie, kompensieren ihren latenten Menschenhass in der Tierrechtsszene, wie sie es bereits taten, als sie noch Nazis waren, und boykottieren konsequent zivilisatorische Errungenschaften, wie Schuhe - warum, weiß eigentlich niemand so wirklich, vermutlich ist es eine Mischung aus Naturburschentum und regressiver Kapitalismuskritik.Und wie das so unter Gutmenschen, die von dieser Gesellschaft bekanntlich keine Ahnung haben, üblich ist, waren ihre neuen Kommiliton_innen hoch erfreut von den geständigen Ex-Nazis die Beichte abzunehmen und ihnen selbstgefällig die Absolution zu erteilen. Wer heilt nicht gerne die Aussätzigen und führt sie zurück in den wohligen Kreis der Gemeinschaft und in Jena stehen die Gutmenschen besonders eng beisammen. Schließlich gilt es hier eine Eruption der jüngeren Geschichte zu kitten, die Tatsache, dass die Mörderbande NSU aus Jena, aus ihrer Mitte kommt. So ging es wohl auch dem heranwachsenden und fleißig Reputation sammelnden Jan-Henrik Wiebe, der sich beim "Akrützel" schon auf seine Karriere als Apologet falschen Bewusstseins vorbereitet. Nachdem er uns per Mail nach einer Einschätzung fragte, griff er zielsicher nach der Krone des "investigativen Journalismus", er traf sich mit den geläuterten Menschenfeinden und ließ sich deren anrührende Geschichte erzählen. Zu Tränen gerührt nahm er den Heimgekehrten die Beichte ab. Am Ende des Berichts weiß der_die Lesende: Diese Jungs sind keine Täter, sie waren immer schon Opfer. Erst die Gewalt des Elternhauses, dann die alternativlos erscheinende Flucht in die Naziszene und schließlich kam auch noch die schlimme Antifa, verteilte Steckbriefe, zerstörte Briefkästen und erteilte Hausverbote in Clubs und Kneipen. Der_Die vor Rührung ganz benommene Leser_in erfährt ganz nebenbei noch davon, dass Weißgerber und Hartung das Verdienst zukommt, die Nazis über den Kapitalismus und anderes Nichtverstandenes aufzuklären. Unter anderem Jan-Henrik Wiebes unkritischem Bericht haben die beiden es nun zu verdanken, dass unter die Vergangenheit endlich ein Schlussstrich gezogen werden konnte und die geläuterten Nazis das was sie einmal waren, heute nicht mehr sein müssen. Wahrscheinlich liegt es an dieser gelungenen Selbstverleugnung, dass weder Hartung noch Weißgerber es für nötig befanden, sich bei den Betroffenen ihrer Gewalt zu entschuldigen. Quasi über Nacht wurde aus den Menschenjägern von einst everybody`s darling. Von Antisemitismus und Menschenfeindlichkeit will man in Jena nichts mehr wissen, wenn das Bekenntnis zur gutmenschelnden Gemeinschaft erbracht worden ist. Deshalb ein Vorschlag zur Güte: Vielleicht könnte man sich das Verfahren gegen Beate Zschäpe ersparen, wenn man ihr ein investigatives Schwergewicht, wie Jan-Henrik Wiebe vorbeischickt, um die Beichte anzunehmen. Vielleicht studiert sie dann auch bald Philosophie und engagiert sich im Fachschaftsrat. Über das falsche Aussteigen am richtigen Ort - Ein weiterer Kommentar von der ATF Jena |
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