Antifaschistische Gruppen Südthüringen

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Sangerhausen: Kundgebung & Spontandemo nach Brandanschlag

Eintragsdatum: 2007-01-15Quelle: AANDH, ASJ, Infoladen Jena, AGST

Am gestrigen Samstag veranstaltete das örtliche Aktionsbündnis gegen Rechts eine Kundgebung zum Gedenken an den rassistischen Brandanschlag vom 6. Januar 2007 auf das Asylbewerberheim in Sangerhausen (Sachsen-Anhalt).

Dem Aufruf folgten ca. 70 bis 80 Sangerhäuser BürgerInnen und etwa dieselbe Zahl junger AntifaschistInnen aus Sachsen-Anhalt und dem benachbarten Thüringen. Die Kundgebung fand direkt vor der Unterkunft der AsylbewerberInnen statt und begann um 15 Uhr mit Musik und einem Redebeitrag des örtlichen Bündnisses.

Es wurde nicht nur der rassistische Mordversuch verurteilt, sondern deutlich formuliert, dass auch jene, die Ausländer und Ausländerinnen kontinuierlich unter Generalverdacht stellen und rassistische Sondergesetze und Entmündigungen in Heimen durchsetzen, Mitverantwortung für die Nazianschläge tragen. Danach kamen die MigrantInnen selbst zu Wort. Sie bedankten sich für die Solidarität und gaben kurz wieder, wie sie den Anschlag erlebt hatten. Verzweifelt berichteten sie über ihren Alltag, bei dem rassistische Pöbeleien und Übergriffe an der Tagesordnung sind. Darüber hinaus wurden die unhaltbaren Zustände in dem staatlichen Heim thematisiert. So wurde geschildert, wie bis zu vier junge Männer und Familien mit Kindern gezwungen sind, in Einraumwohnungen zu leben. In Sangershausen gibt es - wie für die Region üblich - unzählige leerstehende Wohnungen. "Helft uns", forderte ein Bewohner eindringlich.

Zum Gedenken an den Übergriff wurden von den Bürgern und Bürgerinnen weiße Rosen niedergelegt. Sie sollten symbolisch für die Bitte der Stadt und der Region um Verzeihung stehen, aber auch eine deutliche Sprache für Hoffnung und Selbstachtung der Menschen dieser Region finden. Anschließend lasen zwei VertreterInnen des Aktionsbündnisses aus dem von Sebastian Krumbiegel ("Die Prinzen") herausgegebenen Buch "Hoffnung säen. Lebensgeschichten von Flüchtlingen" vor. Stellvertretend für die Geschichte vieler Menschen, die in Deutschland Zuflucht vor Krieg, politischer Verfolgung und Not suchen, wurde das Schicksal einer bosnischen Flüchtlingsfamilie geschildert. Während der Veranstaltung und im Anschluß daran suchten viele Menschen das direkte Gespräch mit den in Sangerhausen untergebrachten AsylbewerberInnen. Das kürzlich gegründete Aktionsbündnis will nun den Blick nach vorn richten: auf die Frage nach unmittelbarer konkreter Hilfe für die betroffenen AsylbewerberInnen und im weiteren Sinne auf die Verabredung einer zukünftigen stetigen Zusammenarbeit.
Aus Solidarität mit den Opfern des Anschlages und den MigrantInnen mobilisierte die Antifaschistische Gruppe aus Nordhausen mit Unterstützung anderer Thüringer Antifagruppen nach Sangerhausen. Die jungen AntifaschistInnen nahmen geschlossen an der Kundgebung des Bündnisses teil und verteilten einen Flugzettel zur Situation der MigrantInnen vor Ort. Desweiteren wurde ein Flugzettel verteilt, auf dem besonders auf Enrico Marx und seine Lebensgefährtin Judith Rothe sowie ihre Aktivitäten bei der NPD und JN in der Region aufmerksam gemacht wurde. Ein Redebeitrag zu dem selben Thema war von den OrganisatorInnen der Kundgebung offenbar nicht erwünscht. Eine entsprechende Bitte wurde von der Bemerkung abgetan, mensch könne doch mit jedem/r einzelnen reden. Nach Beendigung der Kundgebung fanden sich ca. 50 junge AntifaschistInnen spontan zu einer Demonstration zusammen. Sie zogen lautstark durch die Innenstadt und zum Bahnhof, um auch jenseits des abgelegenenen Standortes der AsylbewerberInnen auf die Situation der MigrantInnen aufmerksam machen. Dabei wurden beinahe ununterbrochen Forderungen wie "Flüchtlinge bleiben - Nazis vertreiben!" skandiert. Die zunächst überraschte Polizei zeigte sich bei der Spontandemonstration durch das Zentrum weitestgehend zurückhaltend, nur zu Beginn gab es kleinere Rangeleien. Einhellig bekundeten die DemonstrationsteilnehmerInnen: "Wir werden auch weiterhin den antifaschistischen Widerstand in der Region stärken und uns entschlossen und geschlossen allen rechtsextremen Bestrebungen entgegenstellen!"


Bilder:






Sponti in Richtung Innenstadt


... in der Innenstadt


Antifaschistische Aktion


auf der B 80


... so soll es sein


Weitere Infos:

--> Indymedia - zum Hingrund des Brandanschlages
--> Black Red Press - weitere Pics


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