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Ilmenau: BH-Club hat kein Problem mit Nazis

Eintragsdatum: 2011-01-30Quelle: AGIL

Das Phänomen ist ja bekannt. Treten irgendwo - vor allem dort, wo sich Menschen für aufgeklärt halten - Nazis in Erscheinung will erstmal niemand das Problem sehen. Genauso läuft es an der Universität in Ilmenau. Am Wochenende eskalierte die Situation auf dem Campus.

Spätestens seit dem Jahreswechel 2008/2009 ist bekannt, dass die Ilmenauer Universität keinerlei Probleme mit Nazis auf dem Campus zu haben vorgibt. Bestes Beispiel hierfür ist das NPD-Mitglied Sebastian Reiche, der bereits Ende 2008 an der Uni geoutet wurde (AGST berichtete). Die Unileitung um Rektor Scharff sah sich jedoch nicht dazu genötigt, den Faschisten zu exmatrikulieren. Stattdessen betitelte er die NPD als normale demokratische Partei (AGST berichtete). Mittlerweile hat Reiche in Ilmenau abgeschlossen und sein eigenes Unternehmen gegründet, dass nicht nur die Websiten der Thüringer NPD betreut, sondern zeitweise sogar vom Land finanziell unterstützt wurde (AGST berichtete).

In der Nacht zum 30. Januar stellte der BH-Club den ungewöhnlichen Schauplatz für ein Punkrock-Konzert. Das ist aus dem Grund verwunderlich, da der Club sonst für Proll- und Mackertum, aber auch für die unreflektierte Anwesenheit von Nazis bekannt ist. Diese müssen schon durch die Namenswahl ganz angetan sein vom Club, steht doch BH bei den Nazis für die in Deutschland verbotene, militante Nazivereinigung Blood & Honour. Da wird es niemanden wundern, wenn sich Nazikader, wie der NPD-Funktionär Dominik Weinlich aus Erfurt und seine Kameraden desöfteren Donnerstag abend auf den Weg nach Ilmenau machen, um im BH-Club zu feiern. Weinlich aggressives und provokantes Auftreten führte schon desöftern zu Auseinandersetzungen.

Am besagten Abend war jedoch nicht Weinlich für die Auseinandersetzungen verantwortlich, sondern vielmehr lokale Denkzwerge der faschistischen Szene aus Ilmenau und Umgebung. Gegen 23 Uhr tauchten vier bekannte Nazis im besagten Studentenclub auf. Dass hier ein Punkrock-Konzert stattfand, schien sie nicht zu stören. Mehrfach wurde am Einlass darauf hingewiesen, dass es nicht unbedingt von Vorteil wäre, wenn die Nazis noch länger das Konzert besuchten. Nachdem sich die Nazis genug Mut angetrunken hatten, trauten sie sich, aus sich rauszukommen und einzelne Teilnehmer_innen der Veranstaltung zunächst mit Fäusten, später mit Pfefferspray, Flaschen und Totschlägern anzugreifen. Dass sich die anwesenden Gäste das nicht gefallen lassen würden, war den Faschisten vermutlich nicht bewusst. So wehrten sich die Teilnehmer_innen gegen die aggressiven Nazis. Nach einem kurzem, aber durchaus heftigen Schlagabtausch schleusten einige Clubmitglieder die Faschisten in den verschlossen Backstage-Bereich. Nach dem Eintreffen der zweiten Einsatzhundertschaft aus Erfurt wurden die Faschisten durchsucht und abgeführt.
Dass die Nazis nicht so friedlich sind, wie ein Clubmitglied zu Beginn sagte, hatte sich gestern erneut gezeigt. Was die Nazis jedoch dazu brachte, auf ein Punkrock-Konzert zu gehen wird wohl ihr Geheimnis bleiben. Querfrontbestrebungen Südthüringer Nazis sind ja schon länger bekannt. Was sie nun jedoch sicher wissen, ist das ihre Anwesenheit schmerzhafte Konsequenzen für sie haben kann. Gut so!

Dummheit und Sympathie für Nazis und ihre Ideologie scheint dabei nicht dem BH-Club vorbehalten zu sein, auch andere Clubs glänzen mit gnadenloser Geschmacklosigkeit, um es einmal freundlich zu formulieren. Erwähnenswert ist hier eine Veranstaltung am 14. Januar im BC-Club. Dort spielten die Hip Hop-"Künstler" Lyho und Pekalle. Beworben wurde die Veranstaltung mit einem Flyer auf dem groß mit den Worten HOMOPHOB, FRAUENVERACHTEND, PRIMITIV, SEXISTISCH und GEWALTVERHERRLICHEND geworben wurde. Scheinbar finden die Musiker und Clubbetreiber es belustigend sich mit diesen Begriffen zu "schmücken" oder sind auch noch stolz darauf, sich "politisch unkorrekt" zu geben. Absurd ist jedenfalls der Gedanke, sie könnten sich von solchen "Vorwürfen" freisprechen, indem sie sie nur groß genug auf den Flyer schreiben. Ihre Kameraden im Geiste sind jedenfalls bekannt.


Dümmlicher Flyer des BC-Club
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