Antifaschistische Gruppen Südthüringen

Antifaschistische Gruppen Südthüringen

News
Ueber uns
Archiv
Dates
Chronik
Texte
Kontakt
Links
Mitmachen
Naziangriffe melden





Facebook

RSS


Because we are friends

Für aktuelle News checkt bitte unseren neuen Blog!


Ilmenau: Neonazi David Poppel untergetaucht

Eintragsdatum: 2011-01-26Quelle: AGIL

Die Ereignisse um den Ilmenauer Nazi-Kader David Poppel nehmen bisweilen kuriose Züge an. Nachdem der ex-Jugendbeirats-Beisitzer von seinen Kameraden vor einigen Wochen als Pädophiler geoutet wurde, meldet nun das Freie Wort, dass Poppel vor einem Gerichtsverfahren offenbar untergetaucht ist.

Vor wenigen Monaten noch schien die Ilmenauer Naziszene noch in bester Pogromstimmung zu sein. Sie unterwanderten den Jugendbeirat der Stadt (AGST berichtete), zeigten Präsenz in der Stadt und warfen Steine in die WGs politischer Gegner (AGST berichtete). Doch vor einigen Wochen muss es zum Zerwürfnis zwischen Leithammel David Poppel und seiner Gefolgschaft gekommen sein. Diese verteilte Flugblätter, in denen sie Poppel als Pädophilen outeten (AGST berichtete).

Vor einigen Tagen nun stand ein Gerichtsprozess gegen David Poppel und Martin Gärtlein an. Die beiden hatten sich beim Plakatieren für eine faschistische Demonstration in Bad Nenndorf erwischen lassen. Schon die Vorladung für den Prozess konnte Poppel nicht zugestellt werden. Sein mitangeklagter Kamerad soll aber im Gerichtssaal nicht nur ausgesagt haben, dass Poppel vom Prozess wusste, sondern verriet auch gleich wo er sich derzeit aufhalten soll, nämlich in Berlin. Nebenbei wälzte Gärtlein auch die Schuld am Plaktieren auf Poppel. Auch wenn er damit durchkommen sollte, muss er sich noch für einen mitgeführten Schlagring verantworten. Zum Tatzeitpunkt stand er jedoch noch unter Bewährung. Hier wird wiedermal ersichtlich,dass auch vom dümmsten Nazi noch eine Gefahr für Leib und Leben ausgeht.

Poppel droht nun eine Fahndung durch die Polizei. Wir schlagen derweil eine unkonventionelle Handhabe vor. Der als pädophil geoutete Poppel soll sich statt bei der Polizei bei seinen Erfurter Kameraden vorstellen, die am vergangenen Samstag gegen Pädophilie auf die Straße gingen (AGST berichtete). Wäre doch für alle Beteiligten nur begrüßenswert, wenn sich die Hohlköpfe mal gegenseitig die Schädel einschlagen.

Presse:

22.01.2011 - FW
Der Angeklagte bleibt verschwunden: Fahndung droht

Weil sie Plakate aus der rechten Szene in Ilmenau geklebt hatten, sollten zwei junge Männer vor Gericht stehen. Einer von ihnen ist aber derzeit verschwunden.

Ilmenau - Ein angeklagter junger Ilmenauer ist derzeit untergetaucht - deswegen musste eine Gerichtsverhandlung in Ilmenau abgebrochen werden. Nur einer von zwei Angeklagten war zum Gerichtstermin am Donnerstag erschienen. Der zweite, fehlende Angeklagte, war nach Informationen von Freies Wort im vergangenen Jahr kurzzeitig in den Jugendbeirat der Stadt Ilmenau gewählt worden, wurde aber nach wenigen Wochen ausgemustert (er war nach seiner Wahl nicht zu den Ratssitzungen erschienen). Ihm konnte keine offizielle Vorladung zum Gerichtsprozess zugestellt werden.

Den zwei jungen Männern war gemeinschaftliche Sachbeschädigung vorgeworfen worden. Sie sollen im August letzten Jahres nachts ohne Genehmigung Plakate und Flyer in Ilmenau geklebt haben, unter anderem an Bushaltestellen, Litfasssäulen und an der Geschäftsstelle von Freies Wort. Die Plakate forderten zur Teilnahme an einer Demonstration in Bad Nenndorf (einem Ort in Niedersachsen) auf. Diese Demonstration wurde offensichtlich von Anhängern der rechsradikalen politischen Szene organisiert. Geplant war dort ein "Trauermarsch für die Opfer aliierter Kriegs- und Nachkriegsverbrechen", so stand es auf den Flugblättern.

Der Hauptbeschuldigte Ilmenauer könnte sich derzeit in Berlin aufhalten, sagten der Mitangeklagte und einige Zuhörer im Gerichtssaal. "Der war von heute auf morgen weg", meinte der Mitangeklagte, ein gebürtiger Sonneberger. Er behauptete aber, dass der Hauptbeschuldigte von dem Gerichtstermin wusste und wunderte sich, dass er nicht wenigstens durch einen Anwalt vertreten wurde.

Der Mitangeklagte stritt seine Beteiligung an den nicht genehmigten Plakatier-Aktionen allerdings ab und sagte, er habe lediglich ein paar Aufkleber in der Tasche gehabt. In seiner Tasche wurde auch ein Schlagring gefunden, den er unerlaubt mit sich führte (er stand unter Bewährung) und für dessen Besitz er sich verantworten muss.

Richterin Mandy Trebeß und auch der Staatsanwalt hielten die weitere Beweisaufnahme ohne den Hauptangeklagten nicht für sinnvoll. Daher soll die Verhandlung erst wieder aufgenommen werden, wenn er gefunden wird. Ob das passiert und wie lange das dauert, konnte die Richterin nicht sagen. Sie erklärte das weitere Vorgehen: Kann dem Angeklagten keine Post zugestellt werden, dann bittet das Gericht die Polizei um Hilfe. Wenn die ihn nicht zu Hause antrifft, wird das Verfahren zunächst eingestellt und der Angeklagte wird vom Staatsanwalt zur Fahndung ausgeschrieben. app
Antifaschistische Gruppe Südthüringen