Ilmenau: David Poppel von eigenen Kameraden geoutet

Kurz vor dem Jahreswechsel ließen es sich die Ilmenauer Nazis nicht nehmen, ein Zeichen gegen Pädophilie und Kindesmissbrauch zu setzen. Dass sie dabei auch in ihren eigenen Reihen konsequent erscheinen wollen, haben die Faschisten unter Beweis gestellt. So wurden Outingflyer in verschiedenen Geschäften und Schulen ausgelegt, die über Poppels pädophile Machenschaften aufklären sollten.

In ihrem Flyer sprechen die Nazis um Martin Gärtlein und Ronny Kien sogar von einer Kundgebung gegen Poppel. Ob diese stattgefunden hat, konnte bisher nicht überprüft werden. Eines zeigt sich jedoch ganz deutlich. Der angegriffene Poppel, ehemals Leithammel der Nazis in Ilmenau, und seine Kameraden gehen jetzt getrennte Wege. Vorgeschobener oder wirklicher Grund sind Poppels vermeintliche oder wirkliche Neigungen zu Pädophilie. Woran die Nazis diese Anschuldigungen festmachten, blieb allerdings vage bis unklar. Angeblich suchte Poppel über das Internet Bekanntschaften zu Mädchen und Frauen, ohne sich um ihr Alter zu kümmern. Seine ehemaligen Kameraden machen dafür Poppels niedere, "abscheuliche Triebe" verantwortlich und sie müssen es schließlich wissen.

Der intellektuelle Horizont des Flugblatts ist in ähnlicher Weise kümmerlich, wie die letzten von Nazis in Ilmenau verteilten Flugblätter. Dass für den Bauernfang in Ilmenau scheinbar nicht mehr Geist nötig ist, zeigt, dass es tatsächliche einige Geschäfte gab, in denen die Flyer ausgelegt werden durften.

Ob es tatsächlich Poppels niedere Triebe waren, die Ausschlag dafür gaben, dass sich seine Kameraden in dieser Weise von ihm abwenden, ist nicht abschließend geklärt. Bis vor kurzem war Poppel noch Beisitzer im Kinder- und Jugendbeirat Ilmenau (AGST berichtete). Inzwischen soll wohl die Satzung so geändert worden sein, dass Poppel dieses Amt nicht mehr inne hat.

Nazi-Flyer: