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![]() Für aktuelle News checkt bitte unseren neuen Blog!Gotha: Nazis versuchen Mobit-Veranstaltung anzugreifenbr>Eintragsdatum: 2006-12-10 — Quelle: AGST Am Samstag, dem 9. Dezember 2006 fand in Gotha (Mittelthüringen) eine Fachtagung des Mobilen Beratungsteams in Thüringen für Demokratie - gegen Rechtsextremismus unter dem Motto: "Perspektiven 2009 - Thüringen fit gegen Rechtsextremismus" statt. Etwa 90 Rechtsextreme bezogen vor dem Gebäude Position und versuchten schließlich die Veranstaltung anzugreifen. Gegen den Einzug der NPD/DVU in den Thüringer Landtag"Perspektiven 2009 - Thüringen fit gegen Rechtsextremismus" - Der Einzug der NPD/DVU in den Thüringer Landtag zur Landtagswahl 2009 muss verhindert werden. Dessen waren sich die TeilnehmerInnen und OrganisatorInnen der Fachtagung weitestgehend einig. Mehrere Workshops, eine Podiumsdiskussion und prominente Gäste (u. a. der ehemalige Regierungssprecher, Publizist und Initiator der No-Go-Area-Diskussionen Uwe-Karsten Heye) boten die VeranstalterInnen ihren Gästen. (Mehr Infos: www.mobit.org) Auch Michel Friedman, ehemaliger stellvertretender Vorsitzender des Zentralrates der Juden in Deutschland war geladen, musste aber kurzfristig absagen. Jener Michel Friedman weckte wohl u. a. auch den Groll von Thüringens Nazileithammel Patrick Wieschke (Landesgeschäftsführer der NPD, Herausgeber des Wartburgkreisboten, Kopf der Kameradschaft Eisenach). Wieschke meldete eine Mahnwache unter dem Motto "Gegen Kinderschänder, Zwangsprostitution und Drogenhändler" an und bekam die Straßenseite gegenüber dem Tagungsgebäude genehmigt. Nazis versuchen der Tagung beizuwohnen Nachweislich vier RechtsextremistInnen versuchten, teilweise mit Erfolg der Veranstaltung von innen zu lauschen. Ein Neonazi, welcher sich nachweislich schon als Anti-Antifa verdiente und eine antifaschistische Demonstration in Zella-Mehlis unbemerkt von "innen" fotografierte, wurde nur dank Hilfe engagierter AntifaschistInnen an der Anmeldung gehindert. Sein Begleiter, welcher sich weniger geschickt verkleidete, wurde ebenfalls des Hauses verwiesen. Später nahmen beide an der Mahnwache, respektive am versuchten Angriff des Rechtsextremen auf die Veranstaltung teil. Weitere unerwünschte BesucherInnen der Tagung waren Stefan Kolb, führender Rechtsextremist aus Zella-Mehlis und dessen Lebensgefährtin, welchen es im anfänglichen Gedränge am Eingang unbemerkt gelang in die Veranstaltungsräume vorzudringen. Beide verließen wenige Stunden später -diesmal jedoch nicht unbemerkt- die Veranstaltung und tauchten kurz darauf auf Wieschkes Mahnwache wieder auf. ![]() ![]() ![]() ![]() Die vier entsendeten und aufgeflogenen Spitzel, ganz rechts: Stefan Kolb Blamable Mahnwache Gegen 13.00 Uhr tauchten vor dem Veranstaltungsgebäude die beiden Thüringer Nazigrößen Patrick Wieschke und Sebastian Reiche (momentan beide in Gotha wohnhaft) auf, stellten sich auf die gegenüberliegende Straßenseite und warteten. Auch viele AntifaschistInnen bezogen Position und breiteten Transparente aus. Erst ca. 30 min später trafen weitere Neonazis in mehr oder weniger großen Gruppen ein. So kam es, dass trotz geringer Fluktuation ca. 80-90 Neonazis dem Veranstaltungsgebäude und den AntifaschistInnen gegenüberstanden. Ein Mobilisierungserfolg der Rechtsextremen, angemeldet waren weit weniger. Die Neonazis kamen großteils aus den Thüringer Städten im näheren Umkreis, wie etwa Erfurt, Arnstadt, Bad Salzungen, Ohrdruf oder Zella-Mehlis. Auch wenn die angemeldete TeilnehmerInnenzahl gesprengt wurde, so blieb von den Kungebungsmitteln lediglich ein politisch schwer vermittelbares Transparent mit der Aufschrift "Gegen Drogenmissbrauch und Menschenhandel", eine JN-Fahne aus Erfurt und ein paar Flugblätter, von denen maximal eine Handvoll verteilt werden konnte, was einerseits an den wenigen vorbeilaufenden Fußgängern lag und andererseits an der fehlenden Sympathie für die oft martialisch auftretenden Neonazis. Während des kompletten Zeitraumes der Mahnwache wurden die Neonazis von antifaschistischem Liedgut aus den Genres Punk, Hardcore und Elektro beschallt. All das sind Faktoren, die die Mahnwache letztendlich zu einer Blamage machten. Doch vorbei war es noch nicht... Nazis versuchen Angriff 2 Stunden vergingen, seit Beginn der Mahnwache. Als gegen 15 Uhr auch noch das Wetter gegen die Nazis vorging, entschlossen sich die Neonazis zum letzten Schritt, der den Tag noch retten konnte. Sie suchten die Flucht nach vorn. Zusammen mit Patrick Wiedorn (Konzertorganisator und Thüringens Blood & Honour-Kader) aus Arnstadt ging Wieschke durch die Reihen seiner Kameraden und bereitete sie auf die bevorstehende Provokation vor. Die Situation für die AngreiferInnen war bestens. Die Polizei stand weit abseits, die Reihen der AntifaschistInnen lichteten sich. Die Nazis waren zum Zeitpunkt des Angriffes in Überzahl. Für Staatsgewalt und NazigegnerInnen kam der Angriff überraschend. Gegen 15.30 Uhr setzten sich die Nazis geschlossen, aber nicht rennend, in Bewegung und versuchten die Straße zu überqueren. Sofort gingen die wenigen umherstehenden Beamten dazwischen und konnten den Nazimob zum Stoppen bringen. Kurzzeitig standen sich AntifaschistInnen und Neonazis in unmittelbarer Nähe gegenüber. Kurze Zeit später kamen mehrere Wagen der Thüringer Bereitschaftspolizei zum Einsatz und drängten die Neonazis zurück. Die Naziveranstaltung wurde aufgelöst und 20 min später war kein Neonazi mehr vor dem Gebäude. Dass es keine Verletzten gab, war wohl nur der fehlenden Entschlossenheit und der Taktik der Nazis geschuldet, die AntifaschistInnen zum ersten Schlag zu provozieren. So blieb es beim Versuch gegen die NazigegnerInnen zu intervenieren und bei einer leider erfolgreichen Provokation. Von Seiten der Polizei wurde das Vorgehen der Nazis später auf der Podiumsdiskussion heruntergespielt. Die Polizei habe alles unter Kontrolle und der Heimweg der TeilnehmerInnen sei gesichert. Vom versuchten Angriff war nicht die Rede, auch nicht davon, dass eine Referentin nur unter Begleitschutz zum Bahnhof gelangte. Gotha ist und bleibt für AntifaschistInnen ein hartes Pflaster. Rechte Gewalt, regelmäßige Veranstaltungen, Konzerte und Nazistruktur sind hier, wie an vielen Orten in Thüringen, bittere Realität und Alltag. Die Notwendigkeit sich gegen Neonazis zur Wehr zu setzen, ihren Vormarsch zu stoppen und zurückzudrängen besteht nach wie vor. Bilder: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |
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