Ilmenau: 70 Menschen gedenken verstorbenen Punk

Genau ein Jahr nach dem Tod eines Punks in einer Zelle der PI-Ilmenau zeigten ca. 70 Menschen ihre Trauer und Entsetzen über den Tod und die Fahrlässigkeit der Polizei. Schon im Vorfeld ist es zu erheblichen Schikanen seitens der Polizei gekommen, als dem Anmelder im Kooperationsgespräch zahlreiche Kundgebungsmittel, wie Transparente, Parolen, Fahnen und Flugblätter untersagt wurden.

Der Trauerzug (AGST berichtete) begann gegen 15 Uhr am "Wetzlarer Platz", welcher als Treffpunkt der Ilmenauer Punks bekannt ist. Hier machte eine Rednerin deutlich, wie nah ihnen der Verstorbene stand und kritisierte das Fehlverhalten der Ilmenauer Polizei. Nachdem der Trauerzug gestartet war, reihten sich immer mehr Menschen ein. Im Vergleich zum letzten Jahr lies die Polizei dies ohne Probleme zu. Auch die allgemeine Repressionen seitens der Polizei war im Vergleich zum letzten Jahr, abgesehen von der Schikane im Vorfeld, sehr gering. Trotzalledem sah sich die Staatsmacht genötigt, ohne Angabe von Gründen, die Personalien von Menschen aufzunehmen, die vor dem Beginn des Trauerzugs den Wetzlarer Platz kurz verlassen hatten.
Als der Trauerzug an der Polizeiwache ankam, wurde ein Kranz mit einer Schleife abgelegt, auf welchem "In stillem Gedenken an einen guten Freund" zu lesen war. Desweiteren wurde neben einem Blumenstrauß auch ein Schild mit der Aufschrift "Wir werden dich nie vergessen" aufgestellt.
Am 25. Januar, ein Jahr später, kommt es nun im Arnstädter Schöffengericht zur Gerichtsverhandlung gegen den Polizisten, welcher in der besagten Nacht fahrlässig handelte. Außer angeblichen Vorermittlungen ist bisher noch nichts geschehen. Zu einem Diziplinarverfahren ist es ebenfalls noch nicht gekommen.

Wir vergessen nie! A.C.A.B.

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