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![]() Für aktuelle News checkt bitte unseren neuen Blog!Friedrichroda: Antifademo gegen Naziaufmarsch und Volkstrauertagbr>Eintragsdatum: 2009-11-16 — Quelle: AGST Bereits zum siebten Mal in Folge sind am vergangenen Sonntag, dem 15. November 2009, dutzende Nazis mit Fackeln durch Friedrichroda gezogen. Es war die zentrale Veranstaltung Thüringer Nazis zum Volkstrauertag bzw. "Heldengedenken" in Thüringen. In diesem Jahr haben sich allerdings auch ca. 150 Antifaschist_innen in Friedrichroda eingefunden, um gegen den Naziaufmarsch zu demonstrieren und die Abschaffung des geschichtsrevisionistischen Gedenktages zu fordern. Gegen GeschichtsrevisionismusAm Volkstrauertag wird unterschiedslos jenen gedacht, die die offene Barbarei über Europa brachten, 6 Millionen Jüdinnen und Juden und politische GegnerInnen ermordeten und jenen, die diesen Terror mit Waffengewalt niederrangen oder ihm zum Opfer fielen. Durch die Vermischung verschiedener wirklicher und vermeintlicher Opfergruppen verschwinden Ursache und Wirkung von Krieg und Massenmord in NS-Deutschland. Nach den Verweisen auf "dunkle Kapitel" deutscher Geschichte können sich die Deutschen als Opfer inszenieren und setzen die Ermordeten von Auschwitz, Belzec, Treblinka und anderen nationalsozialistischen Konzentrations- und Vernichtungslagern in eine Reihe mit dem Mordkollektiv, das diesen Horror erst möglich machte. Dass auch die Nazis den Volkstrauertag begehen ist also nicht verwunderlich. Sie haben dafür einen schon zu NS-Zeiten verwendeten Namen: "Heldengedenken". Die Nazis gedenken bewusst nur der deutschen Toten und lassen die Fassade, die die konservativen Volkstrauertags-Befürworter noch aufrecht erhalten, fallen. Deshalb schien es dem Antifaschistischen Bündnis Gotha geboten zum einen gegen die zentrale Gedenkveranstaltung der Nazis in Friedrichroda, als auch gegen den geschichtsrevisionistischen Volkstrauertag als solchen vorzugehen. Gegen den Naziaufmarsch in Friedrichroda Die antifaschistische Demonstration am 15. November 2009 startete nach einer Auftaktkundgebung am Kriegsdenkmal, also dem Zielort der Nazis. Dort wurde schnell klar, warum sich die Nazis ausgerechnet dieses Denkmal ausgesucht hatten. "Für Heimat und Vaterland" war dort in Stein geprägt. Um das Denkmal herum hatte die Stadt Plakate aufgestellt, um den Nazis ihren Aufenthalt etwas unangenehmer zu machen. Die Antifa-Demo startete gegen 16.30 Uhr und zog lautstark durch die Innenstadt. Nach einer Zwischenkundgebung in der Alexandrinenstraße wurde die Demonstration am Schwimmbad beendet. Die Nazidemonstration startete mit etwas Verzögerung gegen 17 Uhr vom Bahnhof und zog mit etwa 150 TeilnehmerInnen zum Kriegsdenkmal. Die Nazis mussten aufgrund der antifaschistischen Demonstration eine, im Vergleich zu den Vorjahren, stark verkürzte Route laufen, da die Polizei beide Demonstrationen kurzfristig zugelassen hatte und voneinander räumlich trennen wollte. Lange Zeit sah es im Vorfeld ohnehin so aus, als wolle die Polizei die antifaschistische Demonstration verbieten, damit die Nazis, wie jedes Jahr ungestört ihr "Heldengedenken" abziehen können. Ohne die antifaschistische Demonstration und das Standhaftbleiben in den Kooperations-Verhandlungen wäre eine Verkürzung der Strecke der Nazidemonstration nicht möglich gewesen, was wir zumindest als Teilerfolg betrachten. Eine Blockade am Denkmal, also des Endpunktes der Nazidemonstration (Startpunkt der Antifademo) wurde vor Ort erwogen, aber verworfen, da einerseits mit brutaler und überzogener Polizeigewalt zu rechnen war, wie einen Tag zuvor in Arnstadt (AGST berichtete), und es andererseits nicht sinnvoll schien den am Stadtrand gelegenen Endpunkt der Nazidemo zu blockieren und die Nazis stattdessen durch die Innenstadt ziehen zu lassen. Auch ist es nicht das Bild, das wir erzeugen wollten, dass die Antifa sich schützend vor ein geschichtsrevisionistisches Denkmal setzt. Fazit Wir bedanken uns bei all jenen, die am 15. November 2009 in Friedrichroda waren und an der antifaschistischen Demonstration teilgenommen haben. Auch wenn es nicht gelungen ist die Nazidemonstration zu verhindern, so haben wir zumindest mit einer Tradition der Nazis in Thüringen gebrochen: Ein unwidersprochenes und störungsfreies "Heldengedenken" in Friedrichroda sieht anders aus. Vielleicht gelingt es uns im nächsten Jahr hieran anzuknüpfen. Bilder: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |
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