Antifaschistische Gruppen Südthüringen

Antifaschistische Gruppen Südthüringen

News
Ueber uns
Archiv
Dates
Chronik
Texte
Kontakt
Links
Mitmachen
Naziangriffe melden





Facebook

RSS


Because we are friends

Für aktuelle News checkt bitte unseren neuen Blog!


Das letzte Nazifußballturnier in Pennewitz?!

Eintragsdatum: 2006-08-14Quelle: AGST

Nach dem medialen Rummel der letzten Tage, in dem auch die Presse erstmals das Thema Pennewitz lancierte, äußerten sich nun auch diverse PolitikerInnen zu den unhaltbaren Zuständen im 500 EinwohnerInnen-Dorf. Obwohl der Bürgermeister Schubert die Rechtsextremen als "feine Kerle" bezeichnete, bleibt es fraglich, ob der negative Wirbel um Pennewitz ein weiteres Turnier im nächsten Jahr zuließe.

Ca. 200-250 Neonazis waren gekommen um an der Seite ihrer KameradInnen zu kommunizieren, sich zu vernetzen, Propaganda auszutauschen oder einfach Fußball zu spielen und das schlechte Wetter zu genießen. Dass sich das Wetter als Antifaschistin entpuppte, passte den Rechtsextremen um Anmelder Kevin Hartung aus Pennewitz gar nicht. Nichtsdestotrotz die Veranstaltung wurde durchgezogen, schon einen Tag zuvor bauten die Neonazis 2 Pavillons auf und bereiteten den Platz für den kommenden Tag vor. Abgesichert wurde das Spektakel von der Thüringer Polizei(BePo und BFE), die im Gegensatz zu den Vorjahren in wesentlich höherer Präsenz vor Ort war.

Am Widerstand kann es jedenfalls nicht gelegen haben, dass die BeamtInnen in erhöhter Alarmbereitschaft waren. Das neonazistische Turnier wurde von Pennewitzer PolitikerInnen toleriert bzw. begrüßt. Bürgermeister Ulrich Schubert bezeichnete die OrganisatorInnen gar als "feine Kerle" und dachte nicht einmal daran den Rechtsextremen den Platz zu verwehren. Im Gegenteil. Die Schankgenehmigung wurde vom Ordnungsamt, trotz Wissen welches Geistes Kind die OrganisatorInnen sind, ohne Wenn und Aber erteilt.

Das Problem stellen für Bürgermeister Schubert und die seinen nicht etwa die geistigen Enkel der alten Nazis dar, vielmehr sind es die Linksradikalen, die das Ansehen von Pennewitz durch das Thematisieren des Turniers in den Dreck ziehen könnten.

Die "Gemeindeoberen" scheinen mit Neonazis kein Problem zu haben, was leider für viele ländliche Regionen in Südthüringen charakteristisch ist. Zwar fällt es den VerantwortungsträgerInnen immer leicht sich von jeglichen Formen des Neonazismus auch öffentlich zu distanzieren, ihre Realpolitik sieht dagegen ganz anders aus. Neonazis und ihr gefährliches Gedankengut werden in Jugendclubs, Feuerwehren und auf Sportplätzen toleriert und gefördert. Jugendarbeit ist für Neonazis hier gar nicht mehr nötig.
Nun spielt der Ort Pennewitz eine besonders finstere Rolle. 5 Jahre konnten Neonazis hier nun ungestört agieren. Dem Entfachen einer öffentlichen Debatte, nicht zuletzt durch antifaschistisches Engagement, ist es nun zu verdanken, dass es sich Bürgermeister Schubert drei Mal überlegen wird, ob er den Nazis nächstes Jahr sprichwörtlich wieder das Feld überlässt.

Sollte es nächstes Jahr zum 6. Fußballturnier der Rechtsextremen in Pennewitz kommen, sind wir es, die für massiven Widerstand sorgen werden! Und zwar auf allen Ebenen, mit allen Mitteln!









Presseartikel:

12.08.2006 - Freies Wort

DIE LINKE.PDS
Appell: Sportfest nicht genehmigen

ILMENAU/PENNEWITZ - Zum fünften Mal in Folge seit 2002 wird heute auf dem Pennewitzer Sportplatz ein Fußballturnier ausgetragen. Kein normales Turnier, sondern eine "Rechtssport-Veranstaltung"" der rechten Szene Thüringens. Nach Mitteilungen handelt es sich um eine von Bürgermeister Ulrich Schubert genehmigte Veranstaltung "unter Ausschluss der Öffentlichkeit"". Landtagsabgeordnete der Linkspartei. PDS protestieren.

Die Landtagsabgeordnete Sabine Berninger und ihr Fraktionskollege Frank Kuschel haben sich gestern in einem Protestschreiben mit der Forderung an Bürgermeister Ulrich Schubert gewandt, dem "Fußballturnier mit Beteiligung von Angehörigen der rechtsextremen Szene Thüringens"" die Genehmigung zu verweigern. "Sicherlich haben Sie in der Vergangenheit die öffentliche Diskussion verfolgt, in der immer wieder dargelegt wird, dass solche Veranstaltungen von alten und neuen Nationalsozialisten unter anderem dazu genutzt werden, Jugendliche für ihre menschenverachtende, antidemokratische, nationalsozialistische Ideologie zu gewinnen und in ihre Strukturen einzubinden"", heißt es. Die Verantwortlichen auf kommunaler Ebene seien oft die ersten und einzigen, die solche Veranstaltungen durch Verweigerung der Genehmigung unterbinden könnten.

Weiter schreiben Berninger und Kuschel: "Wir bitten Sie, Ihrer Verantwortung gerecht zu werden ... zu signalisieren, dass solche Veranstaltungen von Rechts in Ihrer Gemeinde nicht geduldet werden und somit den Rechtsextremen nicht die Möglichkeit gegeben wird, ihre Strukturen durch solche Sportveranstaltungen auszubauen. Ein solches Signal wäre gerade jetzt besonders wichtig, da nach unseren Informationen die im Ilmkreis aktiven Rechtsextremen ihren Aktionsradius nach entsprechenden Gegenaktivitäten in anderen Gemeinden des Landkreises in die Region der VG Langer Berg konzentrieren werden.""

Zwei anonyme Flugblätter fanden die Pennewitzer diese Woche in ihren Briefkästen. Eine Bürge rinitiative "Kein Nazi-Treffen in Pennewitz"" forderte Bürgermeister Schubert ebenfalls auf, das Sportfest zu verbieten. Anderentags verwiesen "die Organisatoren des Pennewitzer Fußballturniers"" darauf, dass "nicht einheimische Jugendliche"" die Einwohner mit falschen Informationen beunruhigen wollten. Und: Das Turnier werde "ohne Vorkommnisse"" verlaufen. Die Organisatoren wollten gern Rede und Antwort stehen: Anonym - Namen oder Kontakte wurden in beiden Fällen nicht genannt.

In einer weiteren Presseerklärung schreiben Berninger und Kuschel: "Zivilgesellschaftliches Engagement und Zivilcourage gegen Rechtsextremismus werden nicht dadurch befördert, dass ein Bürgermeister Rechte als ,feine Kerle" und ein Gemeinderatsmitglied antifaschistisch oder in der Linken Engagierte als Problemverursacher beschreiben. Diese Herren sollten etwas genauer darauf achten, wie sie sich in der Öffentlichkeit äußern, damit nicht der Eindruck entsteht, dass sie zumindest die Entwicklung des Rechtsextremismus billigend in Kauf nehmen." (vp)


12.08.2006 - MDR

Polizei schützt Fußball-Turnier der Neonazis

Unter Polizeischutz haben Neonazis im Thüringischen Pennewitz ein Fußball-Turnier ausgetragen. Nach Auskunft des Mobilen Beratungsteams gegen Rechtsextremismus, Mobit, nahmen daran etwa 200 Rechtsextremisten teil. Kurz vor dem Turnier hatten Unbekannte das Gelände des Sportklubs Pennewitz verwüstet. Laut Polizei wurde das Vereinshaus mit schwarzer Farbe beschmiert, Fensterläden, Türen, Schlösser und Steckdosen mit Bau-Schaum zugespritzt. Linke Gruppen hatten im Internet auf das Neonazi-Turnier aufmerksam gemacht, das dort laut Verfassungsschutzbericht schon 2005 stattfand.


12.08.2006 - Freies Wort

Zuvor verwüsteten Unbekannte das Vereinshaus
Neonazis kicken unter Polizeischutz


Pennewitz (red) - Unter Polizeischutz haben Neonazis in Pennewitz (Ilmkreis) ein Fußball-Turnier ausgetragen. Nach Auskunft des Mobilen Beratungsteams gegen Rechtsextremismus, Mobit, nahmen daran etwa 200 Rechtsextremisten teil. Kurz vor dem Turnier hatten Unbekannte das Gelände des Sportklubs Pennewitz verwüstet.

Laut Polizei wurde das Vereinshaus mit schwarzer Farbe beschmiert, Fensterläden, Türen, Schlösser und Steckdosen mit Bau-Schaum zugespritzt. Auf dem Fußballplatz lagen Glasscherben. Die Polizei schloss einen Zusammenhang mit einem Fußballturnier der Neonazis nicht aus. Linke Gruppen hatten im Internet auf das Neonazi-Turnier aufmerksam gemacht, das dort laut Verfassungsschutzbericht schon 2005 stattfand.


13.08.2006 - Welt/DPA

Zerstörung und Rangelei beim Fußballturnier von 200 Neonazis

Eine Abgeordnete der Linkspartei wurde von Neonazis gefilmt. Als ihre Begleiter sich wehrten, ging ein Regenschirm zu Bruch. Zuvor hatten Unbekannte das Vereinsgelände beschädigt.

Pennewitz - Unter Polizeischutz haben Neonazis am Samstag auf dem Gelände des SSV Pennewitz im Ilm-Kreis ein Fußballturnier veranstaltet. Nach Angaben der Polizei nahmen daran rund 200 Rechtsextremisten teil. Das Turnier verlief den Angaben zufolge ohne größere Störungen. Allerdings hatten im Vorfeld Unbekannte das Vereinsgelände überfallen und beschädigt. Die Landtagsabgeordnete der Linkspartei, Sabine Berninger, erstattete zudem Anzeige. Wie die Polizei bestätigte, wurde sie beleidigt und ihr Regenschirm zerstört, als sie sich während des Turniers auf dem Sportplatz umgesehen hatte.

Berninger, die ihren Wahlkreis in der Region hat, war mit zwei Begleitern über den Sportplatz gegangen. Dabei wurde sie laut Polizei von Neonazis gefilmt. Ihre Begleiter versuchten, die Aufnahmen mit einem aufgespannten Regenschirm zu verhindern. Neonazis drückten daraufhin den Schirm beiseite, wobei dieser zerstört wurde.

Bereits in der Nacht zu Freitag hatten Unbekannte das Pennewitzer Vereinsgelände, das etwa 1,5 Kilometer außerhalb des Ortes liegt, heimgesucht. Das Vereinshaus wurde mit schwarzer Farbe beschmiert, wie die Polizei am Samstag mitteilte. Fensterläden, Türen, Schlösser und Steckdosen wurden mit Bauschaum zugespritzt. Auf dem Fußballplatz lagen Glasscherben. Die Polizei schloss einen Zusammenhang mit dem Fußballturnier der Neonazis nicht aus.

Linke Gruppen hatten im Internet vor einer Neuauflage des Neonazi-Turniers in Pennewitz gewarnt. Bereits im Juni 2005 hatten Rechtsextremisten dort Fußballturniere organisiert, wie aus dem Verfassungsschutzbericht hervorgeht. Ein Sprecher der Mobilen Beratungsstelle gegen Rechtsextremismus in Thüringen (Mobit) sagte der dpa, dass der Pennewitzer Verein auch in den Vorjahren "kein Problem" damit gehabt habe, den Rechtsextremisten sein Gelände zur Verfügung zu stellen.
WELT.de/dpa


14.08.2006 - Freies Wort

Sabine Berninger: Ich hatte richtig Angst

PENNEWITZ - Auf dem Pennewitzer Sportplatz trafen sich am Samstag Vertreter der rechten Szene Thüringens zu einem Fußballturnier. Zum fünften Mal in Folge wurde dieses Turnier seit 2002 durchgeführt - dieses Mal hagelte es schon im Vorfeld Protest. Linke Gruppen hatten im Internet vor einer Neuauflage des Neonazi- Turniers in Pennewitz gewarnt.

"Ich werte das als einen tätlichen Angriff auf meine Person. Ich hatte richtig Angst"", sagte Sabine Berlinger, Landtagsabgeordnete Die Linke.PDS, auf Anfrage gestern Nachmittag zu Freies Wort. Bei einem Besuch des rechten Sportfestes war Berninger mit ihrer Begleitung Samstagnachmittag beleidigt worden. Als ein Vertreter der Rechten die Gruppe um Berninger mit einer Videokamera aufnehmen wollte, versuchte dies einer der Begleiter mit einem Schirm zu verhindern. Im Polizeibericht liest sich das so: "Um das Filmen zu verhindern, versuchte der Begleiter mit Schirm das Filmen durch Fuchteln mit diesem zu erschweren. Die Person des rechten Spektrums wehrte das Fuchteln mit einer Hand ab und beschädigte dabei den Schirm.""

Was war geschehen? Seit dem frühen Samstagmorgen reisten die Rechten, viele davon in Familie mit Kleinkindern, auf dem Sportplatz an, der etwa 1,5 Kilometer außerhalb des Ortes liegt. In der Nacht von Donnerstag auf Freitag hatte es bereits einen Anschlag auf die Sportstätte gegeben. Nach Angaben der Polizei wurde das Vereinshaus des Sportvereins "SSV Pennewitz"" mit schwarzer Farbe beschmiert. Fensterläden, Tür, das Schloss und eine Außensteckdose wurden von Unbekannten mit Bauschaum zugeschäumt. Das an der Schranke hängende Schloss wurde ebenfalls zugeschäumt. Auf dem Spielfeld fanden sich Glasscherben; Bänke und Bratwurstrost auf dem Platz vor dem Spielfeld wurden mit einer unbekannten weißen Substanz verschmutzt. Die Ermittlungen hat die Kriminalpolizei Gotha übernommen.

Rings um den Sportplatz waren vom frühen Morgen an Polizeiautos postiert, 54 Beamte waren im Einsatz. Anreisende mit dem Auto wurden teilweise auf Waffen kontrolliert. Mit reichlicher Verspätung begann das Fußballturnier gegen 11.25 Uhr. Insgesamt sollen 13 Mannschaften gespielt haben. Obwohl die Polizei die Zahl der Beteiligten auf 200 schätzte, waren kaum mehr als 100 bis 120 anwesend.

Für ein Übriges sorgte das Wetter mit ausgiebigem Regen.Um sich vor diesem zu schützen, waren Sabine Berninger und ihre Begleiter auch mit Schirm zur Veranstaltung erschienen. Nach dem Vorfall mit dem Regenschirm teilte die Polizei mit, dass die Landtagsabgeordnete während des Vorfalls nicht gefährdet war. Sie sei nicht persönlich angegriffen worden. Die Beleidigungen wurden dagegen von der Polizei bestätigt.

Ein Sprecher der Mobilen Beratungsstelle gegen Rechtsextremismus in Thüringen (Mobit) sagte, dass der Pennewitzer Verein bereits in den Vorjahren "kein Problem" damit gehabt habe, den Rechtsextremisten sein Gelände zur Verfügung zu stellen. (vp/cf)


Antifaschistische Gruppe Südthüringen