Polizei räumt Braunes Haus

Am Vormittag hat die Polizei das NPD-Haus in Jena/Altlobeda geräumt und versiegelt. Wie die Presse mitteilt und lokale Antifa-Aktivisten bestätigten, räumte die Polizei in den Vormittagsstunden die NPD- und Kameradschaftszentrale in der Jenaischen Str. 25 in Jena - das sog. Braune Haus.
Damit verliert die Naziszene mitten im Endspurt des Landtagswahlkampf zumindest vorläufig eine ihre wichtigsten Anlaufpunkte in Thüringen.

Bereits im Juni stellte die Baubehörde bei Inspektionen erhebliche bauliche Mängel fest. Wie aus Insiderkreisen bekannt wurde, hatten die Neonazis um Pächter und Nazibarden Maximilian Lemke tragende Balken unter dem Dach zerstört. Nun bestehe für Besucher und Nutzer des Hauses Lebensgefahr, argumentiert die zuständige Baubehörde. Für die notwendigen Restaurationsarbeiten in Höhe von etwa 20.000 EUR fehlt den Rechten das Kapital, auch eine interne Spendenkampange brachte nicht die benötigten Mittel zusammen. Erst vor wenigen Tagen veröffentlichte Lemke auf der Website des "Nationalen Wohn- und Schulungsobjekt" einen verzweifelten Brief an Sympathisanten.

Sicher nicht zufällig räumte die Stadt nun mitten im Kampf um die Wählerstimmen zum Thüringen Landtag die Immobilie. Als Grund wird angegeben, dass die Rechten entsprechende Bauauflagen nicht erfüllt haben. Unter Einsatz von etwa 50 Polizisten wurde der Hausrat der Räumlichkeiten mit zwei Transportern weggeschafft. Außerdem beschlagnahmten die Beamten ein Bajonett und ein Luftgewehr.