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![]() Für aktuelle News checkt bitte unseren neuen Blog!Kirchheim: Zivilgesellschaftliche Kundgebung und Nazi-Protestbr>Eintragsdatum: 2009-06-20 — Quelle: AGST Kirchheim soll nicht als "braunes Nest" Geschichte machen. Das war die Intention von einigen Bürger_innen der Gemeinde, als sie eine Kundgebung vor einem Fachwerkhof inmitten des Ortes anmeldeten. Etwa 50-60 Neonazis sahen das anders. Sie versammelten sich zu einer Gegenkundgebung. Das Spektakel artete zeitweise ist eine bizarre Ferndiskussion zwischen Nazis und Bürger_innen aus. Als Sieger sehen sich beide. (K)ein Nazizentrum in KirchheimKirchheim ist ein kleines Dorf zwischen Arnstadt und Erfurt, am nördlichen Rand des Ilm-Kreises. Seit Februar diesen Jahres gerät der Ort immer wieder in die Presse. Damals richtete die Thüringer NPD dort ihren Landesparteitag aus (AGST berichtete). Die dafür zur Verfügung gestellte Räumlichkeit ist ein Fachwerkhof inmitten des Ortes. Dieser trägt den Namen "Hotel Romantischer Fachwerkhof" bzw. "Puszta Scheune" und wird von einer Familie Kutz bewirtschaftet. Diese streitet derzeit heftig mit der Gemeindeverwaltung. Wohl unter anderem aus Feindschaft gegen die Gemeinde, nahm die Familie die Neonazis bei sich auf. In den Monaten darauf fand in Kirchheim der ein oder andere Polizeistaatseinsatz statt. Zum Beispiel als in der Nacht vom 2. auf den 3. Mai in jenem Fachwerkhof ein Nazikonzert stattfand, das durch die Polizei aufgelöst wurde (AGST berichtete). Das letzte bekannte Konzert der Neonazis im Fachwerkhof fand am 13. Juni statt und war die Aftershow-Party zum "Thüringentag der nationalen Jugend" am selben Tag in Arnstadt (AGST berichtete). Sorge um den Standort Die Gemeinde Kirchheim betrachtete diese Entwicklung mit zunehmender Sorge. Auch wenn betont wurde, dass hier das Lebensniveau sinkt, wenn permanente Polizeistaatseinsätze das Leben der Einwohner_innen schützen müssen, so stand doch der Gedanke um den Standort Kirchheim im Vordergrund. Kirchheim würde überregional als "braunes Nest" in Verruf gebracht. Mitglieder der Gemeinde meldeten also für Freitag, den 19. Juni 2009, eine Kundgebung vor dem Fachwerkhof, auf der gegenüberliegenden Straßenseite an einer Bushaltestelle, an. Unterstützung bekamen sie von Politiker_innen aus umliegenden Gemeinden und Antifas aus Arnstadt. Die Neonazis zögerten nicht und meldeten auf dem Gelände des Fachwerkhofes eine Gegenkundgebung an. Das Spektakel konnte beginnen. Bizarres Bild Gegen 17 Uhr hatten sich auf beiden Seiten etwa 50-60 Personen eingefunden. Während auf zivilgesellschaftlicher Seite zumeist Menschen aus Kirchheim selbst standen bzw. aus dem Ilm-Kreis, bekamen die Neonazis Unterstützung aus ganz Thüringen. Ihnen eilten Kameraden aus Erfurt, Jena, Meiningen und Zella-Mehlis zu Hilfe. Die Neonazis überschallten zu Beginn der Veranstaltungen die Musik-Anlage der Zivilgesellschaft. Die Polizei scherte sich trotz Erstanmeldung einen Dreck darum. Hier sei anzumerken, dass einen Tag zuvor die Landesgeschäftsstelle der Linkspartei in Erfurt durch die Polizei gestürmt wurde, um eben eine solche Beschallung gegen eine Neonazikundgebung zu unterbinden. Dabei kümmerten sich die Beamten weder um Hausrecht, noch um die Immunität der Abgeordneten (mehr dazu bei "Die LINKE" Thüringen: [klick]). Im umgekehrten Fall wurde nicht gehandelt und das obwohl höchste Polizeiprominenz vertreten war. Dass hier offenbar mit zweierlei Maß gemessen wird, wirft wieder mal ein bedenkliches Licht auf die Thüringer Polizei. Als die Redebeiträge begannen einigten sich die Anmelder der zivilgesellschaftlichen Kundgebung mit den Neonazis abwechselnd zu sprechen, was teilweise zu bizarren Diskussionssituationen führte. Die Neonazis hetzen über Antifaschist_innen aus Arnstadt und forderten demokratische Rechte ein. Sie stellten sich vor den in der Kritik stehenden Wirt und das wohl mit dessem ausdrücklichen Einverständnis. Fazit Den Neonazis aus Arnstadt, dem Ilm-Kreis und ganz Thüringen steht mit dem Fachwerkhof in Kirchheim eine weitere große Immobilie zur Verfügung, die wohl mit dem Einverständnis der Wirtsleute zu einem faschistischen Zentrum im Ilm-Kreis werden könnte. Die Zivilgesellschaft in Kirchheim ist bereit den Kampf gegen die Neonazis auf ihre Weise aufzunehmen. Es liegt an uns Antifaschist_innen den Kampf gegen ein Nazizentrum im Ilm-Kreis in aller Entschiedenheit aufzunehmen. Weg mit dem Nazizentrum in Kirchheim! Presse: 19.06.2009 - TA
KIRCHHEIM: Kundgebung gegen Rechts
Mehr als 130 Bürger aus der Region haben sich am späten Freitagnachmittag in Kirchheim zu einer Kundgebung getroffen und dort deutlich gemacht, dass sie das Dorf nicht den Rechten überlassen werden. Viele Familien waren dabei, auch Ältere, junge Leute aus dem Antifa-Lager, Gemeinderäte, und Kommunalpolitiker aus mehreren Parteien. Sie standen einer Gegenkundgebung so genannter Freier Kräfte direkt vor der Erlebnis-Scheune des Fachwerkhof Kutz gegenüber. Erst am vergangenen Samstag hatte es im Fachwerkhof Kutz wieder ein Konzert der rechten Szene gegeben, im Februar fand hier der Landesparteitag der NPD statt. Jetzt reicht\'s, wollten die Kirchheimer deutlich machen und erhielten Unterstützung aus anderen Gemeinden der VG Riechheimer Berg. Deutliche Worte gingen an den Besitzer des Fachwerkhofes. Zeigen Sie den Rechten die Rote Karte, rief Kirchheims Bürgermeister Hans-Jürgen Langer (Freie Wähler). Beifall gab es auch für den SPD-Kreisvorsitzenden Herbert Windmiller und seine Forderung nach einem NPD-Verbot. Alles blieb friedlich. Gegen 17.50 Uhr löste sich die Kundgebung der Bürger auf. Fotos: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |
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