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![]() Für aktuelle News checkt bitte unseren neuen Blog!Ilmenau: "Auf in den Bildungsstreik?!"br>Eintragsdatum: 2009-06-18 — Quelle: AGST Aus Anlass des Bildungsstreiks wurden in Ilmenau Flugblätter verteilt, in denen eine Radikalisierung des Protestes gefordert wird. Wir dokumentieren an dieser Stelle das verteilte Flugblatt. Flyer:
Auf in den Bildungsstreik?!
Viele Anhänger_innen der Streik- und Protestbewegung streben eine Verbesserung der aktuellen Strukturen an und setzen auf eine Reformierung des Bildungssystems. Aber macht Schule auf einmal wieder Spaß, wenn die Klassenräume mit modernen Geräten ausgestattet sind oder verschwindet der Leistungsdruck und Klausurenstress mit einem neuen großen Audimax? Sind die Forderungen der Streikbewegung überhaupt realistisch? Die Aussicht einen gesamten Erfolg, d.h. auf die Durchsetzung aller genannten Ziele der Streikbewegung, bleibt unrealistisch. Dies liegt mit Sicherheit nicht an den Kompetenzen der Organisator_innen oder der Streikteilnehmer_innen, auch viele Forderungen besitzen einen progressiven Charakter. Die Ursache für einen Misserfolg liegt wohl eher in dem Gesamtverständnis zur Einordnung der Bildungspolitik in das gesamte System, denn die gegenwärtige Bildungspolitik und ihre Konsequenzen sind tiefgreifender in die kapitalistische Totalität einzuordnen. Der Kapitalismus definiert sich durch Selektierung und die Spaltung in "Gewinnen oder Verlieren". Das dreigliedrige Schulsystem und das Bachelor/Master-System sind somit nicht Fehlentscheidung in der Bildungspolitik, sondern nur die Konsequenz des kapitalistischen Verwertungszwangs. Bildung muss sich im Kapitalismus notwendigerweise an ökonomischen Zwängen orientieren und wird vom Staat nur gefördert, solange sie verwertbar ist. Es gilt schließlich frühzeitig die Spreu vom Weizen zu trennen und die einzelnen Menschen auf ihre zukünftige Rollen als Humankapital in der Berufswelt vorzubereiten. Die individuellen Fähigkeiten, die Entwicklung und die Bedürfnisse stehen dem einheitlichen Leistungskorsett ohnmächtig gegenüber - friss oder stirb, verdammt mitzuspielen oder zu verlieren. Mündigkeit und selbstständige Individuen sind Worthülsen in den Mündern großkotziger Ministerien. Wer, wie was wann leisten kann; das ist der Ansatz der Verwertung von Bildungsabhängigen. Wir haben keinen Bock in Schüler_innenvertretungen oder Studierendenräten das kapitalistische Verwertungselend mitverwalten zu müssen! Wir wollen selbst darüber entscheiden wann, was und wie wir lernen! Wir halten es trotz allem für wichtig am Bildungsstreik teilzunehmen. Mit Blick auf Griechenland, Italien und Frankreich wird deutlich, was geschehen kann, wenn Schüler_innen und Student_innnen fähig werden, ihre Lage zu erkennen und zu hinterfragen. Wollen wir langfristige und konsequente Veränderungen des Bildungssystems erkämpfen, müssen wir von einer Reformierung des Kapitalismus absehen und uns Konzepte emanzipatorischer und libertärer Gesellschaftsmodelle vertraut machen, um Staat und Kapital überwinden zu können. Letztlich sollte sich der Aufstand für eine bessere Bildung auf die Verbesserung und Aneignung sämtlicher Lebensbereiche - auch über die Bildung hinaus - fokussieren, denn erst die Überwindung der alltäglichen Widersprüche, die bereits vor der Einschulung eines Kindes reproduziert werden und den weiteren Lebensweg bestimmen, ermöglichen ein Bildungssystem, das sich an den Bedürfnissen der Menschen orientiert. Nichtverwertbarer Anarcho-Haufen Ilmenau weitere Informationen zum Bildungsstreik unter: Link zum bundesweiten Streik-Bündnis Link zum Thüringer Streik-Bündnis |
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