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Konzert auf Meininger Stadtfest wegen Naziangriff abgebrochen

Eintragsdatum: 2006-07-11Quelle: AGST

In der Nacht vom Freitag, dem 30. Juni 2006 musste das von der Jugendinitiative Modenti e.V. (Modifikation durch Identifikation) in Zusammenarbeit mit der Stadt Meiningen organisierte Konzert, im Rahmen des Meininger Stadtfestes, frühzeitig abgebrochen werden, da mehrere Menschen von bekannten Rechtsextremen aus Meiningen angegriffen und verletzt wurden. Als zum Abschluss eine Ska-Band ihre Darbietung begann, befanden sich schon ca. 10 Personen der rechten Szene Meiningens im Veranstaltungssaal.

Die Neonazis, wie Sven Dietsch und Alexander Wirsing sind stadtbekannt und fest in der regionalen Naziszene integriert. So nehmen sie beide regelmäßig an verschiedenen Veranstaltungen der rechten Szene in Südthüringen (und auch darüber hinaus) teil.


links: Alexander Wirsing auf einer Nazidemo in Eisenach am 8. Oktober 2005; rechts: Sven Dietsch auf einer rechtsextremen Kundgebung am 25. März 2006 in Breitungen


Dietsch und Wirsing im Black-Bloc-Outfit am 10. April 2006 auf einer Montagskundgebung von Rechtspopulist Heinz Roth in Meiningen

Sven Dietsch bezeichnet sich selbst auch öffentlich als "Autonomen Nationalisten" und beteuert damit einhergehend, dass er ja gar kein Nazi sein könne, da er ja nicht wie ein Nazi aussehe. Sein Freund und Kamerad Alexander Wirsing hingegen präsentiert sich selbst gerne noch im traditionellen Bonehead-Outfit (mit Springerstiefeln und Glatze).
Dem ressentimentgeladenen gesellschaftlichen Bild des Glatze und Springerstiefeltragenden Naziskins, welcher auf alles einschlägt das nicht in sein rassistisches Weltbild passt trug Alexander Wirsching auch gleich Rechnung, als er Personen mit alternativem Outfit bzw. vermeintlich linke Jugendliche angriff. Er schlug mindestens zwei Personen mit der Faust ins Gesicht. Als die Band deshalb schon aufgehört hatte zu spielen, zerschlug ein weiterer Angreifer einem jungen Mann die Brille im Gesicht. Die Opfer erlitten dadurch nicht nur Hämatome, Prellungen und Schürfwunden sondern auch einen verschobenen Kiefer und gedehnte Bänder.
Aber auch die "nationalen Frauen" sahen nicht einfach nur zu. So zogen, mit den TäterInnen bekannte Frauen zur Hilfe kommende Personen zurück, damit diese nicht gegen die TäterInnen intervenieren können und griffen selbst Personen verbal und auch körperlich an.

Dass die Opfer des Angriffs nicht zufällig ausgewählt wurden, zeigte sich nach dem Konzert. Aus einem Gespräch zweier Täter war zu hören, "Das sie jetzt ja gehen könnten da sie ja nun ihr Ziel erreicht hätten". Die Gewalt gegen Andersdenkende ist auch in Meiningen beinahe alltäglich - nachdem die Rechten den Veranstaltungssaal verließen waren sie maßgeblich an einer weiteren Auseinandersetzung mit Jugendlichen aus der Hip-Hop-Szene beteiligt.


Mike Hock
Auch der Meininger Mike Hock und seine Lebensgefährtin Manuele Wegener zählten zur AngreiferInnengruppe. Mike Hock betreibt seit 2004 den Szeneladen "Checkpoint" (ehemals "Witchmaster") für Mode, Accessoires und Musik in Meiningen. Dort macht er sein Geld unter anderem mit CDs von Neo-Nazi- und NSBM("National Socialist Black Metal")-Bands. Sowie mit, bei Neo-Nazis beliebter Kleidung. Mike Hock beschäftigte in seinem Laden u.a. auch schon die Neonazis Sven Dietsch und Alexander Wirsing sowie den bekannten Rechten Tobias Baumann aus Meiningen als Piercer, welcher ebenfalls am besagten Tag zur TäterInnengruppe gehörte.
Es gab mindestens fünf verletzte Personen - Anzeigen wurden nicht erstattet.
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