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![]() Für aktuelle News checkt bitte unseren neuen Blog!Gräfinau-Angstedt (Ilm-Kreis): Nazi-Hooligankonzert geplantbr>Eintragsdatum: 2009-06-03 — Quelle: AGST Am 13. Juni diesen Jahres soll es im thüringischen Gräfinau-Angstedt (Ilmkreis) zu einem Konzert der neonazistischen Hooliganband Hungrige Wölfe (besser bekannt unter dem Namen Kategorie C) kommen. Nach außen hin versucht die Band seit längerem mit Aussagen wie "Fußball ist Fußball und Politik bleibt Politik" und "Wir dulden keine politischen Kopfverdreher auf unseren Konzerten. Weder von rechts noch von links." den Eindruck einer politisch neutralen Band zu vermitteln. Dass sie jedoch genau das nicht sind, zeigt sich schnell, wenn man beginnt ein wenig an der Oberfläche zu kratzen. "Wenn die Schlacht beginnt siehst du wer wir sind"Die Band Kategorie C wurde im Jahr 1997 gegründet und ist benannt nach der Polizeibezeichnung für gewaltbereite Fußballfans. Die Texte der Band handeln von Gewalt, Fußball, Alkohol sowie der sogenannten "Dritten Halbzeit". Irgendwann kam es zu bandinternen Streitigkeiten und ein Teil der Band machte unter dem Namen "VollKontaCt" weiter, während Sänger Hannes Ostendorf mit neuen Musikern ein Projekt namens "Kategorie C - Hungrige Wölfe" gründete. Mittlerweile haben die Musiker ihre Streitigkeiten überwunden und sich unter dem Namen "Hungrige Wölfe" wieder zusammengetan. In Stellungnahmen und sonstigen Äußerungen der Band ist aber fast ausschließlich von Kategorie C (bzw. KC) die Rede. Ihren Musikstil bezeichnet die Band als "Fußballrock" und man legt viel Wert darauf, nach außen hin als politisch neutrale Band zu erscheinen. Die Wirklichkeit spricht jedoch eine ganz andere Sprache. Sänger und Frontmann Hannes Ostendorf ist einschlägig vorbestraft, da er im Jahre 1991 an einem Brandanschlag auf eine Asylbewerberunterkunft in Bremen beteiligt war. Sein Bruder Henrik ist eine recht einflussreiche Persönlichkeit in der Bremer NPD und war Aktivist beim mittlerweile verbotenen Blood & Honour Netzwerk. Beide Ostendorfs sind Mitglieder bei der Bremer Hooligantruppe "Standarte Bremen", einer Gruppierung die auch nicht gerade für ihr politisch korrektes Auftreten bekannt ist. Ihre Homepage ist voll von fragwürdiger Symbolik und Hetzartikeln gegen die Antifa. Ostendorf sang bevor er Kategorie C gründete bei der Neonaziband "Nahkampf", andere Mitglieder der Band waren unter anderem bei den "Boots Brothers", einem nicht weniger neonazistischem Musikprojekt, aktiv. Aber auch nach ihrer Gründung und dem Wechsel vom Nazi- zum Fußballrock hatten KC keinerlei Berührungsängste vor faschistischen Bands. Im Jahr 1999 beteiligte sich die Band mit dem Titel "Kopp Holland Kopp" am Sampler "Die Deutschen kommen II", auf dem auch allerhand bekannte Nazi-Bands wie "Kraftschlag", "Stahlgewitter", "Hauptkampflinie", "Freikorps" oder die inzwischen verbotenen "Landser" vertreten waren. Zwei Jahre später traten Kategorie C auf einer Party der faschistischen Hooligangruppierung "Borussenfront", rund um Siegfried Borchardt, auf. Borchardt gilt als führender Kopf der Dortmunder Neonaziszene und ist bereits mehrfach wegen Körperverletzung und Verwendung verfassungsfeindlicher Kennzeichen vorbestraft. (weitere Infos: [klick]) Im Jahre 2004 taten sich KC mit der Bremer Nazirockband Endstufe zusammen und veröffentlichten unter dem Namen "Bootboys Bremen" eine gemeinsame CD. Im Jahr 2006 veröffentlichten Kategorie C auf dem später, "wegen Verdacht der öffentlichen Aufforderung zu Straftaten sowie Gewaltdarstellungen", eingezogenen Sampler "Zu Gast bei UNS" den rassistischen Song "Deutschland dein Trikot", in welchem es unter anderem heißt "Deutschland dein Trikot / Das ist schwarz und weiß / Doch leider auch die Farbe deiner Spieler". Ohne Band, aber dennoch mit Liedern von Kategorie C, trat Sänger Hannes Ostendorf im Oktober 2006 auf dem, von NPD-Funktionären veranstalteten, Solidaritätskonzert für den inhaftierten Landser-Sänger Michael "Lunikoff" Regener auf. Weitere Musiker der Veranstaltung waren Liedermacherin Annett Müller sowie der mittlerweile verstorbene Michael Müller ("Mit 6 Millionen Juden da fängt der Spaß erst an"). Auch wenn sich die Band alle Mühe gibt ihre nationalistische Gesinnung zu verheimlichen, geben sie doch auch eindeutige Warnungen an den (politischen) Gegner aus. In einem ihrer Lieder, welches auch auf dem "Lunikoff" Solidaritätskonzert gespielt wurde, heißt es "Wenn die Schlacht beginnt, siehts du wer wir sind". Wer genau hinschaut, kann es allerdings auch viel eher schon sehen. In nachbarschaftlicher Nähe Dass viele Neonazis und deren Sympathisanten sich am 13. Juni auf den Weg in den Ilmkreis machen werden, hat aber noch einen weiteren Grund. Am selben Tag findet nur knapp 20km weiter nördlich, in Arnstadt, der sogenannte "Thüringentag der nationalen Jugend" statt, bei welchem sich seit 2002 jedes Jahr mehrere hundert Neonazis in einer ausgewählten Thüringer Stadt versammeln, um Redebeiträgen und den musikalischen Darbietungen von diversen Rechtsrockbands zu lauschen. Veranstaltet wird das Ganze dieses Jahr von NPD-Kadern wie Ralf Wohlleben (Jena), sowie Personen die eher den sogenannten "Freien Kräften" zuzuordnen sind. 10 Redner, 2 Liedermacher und 4 Rechtsrockbands sind bisher für den Thüringentag angekündigt. (antifaschistische Gegenmobilisierung: [klick]) Trotz der Tatsache, dass sowohl das Kategorie C Konzert, als auch der "Thüringentag der nationalen Jugend" für denselben Tag angekündigt sind, wird man sich wohl kaum gegenseitig in die Quere kommen, da der Thüringentag endet, bevor das Konzert in Gräfinau-Angstedt startet. Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Konzertbesucher im Vorfeld den Thüringentag besuchen und im Anschluss an ihre Veranstaltung nach Gräfinau-Angstedt zu Kategorie C fahren werden. Der Verdacht liegt also nahe, dass in Gräfinau-Angstedt mehr Neonazis anwesend sein werden als dies bei Auftritten der Band Kategorie C ohnehin üblich ist. Ländliches Idyll Für Gräfinau-Angstedt ist es nicht das erste Rechtsrockkonzert, das auf sie zukommt. Bereits am 31. Mai 2008 fand in der Wolfsberggemeinde ein rechtsextremes Konzert mit den Bands "Systeminfarkt" (Thüringen), "Pak 88" (Thüringen) sowie "Undergrundwehr" (Bayern) statt. Die Polizei sah sich damals außerstande das Konzert mit ca. 80 Teilnehmern zu unterbinden und nahm lediglich Kontakt zum Besitzer der Location auf, in welcher das Ganze stattfand. (AGST berichtete) Der Ort selbst ist in der Umgebung für eine ziemlich aktive Naziszene bekannt, auch wenn diese sich hauptsächlich aus Suffprolls und Alkieschlägern, als aus politisch gefestigten Neonazis, zusammensetzt. Aber auch beim Gräfinauer "Normalbürger" scheint ein nationalistisches Gedankengut nicht ganz unüblich. Überdurchschnittlich gute Ergebnisse für die NPD bei der Bundestagswahl 2005 (191 (9,9%) per Erststimme und 168 (8,7%)per Zweitstimme), sowie der Fall eines Gräfinauer Fleischermeisters zeigen dies deutlich. Letzterer hatte unter anderem ein Schild mit der Aufschrift "National befreite Fleischerei", sowie ein Foto des Hitlerstellvertreters Rudolf Hess und eine Reichskriegsflagge im Geschäft hängen. Im April vergangenen Jahres war dieser Fall durch die lokale Presse gegangen, nachdem sich Eltern von Auszubildenden über die Wandbilder und die zum Frühstück regelmäßig "gereichte" Nazimusik im Geschäft beschwerten. (AGST berichtete) Explosive Stimmung Eine Extraportion Brisanz erhält das anstehende Konzert durch die Tatsache, dass die Stimmung im Ilmkreis derzeit extrem aufgeheizt ist. Am 1. Mai diesen Jahres brannte in Ilmenau der als Nazitreffpunkt überregional bekannte der Jugendclub "Blaues Wunder" vollständig ab. (AGST berichtete) Die Polizei ermittelt wegen Brandstiftung. (AGST berichtete) Ersten Verdächtigen, welche laut Presse "Angehörige der linken Szene" sind, konnte allerdings keine Schuld nachgewiesen werden. Trotz alledem drohten die Nazis mehrfach mit Rache für ihren niedergebrannten Club. Knapp zwei Wochen später wurde eine private Feier im antifaschistischen Langewiesener Jugendtreff "Garage" von der Polizei auf brutalste Art und Weise aufgelöst, da man hier eine nicht angemeldete Musikveranstaltung vermutete. (AGST berichtete) Die anwesenden Personen wurden von der Polizei mehrfach mit Reizgas angegriffen, nachdem der Aufforderung zur Herausgabe der Personalien und einem allgemeinen Platzverweis nicht nachgekommen wurde. Die Jugendlichen versuchten sich mit Flaschenwürfen gegen die Reizgasangriffe der Polizei zu verteidigen, was im Nachhinein als Begründung für den brutalen Einsatz der Beamten herhalten musste. Fazit Dass es am 13. Juni zu den Übergriffen der Neonazis auf alternative und linke Jugendliche und deren Treffpunkte kommen wird, ist zu befürchten. Interessant werden dürften auch die Reaktionen von Seiten des Staates und der Polizei. Erst in der vergangenen Woche wurde ein Kategorie C Konzert in Lambrechtshagen (Kreis Bad Doberan) polizeilich verboten, da die Gefahr bestand, dass das Konzert einen unfriedlichen Verlauf nehmen wird. (weitere Infos: [klick]) Diese Gefahr besteht im Falle des Konzertes in Gräfinau-Angstedt mehr denn je. Trotzdem ist nicht davon auszugehen, dass es im Ilm-Kreis zu einem Verbot kommen wird. Pressemitteilung:
Für Samstag, den 13.06.2009 plant die Band "Kategorie C", laut ihrer Homepage, ein Konzert im südthüringischen Gräfinau-Angstedt. Stattfinden wird diese Naziveranstaltung im sogenannten "Prinzenhof". Bei dieser Band handelt es sich nicht um eine normale Rockgruppe, sondern vielmehr um eine Band aus dem neonazistischem Spektrum. Stefan Müller, Pressesprecher der Antifaschistischen Gruppe Südthüringen (AGST) dazu: "Wer sich die Wahlergebnisse in der Gemeinde Wolfsberg anschaut, wird bemerken, dass faschistische Tendenzen in der Gemeinde wohl nicht von ungefähr kommen. Bei der Bundestagswahl 2005 wählten 191 Menschen (9,9%) per Erststimme und 168 (8,7%) Menschen per Zweitstimme die faschistische NPD."
Bereits am 21.10.2006 spielte "Kategorie C" zusammen mit anderen Nazi-Bands im Rahmen eines von der NPD organisierten Aufmarsches in Berlin. Sie forderten die Freilassung des Landser-Sängers Michael Regner, welcher wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung inhaftiert wurde. Offiziell bezeichnet sich die Band als unpolitisch, obwohl ihr Sänger Hannes Ostendorf für seine Beteiligung an einem Brandanschlag auf ein Flüchtlingslager 1992 verurteilt wurde. Rassistische Texte sind hier auch keinen Seltenheit. Bei dem Song "Deutschland dein Trikot" wird dies eindeutig sichtbar. Gleich zu Beginn heißt es "Deutschland dein Trikot, das ist schwarz und weiß, doch leider auch die Farbe deiner Spieler, in München, Rom und Bern da gab's nur echte Deutsche, solche Jungs und diese Siege hätten wir gerne wieder." Doch der Sampler wurde kurz nach der Veröffentlichung bundesweit durch die Polizei beschlagnahmt. Schon 1999 beteiligte sich "Kategorie C" mit einem Lied an dem Sampler "Die Deutschen kommen II", auf dem dem unter anderem auch die Nazi-Bands Landser, Stahlgewitter, Kraftschlag und HKL vertreten waren. Bereits in Bielefeld, Recklinghausen, Halten und anderen Städten wurden Konzerte der Band verhindert. Am selben Tag des geplanten Konzertes findet im nahe gelegenen Arnstadt der sogenannte "Thüringentag der nationalen Jugend" statt. Ob hier einen Zusammenhang besteht, bleibt fraglich, liegt aber nahe. "Die Antifaschistische Gruppe Südthüringen (AGST) fordert die zuständigen Behörden dazu auf, das Konzert zu verhindern, um Neonazis keine Räume für ihr menschenverachtendes Denken zu geben", so Stefan Müller. |
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