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![]() Für aktuelle News checkt bitte unseren neuen Blog!Erfurt: Polizei stürmt und zerstört besetztes Hausbr>Eintragsdatum: 2009-04-20 — Quelle: AGST Es waren Szenen, wie aus einem Anti-Terror-Einsatz, als die Polizei in den Morgenstunden des 16. April 2009 das besetzte Haus in Erfurt mit vermummten SEK-Polizisten stürmte und die sich dort befindenden Menschen in Gewahrsam nahm. Das sozial-kulturelle und politische Zentrum wurde noch am selben Tag und der Nacht darauf abgerissen und mit ihm nicht nur acht Jahre alternative Jugendarbeit, Wohnraum und Lebensentwürfe, sondern auch Teile der Geschichte des Geländes. Die Ohnmacht durchbrechenEs war ein ungleicher Kampf, als gegen 6 Uhr morgens mit Gewehren bewaffnete Polizisten des Sondereinsatzkommandos eines der letzten linken Zentren Thüringens räumten und seine Zerstörung vorbereiteten. Die Rechtfertigung für diesen unverhältnismäßigen Einsatz, der einem Anti-Terror-Einsatz in nicht mehr viel nachstand, fand sich schnell: Steine, "Nagelbomben" und ein altes Luftgewehr. Innerhalb von wenigen Stunden war der Widerstand der Besetzer_innen gebrochen. Lediglich zwei an einem Betonklotz gekettete Menschen konnten die Zerstörung noch um ein paar Stunden verzögern. Auf der angemeldeten Demo am selben Abend wollten die Freund_innen des besetzten Hauses ihrer Wut Ausdruck verleihen. Sie machten die Rechnung ohne die herangezogenen Schlägertrupps der Polizei, die die Demo verzögerten und immer wieder auf Personen einschlugen und in die Demo eindrangen, Leute heraus zogen und schikanierten. Nach mehr als zwei Stunden eingekesselt und permanenter Gewalt entmenschlichter Schlägereinheiten ausgesetzt, durfte die Demo laufen. Aus anfänglich ca. 800 Menschen wurden zunehmend weniger. Teilweise weil Menschen herausgezogen und festgenommen worden und teilweise weil die Menschen entkräftet und verängstigt durch die brachiale Gewalt waren. Was blieb war die Wut und das Gefühl sich der Gewalt des Staates nur noch durch Rückzug entziehen zu können und dem Terror nicht mehr gewachsen zu sein. Sie wollen Auschwitz vergessen machen Die Räumung des besetzten Hauses hat neben der Vernichtung eines Stück alternativen Lebens noch einen anderen abartigen Aspekt. Auf dem geräumten Werksgelände der Firma "Topf & Söhne" wurden zu NS-Zeiten die Krematorien für die deutschen Vernichtungslager gebaut. 64 Jahre nachdem die alliierten Streitkräfte die letzten Überlebenden dieses einmaligen deutschen Verbrechens befreit haben, räumten nun deutsche Polizisten gewaltsam ein alternatives Zentrum, das die Auseinandersetzung mit der Geschichte des Geländes entscheidend forcierte. Pervers. Es mutet an, wie die finale Auseinandersetzung des deutschen Staates mit der Geschichte des Geländes. Nicht nur das besetzte Haus ist zerstört, auch vom industriellen Charakter des Geländes gibt es keine Spur mehr. Daran ändert das stehen gelassene Verwaltungsgebäude, wo ein Erinnerungsort entstehen soll, nur wenig. Dort, wo früher die Öfen gebaut wurden, um die Millionen Ermordeten des deutschen Vernichtungswahns zu verbrennen, darf der Bürger im postfaschistischen Deutschland nun entspannt wohnen und einkaufen. Ein bizarrer Gedanke wird nun Realität. Die Besetzer_innen halten die Forderung nach politischen Freiräumen aufrecht. Ihnen gilt unsere uneingeschränkte Solidarität und Unterstützung. Nie wieder Auschwitz! Nie wieder Deutschland! Auf Indymedia weiterlesen: [klick] |
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