Antifaschistische Gruppen Südthüringen

Antifaschistische Gruppen Südthüringen

News
Ueber uns
Archiv
Dates
Chronik
Texte
Kontakt
Links
Mitmachen
Naziangriffe melden





Facebook

RSS


Because we are friends

Für aktuelle News checkt bitte unseren neuen Blog!


Ilmenau: Trauerzug für toten Punk/ Linke weiterhin unerwünscht

Eintragsdatum: 2009-01-24Quelle: AGST

Am Donnerstag, den 22. Januar, fand ein Trauermarsch in Gedenken an den in Polizeigewahrsam verstorbenen Punk in Ilmenau statt. Nachdem die Polizei, aufgrund der öffentlichen Präsenz dazu gezwungen war, die Veranstaltung reibungsfrei ablaufen zu lassen, gingen danach die üblichen Schikanen los.

Der Trauermarsch für den 28-jährigen Mann aus der Punk-Szene, der in der Nacht zu Samstag, den 17. Januar, im Polizeigewahrsam in Ilmenau verstarb (AGST berichtete), verlief für die ca. 50 Demonstrant_innen vom Wetzlarer Platz zur Polizeiinspektion (PI) Ilmenau. Vor der PI legten sie einen Kranz, eine Gedenkkarte, sowie Blumen für den Verstorbenen nieder.

Das hohe Aufgebot der Polizei verhielt sich bis zum Ende der Veranstaltung sehr passiv.
Obwohl die Veranstaltung längst beendet war, wurde ein_e Demonstrant_in auf dem Weg in die Stadt wegen eines "Patronengürtels" angehalten. Es versammelte sich anschließend eine kleinere Gruppe auf dem Wetzlarer Platz. Nach einer Viertelstunde erschienen die ersten Polizist_innen und wiesen die Anwesenden auf das Alkoholverbot in der Innenstadt hin. Als sich jedoch zeigte, dass sie nicht gewillt waren den Platz zu verlassen, begannen - weitere 10 Minuten später - Einsatzkräfte der Polizei den Wetzlarer Platz zu kesseln und Personalien aufzunehmen. Die Grundlage: Die Anwesenden wöllten sich mit Neonazis prügeln, deswegen wurden Platzverweise für die Innenstadt bzw. für das komplette Stadtgebiet ausgesprochen. Wo die Neonazis wären, wussten die Beamt_innen jedoch nicht.

Wieder einmal zeigt sich, dass außerhalb der medialen Öffentlichkeit und nach dem Willen von Polizei und Lokalpolitik Linke in Ilmenau vor allem eines zu tun haben: aus dem Stadtbild zu verschwinden.













Presse:

19.01.09 - Freies Wort
Justiz
Tod in Polizeizelle: Mitschuld von Beamten derzeit unklar

Erfurt/Ilmenau - Im Fall des in einer Ilmenauer Polizeizelle gestorbenen Mannes steht eine Mitschuld der beteiligten Beamten noch nicht fest.

Die Polizei sei am Samstag vom Rettungsdienst über den stark betrunkenen Mann informiert worden, der hilflos in der Stadt gefunden wurde, sagte am Montag ein Sprecher der Erfurter Staatsanwaltschaft.

Welche Absprachen zwischen Notdienst und Polizei getroffen wurden, sei unklar. Die Polizisten brachten den Mann in eine Zelle statt in die Klinik. Einen Arzt verständigten sie nicht. Der 28-Jährige wurde am Sonntag tot in der Zelle gefunden. Gegen zwei Beamte werde ein Verdacht auf fahrlässige Tötung geprüft.

Nach Angaben des Innenministeriums schreibt die Gewahrsamsordnung vor, dass bei Betrunkenen oder unter Drogen stehenden Menschen ein Arzt entscheiden muss, ob sie gewahrsamsfähig sind. Nach dem vorläufigen Obduktionsergebnis starb der 28-Jährige vermutlich an einer Alkoholvergiftung.

In der kommenden Woche rechnet die Staatsanwaltschaft mit dem Ergebnis weiterer toxikologischer Untersuchungen. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft ist der Mann bereits mehrfach im Polizeigewahrsam gewesen. Zu den Gründen konnte der Sprecher nichts sagen. (red/dpa)


22.01.09 - Freies Wort
Ermittlung
Disziplinarverfahren gegen zwei Beamte nach Tod in Polizeizelle

Erfurt/Ilmenau - Nach dem Tod eines betrunkenen Mannes in einer Polizeizelle in Ilmenau ist gegen zwei Beamte ein Disziplinarverfahren eingeleitet worden. Die Polizisten sind zudem vom Streifendienst in den Innendienst versetzt worden.

Beide sind weiterhin im Bereich der Polizeidirektion Gotha tätig. Das bestätigte der Sprecher der Polizeidirektion Gotha, Detlef Kasch gegenüber Freies Wort.

Mittlerweile sind die polizeilichen Ermittlungen auf die Abteilung Interne Ermittlungen beim Thüringer Landeskriminalamtes übergegangen. Neben dem Strafverfahren läuft somit gleichzeitig ein Disziplinarverfahren gegen die beiden Beamten. Der Innenausschuss des Landes werde Mitte Februar über den aktuellen Stand informieren. Thüringer Polizeibehörden würden derzeit zudem auf die Pflichten im Umgang mit Personen hingewiesen, die in Gewahrsam genommen werden.

In der Nacht zum 17. Januar verstarb ein Mann in der Ilmenauer Polizeidienststelle.Gegen die Beamten wird wegen fahrlässiger Tötung durch Unterlassung ermittelt, nachdem ein 28-Jähriger Mann in der Nacht vom 16. auf den 17. Januar in der Ilmenauer Polizeistelle gestorben war. Todesursache war laut Obduktion Alkoholvergiftung.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft hatten die Polizisten möglicherweise die Pflicht verletzt und keinen Arzt hinzugezogen, der die Haftfähigkeit des Mannes hätte prüfen müssen. Die Polizisten hatten den 28- Jährigen in Gewahrsam genommen, nachdem er sich gegen herbeigerufene Sanitäter gewehrt hatte. In der Nacht darauf war er in der Zelle gestorben. red/mdr/dpa


22.01.09 - TA
ERFURT: Ministerium informiert über Todesfall

Der Innenausschuss des Thüringer Landtages soll über den Todesfall in einer Arrestzelle der Polizei in Ilmenau beraten. Das Innenministerium teilte am Donnerstag mit, über "den aktuellen Stand der Erkenntnisse informieren" zu wollen. Die nächste Sitzung des Innenausschusses ist allerdings erst in drei Wochen am 13. Februar.

Gegen die beiden verantwortlichen Beamten sei ein Disziplinarverfahren eingeleitet und sie seien aus dem Schicht- und Streifendienst herausgenommen worden, hieß es weiter in der Erklärung des Ministeriums. Das Landeskriminalamt habe inzwischen die Ermittlungen zu dem Todesfall übernommen. Die Erfurter Staatsanwaltschaft hatte bereits am Wochenende ein Ermittlungsverfahren wegen fahrlässiger Tötung durch Unterlassung eingeleitet.

In der Nacht zu Samstag war ein 28-jähriger Mann in einer Arrestzelle der Ilmenauer Polizei gestorben. Das Opfer war nach Mitternacht von einem Rettungsdienst der Polizei übvergeben worden, da er stark betrunken in der Innenstadt aufgefunden worden war. Am Morgen fanden dann Beamte den Mann leblos in seiner Zelle, ein Notarzt konnte nur noch seinen Tod feststellen.
22.01.09 - TA
ILMENAU: Trauermarsch für verstorbenen Punk

In Ilmenau sammeln sich zur Stunde Freunde und Bekannte des am Sonntag in einer Haftzelle der Polizei verstorbenen 28-jährigen Punks. Mit einem "Trauermarsch" wollen sie heute Nachmittag des jungen Mannes gedenken. Die vornehmlich der linken Szene angehörenden Protestierenden fordern eine lückenlose Aufklärung der Umstände, unter denen der Mann ums Leben kam. Derweil ermittelt die Staatsanwaltschaft weiterhin gegen zwei Polizisten, die in der Nacht Dienst taten, ob sie ihrer Aufsichtspflicht gerecht wurden.

Der 28-jährige wurde am frühen Sonntag hilflos von Passanten in der Ilmenauer Innenstadt aufgefunden, die daraufhin den Rettungsdienst informierten. Die Sanitäter übergaben den Patienten später an die Polizei, da der stark alkoholisierte Mann während der Erstbehandlung handgreiflich geworden sein soll.


23.01.09 - Freies Wort
Gedenkmarsch für einen toten Freund unter Polizeischutz

Ihres toten Freundes Lars gedachten am Donnerstagnachmittag etwa 50 Jugendliche der Ilmenauer Punk-Szene. Unter breitem Polizeiaufgebot sammelten sich die Jugendlichen am Wetzlarer Platz und liefen mit einem Kranz und vielen Blumen zum Marktplatz.

Die friedliche Demo sollte vor dem Amtshaus enden. Die Polizei stimmte letztendlich einer Kranzniederlegung vor der Eingangstür der Polizeiinspektion zu. Dort hatten Jugendliche bereits am Dienstag mit einem Bild und zahlreichen Blumen des Toten gedacht. Der volltrunkene 28-Jährige Ilmenauer war in der Nacht zu Samstag in der Arrestzelle verstorben.
Antifaschistische Gruppe Südthüringen