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![]() Für aktuelle News checkt bitte unseren neuen Blog!Hildburghausen, Gotha, Erfurt: Perverse Neonazis schänden jüdische Friedhöfebr>Eintragsdatum: 2008-11-21 — Quelle: AGST In Hildburghausen, Gotha und Erfurt schändeten offensichtlich Neonazis in der Nacht von Sonntag auf Montag (17.11.08) jüdische Friedhöfe. In Gotha steckten Perverse einen Schweinekopf und ein die Opfer des Nationalsozialismus verhöhnendes Pamphlet an das Eingangstor. In Gotha und Erfurt, so berichten Pressemeldungen, wurde über die jüdischen Friedhöfe bzw. Gedenktafeln eine rote, blutähnliche Flüssigkeit verteilt. In Hildburghausen wurden rechtsextreme Parolen gesprüht. Hier fasste die Polizei zwei Täter. Sie sind bereits polizeibekannt wegen der Verwendung verbotener faschistischer Symbole. Sie gaben, wohl aus Selbstschutzgründen, an, dass die Tat nicht politisch motiviert war, sondern im Suff begangen wurde. Bei der auf dem rechten Auge blinden Polizeiführung in Hildburghausen werden sie damit wahrscheinlich auch durchkommen.Die Schändungen stehen offensichtlich in Verbindung mit dem am Sonntag begangenen Volkstrauertag. Nazis nehmen diesen revisionistischen Gedenktag zum Anlass immer offensiver den getöteten deutschen Tätern der NS-Barberei zu gedenken. So demonstrierten zum Beispiel in Friedrichroda wieder weit über 100 Neonazis mit Fackeln und gedachten ihren vestorbenen "Helden", dem deutschen deutschen Mordkollektiv. Auch vor der perversen Schändung jüdischer Gedenkorte weichen die immer selbstbewusster auftretenden Neofaschist_innen in Thüringen nicht zurück. Wolfgang Nossen, Vorsitzender der jüdischen Gemeinde in Thüringen warf der Politik gegenüber "Thüringer Allgemeine" vor, zu wenig gegen den aufkeimenden Rechtsextremismus zu tun. Es sei nicht feierlich, wenn rechtsextreme Parteien in Thüringen bei 3 oder 4 Prozent liegen. Dem ist wohl nichts hinzuzufügen. ![]() Geschändetes Tor des jüdischen Friedhofs in Gotha Presse: 17.11.08 - Freies Wort
Extremismus
Anschläge auf jüdische Friedhöfe in Thüringen Gotha/Erfurt/Hildburghausen - Anschläge auf jüdische Friedhöfe beschäftigen derzeit die Polizei in Thüringen. In Hildburghausen konnten die Urheber rechter Schmierereien ermittelt werden. Am Montagmorgen entdeckte die Gothaer Polizei nach einem Hinweis am Eingangstor zum jüdischen Friedhof der Stadt einen Schweinekopf und ein Stoffplakat mit volksverhetzendem Inhalt. Zudem hatten Unbekannte mehrere Gläser mit einer roten Flüssigkeit über das Tor des Friedhofs geworfen. Die zuständige Staatsanwaltschaft hat ein Ermittlungsverfahren wegen Volksverhetzung eingeleitet. Die Kriminalpolizei such nach Zeugen. Auch die Gedenktafel am Eingangstor zum jüdischen Friedhof in Erfurt ist mit einer roten Flüssigkeit übergossen worden. Nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei wurde die Tafel sowie eine Mauer in der Nacht zum Montag beschmiert. Die Kriminalpolizei hat zwei Gläser mit Resten der Flüssigkeit sichergestellt. Inzwischen konnte die Polizei die vermutlichen Urheber von rechtsradikalen Schmierereien in Hildburghausen am 1. November 2008 ermitteln. Wie die Polizeidirektion Suhl am Montag berichtet, gaben inzwischen ein 24-Jähriger und ein 27-Jähriger zu, die Schmierfinken gewesen zu sein. Ausländerfeindliche Gründe bestritten sie. Es sei ihren Worten zufolge ein Unfug im Alkoholrausch gewesen. Die jungen Männer waren jedoch schon zuvor wegen der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen in die Polizeiakten geraten. (red) 17.11.08 - TA
Entsetzen über solchen Hass
Perverser ist Hass nicht zu verbreiten. Ein Schweinekopf am Friedhofseingang nach dem Volkstrauertag. Thüringen ist entsetzt. In Erfurt wurden zudem drei Rechtsextremisten verurteilt, weil sie vor drei Jahren eine 16-Jährige geschlagen und verletzt haben sollen. ERFURT. Die Parallelen sind erschreckend. In Erfurt und Gotha wurden in der Nacht zu gestern die Eingänge zweier jüdischer Friedhöfe geschändet. Mit einer roten, blutähnlichen Flüssigkeit waren in Erfurt die Hinweistafel und eine Begrenzungsmauer beschmiert worden. Auch in Gotha fanden die Ermittler gestern Morgen Gläser mit einer solchen Flüssigkeit. Dort hatten die Täter am schmiedeeisernen Tor zum Friedhof - das ein Davidstern ziert - noch einen abgetrennten Schweinekopf aufgespießt. Ein Spruchband verhöhnte zudem die sechs Millionen im zweiten Weltkrieg ermordeten Juden als Lügner. Entsetzte Bürger und ein Friedhofsgärtner hatten die Polizei alarmiert. In Gotha wird nun wegen Volksverhetzung ermittelt, in Erfurt vorerst nur wegen Sachbeschädigung. Doch wegen der Brisanz und weil die Fälle Gemeinsamkeiten haben, soll der Staatsschutz beim Landeskriminalamt (LKA) die Verfahren übernehmen. Die verdächtige Flüssigkeit wird bereits seit gestern im LKA untersucht, auch um zu erfahren, ob es womöglich die selben Täter oder Substanzen sind. Das Entsetzen über solche Perversion war in Thüringen einhellig. Regierungschef Dieter Althaus und Innenminister Manfred Scherer (beide CDU) verurteilten die Taten aufs Schärfste. Die jüdische Gemeinde stand unter Schock. Seit 2004 hatten wir zum Glück nur wenige Schändungen jüdischer Friedhöfe, meinte deren Vorsitzender Wolfgang Nossen. Er warf der Politik vor, zu wenig gegen den aufkeimenden Rechtsextremismus zu tun. Es dürfe nicht als Erfolg gefeiert werden, wenn rechtsextreme Parteien nur drei oder vier Prozent erhalten. "Das sind drei oder vier Prozent zu viel", sagte er dieser Zeitung. Wenn 18 Jahre nach der Wende eine Generation junger Leute heranwachse, die nichts über die eigene Geschichte wisse, dann stimme da etwas nicht. Die Polizei registrierte im Freistaat zwischen 2003 und diesem Sommer elf Fälle antisemitischer Friedhofsschändungen. Nur zwei der Straftaten wurden aufgeklärt. Unter den Tatorten waren auch die Friedhöfe in Erfurt und Gotha. Bereits 1992 hatten Neonazis die jüdische Landesgemeinde beleidigt, als zwei Schweinekopfhälften mit antisemitischen Parolen in Erfurt über den Zaun der Synagoge geworfen worden waren. Damals konnte der Täter erwischt und bestraft werden. Ein Landesprogramm gegen Rechtsextremismus forderten erneut Politiker der Linken und der SPD und kündigten zum Jahresbeginn einen gemeinsamen Vorschlag an. Die Schändungen verurteilten sie als "barbarisch" und forderten konsequente Ermittlungen. Das Landgericht Erfurt verurteilte gestern in zweiter Instanz drei Thüringer Neonazis wegen gemeinsamer schwerer Körperverletzung zu einer Freiheitsstrafe von sieben Monaten, die für drei Jahre auf Bewährung ausgesetzt wurden. Sie sollen am Volkstrauertag 2005 am Rande eines Aufmarsches in Friedrichroda eine 16-Jährige geschlagen und verletzt haben. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Fleißigen Helfern war es am Vormittag gelungen, das Geschmiere zu beseitigen, so dass nichts mehr zu sehen ist. Der politische Schaden dagegen wird deutlich länger bleiben. 17.11.2008 Von Kai MUDRA 20.11.08 - Freies Wort
Kriminalität "Dass so etwas bei uns passiert ..." Vier scharfe Waffen und üble Nazi-Schmierereien: Die Menschen in Schönbrunn sind geschockt Schönbrunn - Schüsse im Wald, Nazi-Attacken auf einen vietnamesischen Laden und nun auch noch eine Gruppe jugendlicher Waffennarren: In Schönbrunn ist es seit Tagen mit der dörflichen Ruhe vorbei. ![]() Seit vielen Jahren mitten in Schönbrunn: Der Laden der vietnamesischen Familie Hue. In der Helloween-Nacht wurde die Fassade des Hauses mit "Ausländer raus" und einem Hakenkreuz beschmiert. Eingeklinktes Bild: Frau Hue zeigt auf ihrer Kamera, wie es am Tag danach aussah. Inzwischen sind die Parolen notdürftig übertüncht. Schnell macht die Nachricht gestern die Runde im wolkenverhangenen Schleusegrund: Zwei Pistolen und zwei Gewehre hat die Polizei bei Jugendlichen aus Schönbrunn und bei deren Kumpels in Hildburghausen und Masserberg gefunden. Scharfe, echte Waffen samt Munition, sichergestellt nach wochenlangen Ermittlungen der Suhler Kripo. "So was bei uns in Schönbrunn?", staunen Kassiererinnen und Kunden im Tegut-Markt. Klar, jetzt wisse man also, warum so viel Polizei unterwegs war in letzter Zeit. Namen kursieren, Adressen möglicher Übeltäter. Genaues weiß keiner. Die Polizei hält sich bedeckt. "Keine weiteren Angaben zu den Verdächtigen", erklärt Polizeisprecherin Manuela Ploch knapp. Und bestätigt lediglich, dass die Jungs nicht verhaftet wurden. Also wahrscheinlich noch in Schönbrunn und Umgebung herumlaufen - wahrscheinlich ohne Waffen. ![]() Das leer stehende Schönbrunner Haus, das die Polizei vorige Woche durchsucht hatte. Welcher Täter dort geschnappt wurde, ist unklar. Die hatte die Kripo in wochenlangen Ermittlungen aus den Wohnungen der jungen Leute geholt. Am Anfang standen ominöse Schüsse im Wald überm Schleusegrund, die Anwohner der Polizei meldeten. Ein Video soll es geben, die Schönbrunner Jugendliche bei Schießübungen mit einer "P08"-Pistole zeigen, einem aus Kriegen und Krimis bekannten, schon hundert Jahre alten Modell, das unter vielen Waffennarren Kultstatus besitzt. Die Kripo kam einem der jungen Leute aus dem Wald auf die Spur, der hatte die Pistole aber längst weiterverkauft. Die Ermittler verfolgten den illegalen Weg der Waffe weiter, durchsuchten mehrere Wohnungen, fanden bis gestern schließlich nicht nur zwei der scharfen "P08", sondern obendrein zwei Repetiergewehre. Den Jugendlichen droht nun eine Strafe wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz. Wo sie sonst noch geballert haben, ob es möglicherweise Kontakte zur Neonazi-Szene gibt, bei wem sie die Schießprügel besorgt haben und wo sie sich treffen - die Polizei schweigt. ![]() Zwei solcher Waffen hatten die Jugendlichen: Ein Modell der Kult-Pistole "P08", ein Bestseller der Firma Luger. "Das waren garantiert keine von uns", sagt Birgit Börner. Der Jugendclub-Betreuerin der Schönbrunner Awo steht der Schreck gestern Mittag ins Gesicht geschrieben. Nein, sie könne sich nicht vorstellen, dass unter den Besuchern des kleinen Treffs neben der Schule solche Waffennarren seien. "Die Jugendlichen waren ja schon sehr betroffen, als das mit dem vietnamesischen Laden passiert war", erzählt Birgit Börner. Solidarität hätten sie allesamt gezeigt mit der armen Familie Hue vor 14 Tagen. Deren Textilladen mitten im Dorf war ausgerechnet in der Helloween-Nacht mit "Ausländer raus"- und Nazi-Parolen beschmiert, ein Autoreifen zerstochen worden. Ein Schock war das für die Hues, die seit rund zehn Jahren in Schönbrunn wohnen und, wie sie sagen, "immer ganz nett" behandelt werden. "Der Bürgermeister Marco Baumann persönlich hat das Hakenkreuz an der Hauswand übermalt", sagt Frau Hue. Sogar Innenminister Manfred Scherer war vier Tage später da, brachte Trost und Geschenke, erzählt die freundliche Vietnamesin in ihrem Laden. Auf ihrer Digitalkamera hat sie Fotos der schändlichen Tat gespeichert. "Ich schlafe nachts oft schlecht deswegen", sagt sie, und asiatische Höflichkeit lächelt den Schock weg. "Es waren böse, böse Menschen." ![]() "Dass so etwas bei uns passiert ..." Immerhin sind die Schmierer inzwischen gefasst. Zwei 24 und 27 Jahre alte und schon einschlägig polizeibekannte Schönbrunner wurden am Montag verhaftet, sie sollen in Goldlauter einsitzen. Auch hier gibt die Polizei keine näheren Auskünfte zur Identität. Im Dorf wird natürlich wild spekuliert an diesem regnerischen Mittwoch. Einen der Nazi-Sprüher wollen viele identifiziert haben. 24 Jahre, arbeitslos, einer von hier, der auf die schiefe Bahn geraten ist, bei den Eltern auszog und zuletzt in einer leer stehenden Gaststätte gehaust haben soll. Bis ihn neulich die Polizei abholte, erzählen Nachbarn. Ob der junge Mann nun mit den Nazi-Parolen oder mit den Waffen zu tun hatte, bleibt unklar. Nur am Schönbrunner Jugendclub spricht ein kleiner Zettel im Fenster eine deutliche Sprache. "Clubverbot wegen Klauen, Zerstören", steht da in krakeliger Handschrift. Und darunter der Name jenes 24-Jährigen angeblich Verhafteten, von dem man sich im Ort erzählt. "Ein Nazi", sagt eine Schönbrunnerin, ein Nazi sei der Kerl bestimmt nicht. Warum dann die Aggression? Schulterzucken. "Dass so was hier bei uns passiert, das macht irgendwie Angst." Markus Ermert |
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