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Suhl: Naziaufmärsche und antifaschistischer Protest

Eintragsdatum: 2006-05-13Quelle: AGST

Am 13. Mai veranstalteten Neonazis in Suhl zwei Kundgebungen. Anlass war ein vermeintlicher Mordversuch durch Unbekannte an zwei Neonazischlägern. Auch AntifaschistInnen fanden sich im Suhler Zentrum ein und störten die NeofaschistInnen massiv.

Was sich ereignete...

"Suhl: Mordversuch an nationalen Aktivisten", so stand und steht es auf einschlägigen Seiten Thüringer Neonazis im Internet. Was die Nazis hier zum Mordversuch stilisieren, war das Resultat einer Schlägerei im Suhler Stadtteil Nord, in welche u. a. auch drei Neonazis verwickelt waren. Zwei der verletzten Neofaschisten Andy Dietzmann(20) und Daniel Hoffmann(22) sind bereits als Schläger in Erscheinung getreten. Diesmal traktierten sie nicht ihre Opfer, sondern wurden selbst zum Opfer. Unbekannte verletzten die beiden in der Kornbergstraße in Suhl-Nord wohnenden, bekennenden Rassisten mit einem Messer an Hals und Rücken. Dass die Gewalt ursprünglich von den Neonazis ausging ist nicht unwahrscheinlich.
Trotzdem war der Vorfall vom 5. Mai in Suhl Nord dem NPD-Landesverband Grund genug um eine Story vom "brutalen Ausländerüberfall" zu konstruieren und zwei Kundgebungen in Suhl für den 13. Mai anzumelden, eine am Unteren Markt in der Innenstadt und eine am "Tatort" in Suhl-Nord. Thematisiert wurde - wie nicht anders zu erwarten - das Märchen vom "kriminellen Ausländer" und Hetze gegen eine multikulturelle Gesellschaft. Die Intention war klar - rassistische Ressentiments in die Bevölkerung tragen.

Nazikundgebung im Suhler Zentrum

Gegen 10 Uhr marschierten etwa 50 Neonazis bei zeitweise starkem Regen am Unteren Markt auf. Während der Veranstaltung wuchs die Anzahl der KundgebungsteilnehmerInnen auf ca. 80-100 an. Als Redner traten Patrick Wieschke aus Gotha und Patrick Paul aus Erfurt auf. Der praktizierte Populismus wurde überschattet von der unsäglichen Gleichsetzung des Vorfalles in Suhl-Nord mit dem Mordversuch von zwei Neonazis an einem jungen Deutsch-Afrikaner in Potsdam. Außerdem verteilten die Neonazis im Innenstadtbereich Flyer, auf denen sie zur Intoleranz gegenüber Nicht-Deutschen aufriefen und die verletzten Schläger zu Märtyrern stilisierten.
Wie ernst es die Nazis wirklich meinten, zeigten sie in der Befolgung der selbst gestellten Auflagen. Untersagt war - wohl aus Erfurcht vor den "Opfern" - ausdrücklich der so genannte "Schwarze Block Stil". Dass sich dutzende "Kameraden" nicht an die Auflagen hielten störte dann allerdings auch keineN mehr. Auch die versuchte Spontandemo so genannter "Autonomer Nationalisten" um den Meininger Sven Dietsch passte nicht wirklich ins Bild einer mahnenden Kundgebung und machte das Anliegen der RechtsextremistInnen nun vollständig zur Farce.
Nur wenige BürgerInnen folgten dem Treiben der Neonazis, was möglicherweise am Widerstand einiger AntifaschistInnen gegen die rechte Kundgebung lag.

Antifaschistischer Protest

Gegen 10 Uhr bezogen auch etwa 20 AntifaschistInnen gegen den Naziaufmarsch auf einer unweit vom Kundgebungsort entfernten Brücke Position. Sie störten die Kundgebung der Neonazis mit Hilfe eines Transparentes und Antifafahne. Auch lautstark wurde die Kundgebungen mit Sprechchören wie "Gegen jede Form von Rassismus - Nieder mit Deutschland und für den â€?" oder "Schwarz war die Nacht, rot war der Schnee - Von allen Seiten die Rote Armee" gestört. Außerdem wurden von AntifaschistInnen mehrere hundert aufklärerische Flyer verteilt, welche die Nazikundgebung als das enttarnten was sie war, nämlich offen rassistisch und scheinheilig. Zu Zwischenfällen mit der Polizei kam es nicht. Die Thüringer Bereitschaftspolizei agierte den AntifaschistInnen gegenüber überraschend zurückhaltend.

Gegen 11.30 Uhr beendeten die Neonazis im Zentrum ihre Kundgebung und fuhren nach Suhl-Nord um dasselbe Schauspiel am "Tatort" zu wiederholen.

Gegen jede Form von Rassismus!
Nazistrukturen aufdecken und zerschlagen!


Bilder:





















Der von AntifaschistInnen verteilte Flyer:



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