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![]() Für aktuelle News checkt bitte unseren neuen Blog!Öffentliche Debatte um Bund der Vertriebenen im Freien Wortbr>Eintragsdatum: 2006-01-14 — Quelle: AGST Für den 7. und 8. Oktober wollte das Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien (ThiLLM) in Zusammenarbeit mit dem BdV auf dem Suhler Ringberg eine Tagung mit den Titel "Flucht und Vertreibung im europäischen Kontext- 60 Jahre danach" durchführen. Pressemitteilung Eine Reaktion des BdV ließ nicht einmal eine Woche auf sich warten:
Der Unwissenheit begegnen (Leserpost)
Die Pressemitteilung des Denny Tippmann von der Antifaschistischen Aktion Suhl/ Zella-Mehlis hat nicht wenige Mitglieder des BdV Suhl erschreckt und verstört. Die Mitglieder des BdV sind überwiegend weit über 70 Jahre alt, haben schwere Schicksalschläge durch den Heimatverlust verkraften müssen und auch das Schweigen darüber in 40 Jahren DDR. Offensichtlich kennt Herr Tippmann nicht die Grundhaltung des BdV. Auf der Lehrertagung auf dem Ringberg hat er nicht teil genommen. Seine Vorwürfe gegenüber Vertriebenen kennen wir aus Zeiten der SED Herrschaft. Wir Vertriebenen sind dankbar über die Pressefreiheit. Doh diese Freiheit schließt nicht aus, dass sie für Hetze und Verleumdungen missbraucht wird. Das liegt hier vor. Leider fügt diese Presseerklärung auch der antifaschistischen Haltung und Aktivität vieler Menschen, den Kirchen und Parteien in Thüringen schweren Schaden zu, indem Herr Tippmann als angeblicher antifaschistischer Aktionär alte und vom harten Vertreibungsschicksal betroffene Menschenfür die Entwicklung rechtsradikalen Gedankengutes verantwortlich macht. Vorurteile und Hass entwickeln sich auf Grundlage von Unkenntnis und Halbwahrheiten. Die anerkannte Lehrerweiterbildung versuchte, der Unwissenheit zu begegnen. Da es keine Mitglieder der Heimatvertriebenen als solche gibt, nur Mitglieder von Vereinen, Verbänden usw., gibt es auch nicht die zitierten führenden Mitglieder der Heimatvertriebenen mit ihrem Fehlverhalten. Für vereinzeltes Fehlverhalten von Privatpersonen kann der BdV nicht verantwortlich gemacht werden. Ich bedauere die radikalen, von Vorurteilen geprägten Äußerungen der Antifaschistischen Aktion sehr. Friedhelm Häßner, Vorsitzender BdV Kreisverband Suhl Gegendarstellung regionaler Antifas:
Auch wir möchten der Unwissenheit begegnen!
Ebenso erschreckt und verstört reagierten wir, die Antifaschistische Aktion Suhl/Zella-Mehlis, auf den Leserbrief des Vorsitzenden des BdV-Kreisverbandes Suhl, Friedhelm Häßner. Offensichtlich kennt er die Äußerungen zahlreicher Vorstandsmitglieder seines Landesverbandes nicht und auch nicht die Kritik, die das Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien (ThILLM) für die gemeinsame Veranstaltung mit dem BdV einstecken musste. Stattdessen spricht er von "Hetze und Verleumdung" und zieht Parallelen zur DDR. Warum hat aber z.B. eine angekündigte Referentin ihre Teilnahme abgesagt, als ihr die Mitarbeit des BdV bekannt wurde? Warum weist der Vorsitzende des ThILLM, Herr Bernd Uwe Althaus, der Bruder des Ministerpräsidenten, eine Verantwortung für diese Veranstaltung von sich? Es lag nicht in unserer Absicht, die Schwere der Einzelschicksale der Heimatvertriebenen in Frage zu stellen. Die Antifaschistische Aktion kritisiert es, dass die Umsiedlung der Deutschen aus den ehemals deutschen Gebieten aus dem historischen Zusammenhang der Kriegsschuld Deutschlands und des barbarischen Völkermordes in ganz Europa herausgerissen und in eine Reihe mit anderen Vertreibungen und beispielsweise dem Genozid an den Armeniern gestellt wird. Wir machen nicht alle Vertriebenen für die Entwicklung rechtsextremen Gedankengutes verantwortlich, erlauben uns aber darauf hinzuweisen, dass sich der Thüringer Landesverband des BdV durch seine Nähe zu Rechtsextremisten und Neonazis und durch revisionistische Äußerungen von zahlreichen Vorstandsmitgliedern auszeichnet. Mit dem 36-jährigen Theologen Dirk Metzig, der durch vielfältige Kontakte zum neonazistischen Kameradschaftsnetzwerk "Thüringer Heimatschutz" und zur NPD auffiel, sitzt ein ehemals führendes Mitglied der extrem rechten Jenaer Burschenschaft "Normannia" nun als Vertreter der "Landsmannschaft Schlesien" im Vorstand der Thüringer BdV-Landesgruppe. Weitaus bekannter ist der erst kürzlich vom Landgericht Erfurt wegen Volksverhetzung verurteilte ehemalige Thüringer Landesvorsitzende Paul Latussek. Bei seiner Rede auf einer Verbandstagung des Thüringer BdV in Arnstadt am 9. November 2001, dem Jahrestag der Reichspogromnacht, sprach dieser im Zusammenhang mit der Opferzahl im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau von Lügen und verharmloste damit die Tötung von Juden und Jüdinnen in Auschwitz. Latussek ist nach dem Rauswurf aus dem Thüringer BdV-Landesvorstand weiterhin politisch aktiv. In einem Interview mit der extrem rechten "National-Zeitung" des DVU-Chefs Gerhard Frey vom 24. Juni 2005 bezeichnete er die Folgen des NS-Angriffskrieges als "Raub eines Viertels des deutschen Staatsgebietes [, der] nicht nur die Vertriebenen, sondern alle Deutschen betrifft" sowie die Umsiedlung der Deutschen als "größte(s) Nachkriegsverbrechen gegen die Menschlichkeit". Des weiteren gab er der tschechoslowakischen Regierung der Zwischenkriegszeit eine Mitschuld an der Annektion der sudetendeutschen Gebiete und der kurz darauf folgenden Besetzung der "Resttschechei" durch das Nazi-Regime im Jahr 1938. Auch Jürgen von Blaustark, Vorsitzender des BdV-Regionalverbandes Arnstadt und ebenfalls Vorstandsmitglied, zweifelte 2001 daran, "ob diese Zahl von sechs Millionen von den Nationalsozialisten umgebrachten Juden überhaupt stimmt." Das Vorstandmitglied Rüdiger Lauschinsky aus Eisenberg verteidigte Latussek und sprach von einer Hetzkampagne gegen diesen. Der damalige BdV-Landeschef habe keine Völkerhetze betrieben, sondern über die "historische Wahrheit" gesprochen. Solche Äußerungen von BdV-VertreterInnen bereiten den Nährboden für militante Rechtsextremisten und Neonazis sowie für ein gesellschaftliches Grundklima von Rassismus und Geschichtsrevisionismus. Herr Häßner schreibt, dass für vereinzeltes Fehlverhalten von Privatpersonen der BdV nicht verantwortlich gemacht werden kann. Da wir davon ausgehen, dass die Vorstandsmitglieder des Thüringer Landesverbandes in demokratischen Abstimmungen gewählt werden, sprechen unserer Ansicht nach diese Vertreter auch für den Bund der Vertriebenen oder doch zumindest für die Mitglieder aus Thüringen. Es ging uns ebenfalls nicht darum, den BdV und mit ihm all seine Mitglieder als "rechtsextremistisch" zu bezeichnen. Doch halten wir es nach wie vor für äußerst gefährlich, wenn geschichtsrevisionistische Politik so offen wie bei der Lehrertagung am 7./8.10. in Suhl propagiert wird und wenn führende Mitglieder des Thüringer Landesverbandes des BdV mit den Holocaust und die deutsche Kriegsschuld leugnenden Äußerungen in die Öffentlichkeit treten. Wir hätten uns daher gefreut, wenn Herr Häßner diese extremen Äußerungen bedauern würdeâ? Zu guter letzt noch ein Artikel im Freien Wort, in dem "enttarnt" wird, denn der angegebene Pressesprecher der Antifaschistischen Aktion Suhl/ Zella-Mehlis war gar nicht ihr wirklicher Pressesprecherâ? FW vom 29.10. Richtigstellung:
Suhler "Antifa" unter falschem Namen
Die "Antifaschistische Aktion Suhl/ Zella-Mehlis" hat ihre Pressemitteilung zur Tagung des Thüringer Lehrer- Fortbildungsinstitutes "ThiLLM" vor drei Wochen in Suhl unter falschem Namen abgegeben. Freies Wort hatte am 8.Oktober von der Stellungnahme berichtet, in der die Antifaschisten die Kooperation des Instituts mit dem Bund der Vertriebenen (BdV) bei einer Veranstaltung im Ringberghotel kritisierten. Unterzeichnet war die E-Mail mit Denny Tippmann - doch der hat in Wirklichkeit nichts mit der "Antifaschistischen Aktion" zu tun und steht politisch auf der ganz anderen Seite. "Ich befinde mich seit dem 8.Juni 2003 in Haft", meldete sich Tippmann per Brief aus der JVA Weimar und erklärte: "Ich habe diesen Artikel nicht verfasst. Auch vom Inhalt und von der Gruppe "Antifaschistische Aktion Suhl/ Zella-Mehlis" möchte ich mich ganz entschieden distanzieren. Ich habe mit der Ideologie dieser Gruppierung nichts zu tun; im Gegenteil, ich vertrete eine nationale Grundeinstellung. Ich kritisiere den Bund der Vertriebenen in keinster Weise. Meine Vorfahren sind selbst Kriegsvertriebene. Ich bewundere das Engagement des BdV, in der heutigen Zeit noch an die Leiden und Entbehrungen des deutschen Volkes zu erinnern", so der wirkliche Tippmann in seinem Brief. In einer gestern unter der gleichen Absenderadresse bei Freies Wort eingegangenen E-Mail räumt die "Antifaschistische Aktion" das vorsätzliche Verwenden eines falschen Namens ein. Begründung: Man fürchte staatliche Repression und übergriffe seitens der Naziszene. (red) |
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