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Erfurt: Häuserkampf und Repression - Solidarität mit dem Besetzten Haus!

Eintragsdatum: 2008-04-08Quelle: indy

Die Repression gegen das seit sieben Jahren besetzte Haus in Erfurt nimmt zu. Nachdem der von der Stadt Erfurt veröffentlichte Bebauungsplan auf dem besetzten Gelände einen Lebensmittelmarkt vorsieht (vergl.: http://de.indymedia.org/2008/02/208613.shtml), verbieten Ordnungsbehörden nun kurzerhand alle Veranstaltungen auf dem Gelände. Es sind jedoch nicht nur die Erfurter Ämter die zur Zeit aktiv werden. Es regt sich auch Widerstand.

Die Repression

Seit der Besetzung eines Teils des ehemaligen Topf & Söhne Geländes fanden dort unzählige Veranstaltungen statt. Neben Konzerten, Filmvorführungen, Vorträgen und Workshops wurde sich intensiv mit der Geschichte des Geländes auseinandergesetzt. Die Firma Topf & Söhne produzierte während der Zeit des Nationalsozialismus Krematorien sowie Teile von Gaskammern für Konzentrations- und Vernichtungslager. Zahlreiche Veranstaltungen und der Rundgang über das Gelände haben dies thematisiert.

Die historische, politische und kulturelle Arbeit der Besetzer_innen wurde von der Stadt bisweilen toleriert, ja teilweise sogar gut geheißen. Vertreter_innen der Stadt ließen sich zum Beispiel von den Besetzer_innen bei einem Rundgang über die Brache führen.

In anbetracht dessen, klingt das nach sieben Jahren ausgesprochene Verbot aller Veranstaltungen auf dem Gelände, wie ein schlechter Witz. "Wir fragen uns wie es kommt, dass bestimmte Teile der Stadt nach sieben Jahren plötzlich entdecken, dass Besetzungen illegal sind und solche selbstverwalteten Projekte den Standards städtischer Projekte nicht entsprechen und auch gar nicht entsprechen wollen?" - so eine Sprecherin der Besetzer_innen.

Als Begründung hatte das Ordnugsamt bau- und nutzungsrechtliche Erwägungen sowie Sicherheitsbedenken angeführt. Der bauliche Zustand des Geländes ist der Stadt seit vielen Jahren bekannt. Somit scheint klar, dass der Grund für das plötzliche Engagement der städtischen Behörde nicht die baulichen Mängel sein können. Bleibt zu vermuten, dass hier die Aushandlung politischer Machtverhältnisse im Vordergrund steht, die exemplarisch am politischen Umgang mit dem Besetzten Haus ausgetragen werden. Ob und wie die Behörden das Verbot durchsetzen werden bleibt ungewiss.

Der Widerstand

Unter dem Motto "Wir bleiben alle!" wird derweilen für den Erhalt des Besetzten Haus Erfurt in seiner jetzigen Form gekämpf. Neben dem Sammeln von Unterschriften wird der Protest vor allem auf der Straße sichtbar. So schmücken etliche "Wir bleiben alle" Sprühereien die Stadt. Immer wieder werden Transparente an Brücken befestigt.

Die Gruppe Plan_B (http://www.planb.de.tp) startete vor kurzem eine Postkarten-Aktion unter dem Motto "Wir bleiben alle!". Auf den Postkarten wird die Notwendigkeit des Hauses erläutert, die aktuelle Bedrohung geschildert und dazu aufgerufen an die Parteien im Erfurter Stadtrat zu schreiben.

Am Heutigen Montag den 7. April begannen die Bautage auf dem besetzten Gelände. "Das wir alle bleiben zeigen wir dadurch, dass wir einfach weiterbauen" sagte ein Aktivist dazu. An drei Tagen sollen Dächer und Zäune repariert und kleinere Umbauten durchgeführt werden.

Im Rahmen der "days of action for Squats and autonomous spaces" wird von der Gruppe JFK am 10. April eine "Open-Air Überraschungsparty" organisiert. Mit der Party soll für den Erhalt von besetzten Häusern und autonomen Plätzen gekämpft werden.

Am 11. und 12. April findet im besetzten Haus das sieben Jahre besetzt Festival statt. Neben Workshops, Infoveranstaltungen und Filmvorführungen gibt es jede Menge Musik sowohl live als auch aus der Dose.

In der nächsten Zeit gibt es also genug Möglichkeiten das besetzte Haus in Erfurt zu unterstützen. Es bleibt zu hoffen das die Ordnugsämter und die Polizei von einer weitergehenden Repression absehen.

Kulturelles Zentrum "Besetztes Haus" durch städtische Behörden bedroht: http://de.indymedia.org/2008/04/212629.shtml

Besetztes Haus Erfurt: http://topf.squat.net/

Open-Air Überraschungsparty: http://wirbleibenalle.blogsport.de/


Das Besetzte Haus Erfurt


Tranpi auf der Antifa Demo am 5. April in Weimar


Sprüherei


Die Postkarte

Quelle: http://de.indymedia.org/2008/04/212692.shtml

Solidarität mit den Besetzer_innen!
Wir bleiben alle!

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