Meiningen: Spontankundgebung gegen NPD-Treffen

Am 8. März fand in Meiningen ein Treffen von etwa einem Dutzend Neonazis statt. Es handelt sich dabei mit hoher Wahrscheinlichkeit um ein weiteres Sondierungstreffen der NPD, die hier im Landkreis Schmalkalden-Meiningen einen Kreisverband etablieren will.

Bereits am 11. August 2007 fand ein solches Treffen in Zella-Mehlis statt (AGST berichtete).

Gegen 13 Uhr sammelten sich die Neonazis, unter ihnen Hendrik Heller (NPD-Kreisvorsitzender im benachbarten Wartburgkreis), Frank Schwerdt (NPD-Landesvorsitzender) und Silvia Kirschner, geborene Berisha (Regionalbeauftragte der Neonazi-Jugendorganisation "Heimattreue deutsche Jugend" (HDJ)) am Meininger Bahnhof.

Hilfe, Hilfe, ...

Als Hendrik Heller bemerkte, dass er nicht so allein am Treffpunkt war, wie er sich das gewünscht hätte, begann er nervös herumtelefonierend nach Hilfe zu suchen.
Zum Schutz der Veranstaltung wurden die beiden Meininger Möchtegern-Autonomen Neonazis Sven Dietsch und Mary Blaufuss und der Leithammel der so genannten Freien Kräfte Südthüringen, Stefan Kolb, geordert. Mehr Schutz konnte man wohl spontan nicht auftreiben.
In einer neueren Publikation beschreibt Kolb seine Organisation als den Wurmfortsatz der NPD und gesteht, dass man eigentlich gar kein Konzept verfolge, sondern soetwas den "wahlkämpfenden Kräften" überlasse. Die sich selbst bezeichnenden "Autonomen Nationalisten" aus Meiningen, von denen sich die NPD bei jeder sich bietenden Gelegenheit euphorisch distanziert, sind die geistigen Tiefflieger der Thüringer Neonazis-Szene schlechthin.

Spontan, laut und schnell

Gegen 13.30 bewegte sich der Nazikonvoi Richtung Gasthaus "Zur Sonne", wo das Treffen der Neonazis stattfand. Kurz nachdem es sich die Nazis im Gasthaus gemütlich gemacht hatten, begann eine spontane Kundgebung von mehr als 20 Antifaschist_innen vor der Kneipe, mit Transparent und kurzen Redebeitrag. Die Antifaschist_innen forderten vom Besitzer des Gasthauses, die Neonazis künftig vor die Tür zu setzen und wollten etwas Öffentlichkeit über das Treiben der Neonazis im Landkreis schaffen.
Die anwesende Schutzstaffel, bestehend aus den drei oben erwähnten, sicherte breitbeinig den Eingangsbereich zur Gaststätte ab. Nach ca. 15 min. verschwand die Kundgebung, ohne sich mit der anrückenden Polizei herumärgern zu müssen.

Ob es der NPD gelungen ist, ihren Kreisverband im Landkreis Schmalkalden-Meiningen zu gründen, ist noch unklar. Klar ist, dass die protestierenden Antifaschist_innen am Widerstand gegen die NPD, ihre Treffen und Aktionen festhalten werden.

Kein Platz der NPD!
Wir können auch anders!


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Pressemitteilung

08.03.08 - AGST