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Nicht-Deutscher verlässt Arnstadt nach rassistischem Übergriff

Eintragsdatum: 2006-03-14Quelle: AGST

Wie die Lokalpresse berichtete wurde am Samstag, dem 11. März ein Mensch brutal auf offener Straße von 3 Neonazis zusammengeschlagen. Der Arnstädter Bürgermeister leugnet das rechtsextreme Klima in der Stadt. Wir zeigen auf, das Arnstadt längst Hochburg Thüringer Neonazis ist.

Der 22-jährige Mann aus Südafrika arbeitete als Aupair bei einer Familie in Arnstadt. Als er Sonnabendfrüh kurz nach 8 das Haus verließ, wurde er in der Gehrener Straße von 3 Neonazis, welche "Scheiß Schwarzer" riefen, attackiert. Als die RechtsextremistInnen von ihrem Opfer abließen blutete er am Kopf, seine Jacke war zerrissen, er stand unter Schock. Die Täter beschreibt der Angegriffene als kurzhaarig bis glatzköpfig, im Alter zwischen 20 und 25 Jahren.
Das Opfer verließ die Stadt, zog vorübergehend zu FreundInnen der Familie nach Halle. Seine Vorbehalte nach Ostdeutschland zu kommen, bestätigten sich. Dass speziell in Arnstadt schon seit geraumer Zeit ein Klima der Angst herrscht, zeigen die gehäuften Übergriffe der letzten Monate. Erst am Silvesterabend kam es im Innenstadtgebiet zu brutalen Übergriffen durch Neonazis. Der Bürgermeister Arnstadts Hans-Christian Köllmer weist die Behauptungen zurück. Seiner Meinung nach hat Arnstadt kein Problem mit Neonazis. Dass Köllmer auf dem rechten Auge wohl an einer Sehschwäche leidet liegt nahe, angesichts der Tatsache, dass Arnstadt mittlerweile zu einem populären Aufmarschplatz der Rechten geworden ist. Mind. 8 Mal wurde Arnstadt in den letzten 18 Monaten von den RechtsextremistInnen zum Aufmarschort erkoren. Möglicherweise liegt die Unfähigkeit Köllmers die politische Situation in Arnstadt zu beurteilen auch an den schlechten/dürftigen Informationen der Polizei, welche schon so machen Aufmarsch und Übergriff verschwieg oder verschleierte. Je nach Möglichkeit formt die Polizei rechtsextreme Übergriffe dann zu ganz normalen Auseinandersetzung zwischen rivalisierenden Jugendlichen und spielt sie so zu einer bedeutungslosen Angelegenheit herunter. Auch dieses Mal reagierte die Arnstädter Polizei, nach Angaben der Presse erst auf wiederholtes Nachfragen.

Dass Arnstadt längst auf dem Weg zur Nazihochburg ist, zeigen nicht zuletzt die Gründung eines NPD-Kreisverbandes Anfang Februar 2006 und der bevorstehende Naziaufmarsch durch die Arnstädter Innenstadt am 1. April.

Anbei noch eine Liste der Naziaufmärsche in Arnstadt seit Herbst 2004:

20.11.04 - Nazikundgebung auf dem Marktplatz
21.11.04 - Aufmarsch auf dem Arnstädter Friedhof zum Volkstrauertag
07.05.05 - Erneuter Aufmarsch auf dem Friedhof
20.08.05 - Versuchter Aufmarsch nach der Pleite von Wunsiedel
13.11.05 - Neonazis aus Arnstadt zelebrieren so genanntes "Heldengedenken" auf Friedhöfen in Arnstadt und Stadtilm
19.11.05 - Verspäteter Volkstrauertag in Haarhausen (bei Arnstadt), versuchte Spontandemo
26.11.05 - Kundgebung am Riedplatz, organisiert vom Naziverein "Nationalisten gegen Kinderschänder"
04.03.06 - Nazikundgebung auf dem Marktplatz

Bald:

01.04.06 - Nazidemonstration durch Arnstadt

Letztere gilt es mit allen Mitteln zu verhindern!



Bericht in der Tagespresse:

13.03.2006 - Thüringer Allgemeine

Brauner Mob überfällt Ausländer

Bei einem ausländerfeindlichen Übergriff ist am Samstag in Arnstadt ein junger Mann aus Südafrika verletzt worden. Die Polizei informierte erst gestern darüber. Die Täter sind unbekannt.
ARNSTADT (TA). Der 22-Jährige hat die Thüringer Stadt, wo er sechs Wochen als Aupair bei einer Familie gelebt hat, inzwischen verlassen. Am Samstagmorgen gegen acht Uhr war der dunkelhäutige Südafrikaner beim Zigarettenholen von drei Männern im Alter zwischen 20 und 25 Jahren angepöbelt worden. Er wurde zunächst wegen seiner Hautfarbe beschimpft, danach prügelten die Angreifer auf ihn ein. Dabei wurde das Opfer im Gesicht verletzt und seine Jacke zerrissen.
Obwohl der Überfall bereits am Samstag angezeigt worden war, informierte die Polizei über die offenkundig fremdenfeindliche Tat trotz Nachfrage erst gestern. Die Täter, die mit kurz geschorenen Haaren beschrieben werden, sind bislang unbekannt.
Der Arnstädter Bürgermeister Hans-Christian Köllmer zeigte sich noch gestern Abend überrascht und uninformiert. Er habe bis dahin nichts gehört von dem Vorfall, sagte er dieser Zeitung. Ein fremdenfeindliches Klima in Arnstadt wies er zurück.

13.03.2006 - Thüringer Allgemeine, Regionalteil

Die Lippe blutig geschlagen
Junger Südafrikaner wurde in Arnstadt von drei Jugendlichen beschimpft und verprügelt

Ein Jugendlicher aus Südafrika, der seit sechs Wochen bei einer Familie in Arnstadt wohnt, ist auf offener Straße verprügelt worden. Die Polizei sucht jetzt Zeugen.
ARNSTADT (ak). Alistair wollte sich Zigaretten holen, als er am Sonnabend kurz nach 8 Uhr die Kleine Gehrener Straße hinunter lief. Er hörte jemanden rufen, drehte sich um und sah drei Jugendliche, die auf ihn zu rannten und "Scheiß Schwarzer" riefen. Dann schlugen zwei der jungen Männer zu. Der 22-jährige Südafrikaner mit dunkler Hautfarbe wurde an der Lippe und in der linken Gesichtshälfte verletzt. Der dritte Jugendliche hatte sich an der Schlägerei, über die die Polizei erst gestern auf Nachfrage informierte, nicht beteiligt.
Die Lippe blutig, die Jacke zerrissen - das ist die eine Seite. Der junge Mann hat nun Angst. Sein Gastvater zeigte sich entsetzt über den Vorfall und die Tatsache, dass Arnstadt eine Chance vertan hat, sich als weltoffene und gastfreundliche Stadt zu zeigen. Und dass die Vorbehalte des Südafrikaners vor seiner Reise nach Ostdeutschland wohl nicht unbegründet waren. Jetzt wurde er nach Halle zu Freunden der Arnstädter Familie geschickt, um Abstand zu gewinnen. "Er stand unter Schock", sagte gegenüber TA der Gastvater, der Anzeige erstattet hat. Auch die Familie in Südafrika ist beunruhigt und ließ sich am Telefon den Vorfall schildern. Der junge Mann mit indischen Wurzeln war als Aupair nach Arnstadt gekommen, wollte die deutsche Sprache lernen und ein Jahr lang die beiden kleinen Söhne seiner Gasteltern mit betreuen. Die Familie des jungen Mannes hatte in der Vergangenheit selbst ein Mädchen aus Deutschland aufgenommen.
Nun sucht die Polizei Zeugen. Die drei Täter sind 20 bis 25 Jahre alt, alle drei hatten kurzes bis sehr kurzes Haar, bekleidet waren sie mit einer Tarnhose und Jeanshosen. Weitere Details sind nicht bekannt. Die Kriminalpolizei Gotha hat die weiteren Ermittlungen übernommen. Dabei werde "ein ausländerfeindlicher Hintergrund der Straftat geprüft", so hieß es.

13.03.2006 - MDR

Südafrikaner in Arnstadt angegriffen

In Arnstadt haben drei Männer einen Ausländer überfallen. Wie die Polizei erst jetzt mitteilte, griff das Trio bereits am Samstagmorgen einen farbigen Südafrikaner an. Zwei von ihnen schlugen ihm ins Gesicht, verletzten und beschimpften ihn. Der 22-jährige Südafrikaner konnte seinen Peinigern entkommen und stellte wenig später Anzeige. Seinen Angaben zufolge handelt es sich bei den Angreifern um Männer im Alter zwischen 20 und 25 Jahren mit sehr kurzen Haaren. Die Polizei vermutet Fremdenhass als Tatmotiv.
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