Brutaler Neonaziangriff auf alternativen Jugendlichen in Meiningen

Vergangenes Wochenende war es wieder mal soweit. Ein junger Linker wurde von mehreren Neonazis durch die Stadt geprügelt. Sein Abend endete im Krankenhaus. Die Täter sind bekannte Schläger aus der Neonaziszene. Einer von wenigen Übergriffen, die bekannt werden, einer unter viel zu vielen. Wir berichten.

In der Nacht von Samstag auf Sonntag(3./4.11.07) kam es in Meiningen zu einem politisch motivierten Angriff von Rechtsextremen auf einen alternativen Jugendlichen. Dieser hatte sich in der Wohnung einer Bekannten aufgehalten, als den Neonazis Zugang zur Wohnung gewährt wurde und sie die Anwesenden mit "Sieg Heil"-Rufen und dem Hitlergruß begrüßten. Als der Jugendliche deutlich machte, dass er so etwas nicht tolerieren würde, kam es zu einem kurzen Wortgefecht, in dessen Verlauf einer der Neonazis den Jugendlichen niederschlug. Als das Opfer daraufhin von seiner Bekannten gebeten wurde, die Wohnung zu verlassen, beschloss dieser einem weiteren Konflikt aus dem Weg gehen und nach Hause gehen. Er wurde jedoch von der Gruppe Neonazis verfolgt und kurz nach dem Verlassen des Wohnhauses erneut niedergeschlagen und mit weiteren Schlägen und Tritten traktiert.

Nachdem die Neonazis von ihm abließen, flüchtete der Jugendliche nach Hause und rief von dort aus die Polizei. In der Zwischenzeit hatte ein Zeuge ebenfalls Polizei und Krankenwagen verständigt, so dass das Opfer ins Krankenhaus gebracht werden konnte. Die Polizei hatte währenddessen die Gegend um den Tatort erfolglos nach den Tätern abgesucht und lehnte es ab, das Opfer noch zur Tat zu befragen, tat dies erst einen Tag nach der Tat. Das Opfer konnte die Täter beschreiben und brachte den Mut auf, Anzeige gegen die Angreifer zu erstatten, was bei rechtsextremen Übergriffen heute keine Selbstverständlichkeit ist. Die Täter Andi Borgmann, Michael Hoffmann, Matthias Hoffmann und Alexander Hildebrandt sind bekannt und schon in der Vergangenheit durch Gewalttaten und Übergriffe auf Andersdenkende aufgefallen. So war einer der Täter am Angriff auf einen alternativen Jugendlichen in Meiningen an Himmelfahrt beteiligt.

Wir solidarisieren uns mit dem Opfer und werden ihm helfen, den Prozess gegen die Täter durchzustehen. In den kommenden Wochen und Monaten wird sich zeigen, ob Polizei und Staatsanwaltschaft ernsthaft gegen die Täter ermitteln oder ob einmal mehr versucht wird die politisch motivierte Gewalt totzuschweigen.