Antifas demonstrierten durch die Johannesvorstadt

Da der NPD-Bundesparteitag am 27.10.2007 nicht stattfand, entschlossen sich Thüringer Antifas, den eigens für diesen Tag gecharterten Bus für eine antifaschistische Kaffeefahrt durch Thüringen zu nutzen. Dabei demonstrierten sie auch durch die Erfurter Johannesvorstadt.
Die Antifas machten durch Redebeiträge die AnwohnerInnen darauf aufmerksam, was sich alles an Nazis in ihrer Nachbarschaft befindet. In der Erfurter Johannesvorstadt, Liebknechtstraße befindet sich die Nazikneipe "OLDSCHOOL 76" sowie das "Bürgerbüro" der NPD im zwangsversteigerten Haus Nr. 31. Es ist das Wohnhaus des NPD-Funktionärs Kai-Uwe Trinkaus, der sich bisher durch rege "Vereinstätigkeit" z.B. im BdV-Thüringen, "Schöner Leben in Erfurt e.V.", "Alleinerziehende in Not e.V.", hervortat. Kai-Uwe Trinkaus steht für eine Politik der Anbiederung der NPD an das Bürgerliche Milieu, ohne auf die "tatkräftige" Unterstützung von "Freien Kameraden" und Erfurter Nazi-Hools verzichten zu wollen. Bei den jeden Donnerstag in Erfurt stattfindenden Sozialprotesten taucht er immer wieder ungebeten mit sattsam bekannten Nazischlägern auf. Herr Trinkaus wird durch sein seltsames Gebahren auch in Zukunft für die eine oder andere Schlagzeile sorgen.



"OLDSCHOOL 76", vormals bekannt als "Alter Fritz", ist nach mehrmonatiger Renovierungspause wieder Anlaufpunkt für Nazis in Erfurt. Es ist damit zu rechnen, dass es auch in Zukunft wieder vermehrt im Umfeld dieser Kneipe zu Übergriffen auf Punks, Linke und MigrantInnen kommen wird.

mehr unter: http://de.indymedia.org/2007/10/198037.shtml

BdV auflösen - 50 Jahre sind genug!

Am 22. Oktober 2007 feiert der "Bund der Vertriebenen" sein 50jähriges Jubiläum. Seit Anbeginn war der "Bund der Vertriebenen" als Dachverband sogenannter Landsmannschaften ein Sammelsurium reaktionärer und revanchistischer Verbände.
Im Neuen Deutschen Opferdiskurs der wiedererstarkenden Weltmacht Deutschland will der BdV seine eigenen völkischen Ziele durchsetzen und bemüht daher den über 50 Jahre gehegten Opfer-mythos der "deutschen Volksgruppen".

ausführlicher Text der Antifaschistischen Koordination Erfurt [AKE]

http://feindesland.blogsport.de/

17. antirassistischer Ratschlag

In Nordthüringen hat sich, wie in ganz Thüringen, in den letzten Jahren eine aggressive, gewaltbereite und gut vernetzte Kameradschaftsszene etabliert. Ebenso ist die rechtsextreme NPD, die durch ihr offensives Auftreten in den letzten Monaten von sich reden machte, mittlerweile akzeptiert und in den Köpfen vieler Menschen angelangt. Deswegen, aber auch vor dem Hintergrund der Verklärung der Vergangenheit durch den praktizierten Geschichtsrevisionismus, sowie dem latenten Antisemitismus in der Gesellschaft, findet der diesjährige Ratschlag in Nordhausen statt.

Kein Bundesparteitag der NPD - 27.Oktober 2007

Voraussichtlich findet der Bundesparteitag der NPD am 26.10 - 27.10.2007 nicht in Thüringen statt. Dennoch laden Antifas aus Thüringen zu einer Busreise zum Ort des Geschehens ein. Anmelden für einen Busplatz könnt ihr euch hier: infoladen@japs-jena.de Denkt daran, dass die Bestellung verbindlich ist und der Infoladen Jena eine Anzahlung von 10 Euro braucht!

Weitere Informationen, Aufruf und dergleichen findet ihr hier:

Offenes Antifatreffen in Erfurt

WAS: Wir laden zu einem offenen Treffen ein, wo sich Jede_R über Antifaarbeit informieren kann - Nazis selbstverständlich ausgeschlossen!
WANN: 24.10.2007 - 19:00 Uhr
WO: Erfurt, Besetztes Haus - Rudolstädter Straße 1
INFOS: hier

Die NPD Erfurt übt sich im Polithooliganismus

Am 10.10.2007 veröffentlichte die NPD Erfurt auf ihrer Website eine Liste von Namen und Adressen vermeintlicher AntifaschistInnen, denen sie die Teilnahme an Aktionen gegen die Nazikneipe "Alter Fritz" unterstellt. Die NPD ist seit einiger Zeit in Thüringen bemüht, sich als Biedermänner zu präsentieren. Jetzt glänzt die NPD durch Üble Nachrede und Verunglimpfungen von Personen. Sie stellt einmal mehr unter Beweis, dass der juristische Grundsatz der Unschuldsvermutung ihr fremd ist.
Dass sie die Namensveröffentlichung wieder entfernt hat, zeugt davon, dass Trinkaus und co nun doch kalte Füße bekommen haben. Nicht ohne Grund muss die Erfurter NPD mit juristischen Konsequenzen rechnen. Einmal mehr übte sich der NPD-Ortsverband Erfurt/Sömmerda in Polithooliganismus und schoss sich dabei politisch ins Knie.
Zur Dokumentation veröffentlichen wir einen Snapshot des besagten Artikels, bei dem jedoch die Namen und Anschriften der betroffenen Personen unkenntlich gemacht wurden.

Diesen Betroffenen gilt unsere Solidarität!

hier ein ausführlicher Text

Erfurter Bank eG unterhält Geschäftsbeziehungen zur extrem-rechten NPD

Nach jahrelanger Zurückhaltung unterhalten deutsche Banken zunehmend wieder Geschäftsbeziehungen zur extrem-rechten NPD. Informationen des ARD-Politmagazins REPORT MAINZ zufolge, führen mehrere private Kreditinstitute wieder Spendenkonten für die NPD, darunter auch die "Erfurter Bank eG".
Professor Georg Borges, Wirtschaftsjurist an der Ruhr-Universität Bochum erklärte dazu in der Sendung: "Private Banken sind weder verpflichtet ein Konto zu gewähren, noch eine bestehende Geschäftsverbindung aufrecht zu erhalten. Private Banken können also Konten der NPD kündigen, mit normaler Kündigungsfrist."
Auch der Bundesverband der Deutschen Volksbanken Raiffeisenbanken (BVR), rät seinen Mitgliedsbanken, keine Geschäftsbeziehungen mit ultrarechten Parteien zu unterhalten. Kirsten Bradtmöller vom BVR wörtlich: "Der Bundesverband empfiehlt seinen Banken, Konten mit rechtsradikalen Organisationen nicht einzugehen und bestehende Konten zu lösen. Wir sagen: Jedes Konto mit einem rechtsradikalen Hintergrund ist ein Konto zu viel."
Dem können auch wir als AG 17 nicht viel hinzufügen.

Sportfunktionäre wollten mit Nazis diskutieren - Antifas verhinderten dies!

Immer mehr Teile der Thüringer "Zivilgesellschaft" scheinen kein Problem damit zu haben, mit Nazis öffentlich zu diskutieren. Ausgerechnet zu dem Thema: "Rechtsextremismus im Sport - Nicht mit uns!" wollten am frühen Samstag den 06.10.2007 im "Haus des Sportes" in Erfurt die Nazikader Kai-Uwe Trinkaus und Andy Freitag an einer öffentlichen Diskussion des "Bildungswerkes des Landessportbundes Thüringen" teilnehmen.
Erst nach massivem Protest und einer Blockade der Veranstaltung durch AntifaschistInnen sahen sich die Sportfunktionäre genötigt, von einem Dialog mit den einschlägig bekannten Nazis abzusehen. "Für die [AKE] ist es skandalös, dass insbesondere die Verantwortlichen des Bildungswerkes des Landessportbundes Thüringen letztlich erst durch die Blockade der AntifaschistInnen und den dadurch zu erwartenden weiteren öffentlichen Druck bereit waren, die Veranstaltung nicht vor NPD-Kadern durchzuführen.", so Lilo Klein, Sprecherin der Antifaschistischen Koordination Erfurt [AKE]. "Freie Kameradschaften" und NPD unterhalten in Erfurt enge Verbindungen zu extrem gewalttätigen rechten Hooligan-Vereinigungen wie "Kategorie Erfurt" (KEF) und "Inferno-Windisch", aus denen Teile ihrer Anhängerschaft rekrutiert werden. Nazis nutzen in Thüringen immer wieder Sportvereine, um sich zu etablieren und Jugendliche für sich zu gewinnen.
Da gerade die rechte Orientierung von Teilen der Hooliganszene in Erfurt und Umland ein massives Problem darstellt, ist es ein schwerwiegender Fehler, rechtsextremen Demagogen eine Diskussionsplattform zu geben. Durch die Blauäugigkeit der Sportfunktionäre des "Bildungswerkes des Landessportbundes Thüringen" werden Nazis als Teil der Lösung des Naziproblems angesehen und der Bock zum Gärtner gemacht.

hier ein ausführlicher Text

"Bürgerrat - Rettet den Wiesenhügel" & NPD Hand in Hand

Am 19.09.2007 kam es vor dem Erfurter Rathaus auf dem Fischmarkt zu einer ungewöhnlichen Kundgebung. Scheinbar normale Bürger gaben sich dort ein Stelldichein mit fein herausgeputzten altbekannten Neonazis wie Kai-Uwe-Trinkaus (NPD) nebst seinem ewigen Begleiter Hanjo Wegmann, außerdem Patrick Paul, Dominik Weinlich (JN) sowie dem "Sicherheitsexperten" Patrick Panser.


"Bürger" halten das Transparent der Neonazis

Die Deutschlandfahne hing brav am Tisch. Die "Bürger" halfen auch mal der NPD, ihr pseudoantikapitalistisches Transparent zu halten. Ein Nazibarde gab etwas von Heimatgefühlen und Deutschland zum Besten.
Die Reden waren auch aufschlussreich wie unappetitlich. Es wurden alle Register der Opfermythen gezogen: von der "Vertreibung aus dem Osten", der "DDR-Diktatur" bis hin zur "Wende", gerierten sich die Anwesenden zu Opfern von Kommunistischer Diktatur und "Abzockern" aus dem Westen. Kein Wort wurde darüber verloren, dass der sogenannten "Vertreibung" ein Angriffskrieg der Deutschen und der Holocaust vorausgingen sowie ZwangsarbeiterInnen verschleppt wurden. Dass in der DDR sich die Wenigsten wirklich dissident verhielten, und dass nach der Wende rassistische Gewalt auch auf dem zu "rettenden" Wiesenhügel an der Tagesordnung ist, wurde auch nicht beachtet. Eher waren Verschwörungstheorien zu hören und wurde die "Volksgemeinschaft" angerufen.
Was sich hier zusammenbraut, ist eine Melange aus rechtem Volksmob und politischen Emporkömmlingen aus der rechtsextremistischen Ecke. Dies alles firmiert unter dem Deckmantel des "gewaltfreien Bürgerprotestes". Neonazikader in Erfurt versuchen schon in letzter Zeit durch rege Vereinstätigkeiten, wie z.B. "Schöner Leben in Erfurt e.V." sowie "Alleinerziehende in Not e.V.", und der Unterwanderung des "Bundes der Vertriebenen", sich ein bürgerliches Image zu geben. Dabei wurde auch an diesem Tag versucht, politische GegnerInnen mit Bemerkungen wie: "Wir wissen alles über euch!", einzuschüchtern.


Ullrich Walluhn - einer der zentralen Figuren des "Bürgerrates"

Da der "Bürgerrat" vom Wiesenhügel sich offen zur NPD bekennt und darüber hinaus kritikresistent zu sein scheint, sich gar rechtsextremer Argumentationsmuster bedient, ist er als rechtsextremistische Gruppierung einzustufen und gehört politisch bekämpft.

29.09.2007 Antifa Info / Vernetzungsveranstaltung

Im Rahmen der Kampagne "If the Kids are united ..." möchten wir, die Antifagruppe Apolda, antifaschistisch interessierte und engagierte Menschen am 29.09.2007 in Weimar, Gerberstraße 1, zu einer Info-/ Vernetzungsveranstaltung einladen.

· Vortrag: "Das Konzept Antifa"
· Vortrag: "Argumentationshilfe gegen Stammtischparolen"
· Vortrag: "Rote Hilfe - Demo-Einmaleins"
· Vortrag: "Einführung Telefonketten"
· anschließend gibt es Konzerte mit "Die Roten Ratten (Ska Punk)" und "RAFzahn (Punk Rock)"

Infos & Kontaktformular: http://www.agap.antifa.net/

Aufruf zur Demonstration "Freiheit statt Angst - STOPPT DEN ÜBERWACHUNGS WAHN" am 22.09.07 in Berlin

Wir, die Antifagruppe AG17 rufen zur Teilnahme an der Demonstration "Freiheit statt Angst - STOPPT DEN ÜBERWACHUNGS WAHN" am 22.09.07, 14:30 Uhr, Pariser Platz in Berlin auf.
Auch finden wir das Anliegen des "antikapitalistischen Blocks" wichtig, die Solidarität mit Politischen Gefangenen und die Abschaffung des Paragrafen 129a/b sowie linksradikale Perspektiven zu thematisieren. Wir beteiligen uns NICHT am linksradikalen Bündnis zu dieser Demo, weil wir aus politischen Gründen eine Zusammenarbeit mit Gruppen wie der GIS Magdeburg ablehnen.
Problematisch finden wir an politischen Gruppen wie der GIS Magdeburg und der AAMD, dass sie gewalttätig gegen andere linke Gruppen vorgehen, was wir als Form der innerlinken politischen Auseinandersetzung für nicht tragbar erachten.


Zugtreff: 8:45 Uhr, Erfurt Bahnhofsvorplatz, Zugabfahrt 9:07 Uhr

Ein Grund zum Feiern - Nazikneipe "Alter Fritz" (vorübergehend?) geschlossen

Für Linke, MigrantInnen und alle diejenigen, die nicht in das eingeschränkte Weltbild der extremen Rechten passen, scheint sich in der Johannesvorstadt - zumindest zeitweise - die Situation zu verbessern: Die Kneipe "Alter Fritz" in der Liebknecht-Straße, die der Erfurter Naziszene nun schon seit über einem Jahr als Treffpunkt galt, hat nun schon seit fast einem Monat nicht mehr geöffnet. Interessierten bot sich Anfang der Woche bei einem Blick durch die Fenster ein ausgeräumtes Lokal. So ist zu vermuten, dass die Nazikneipe zumindest in der nächsten Zeit nicht wieder öffnen wird.
Auslöser für die Schließung waren vermutlich eine Vielzahl von Aktionen gegen die Dartkneipe. Von Flugblattaktionen bis hin zu militanten Angriffen wurden in den vergangenen Monaten eine Vielzahl von Aktionen bekannt. "Für Antifaschist_innen ist die (vorübergehende) Schließung der Nazikneipe ein großer Erfolg", erklärte Clara Müller, Pressesprecherin der Antifagruppe AG 17. Bedeutet die Schließung doch, dass sich die extreme Rechte andere Räume für ihre Veranstaltungen suchen muss und ihr zumindest ein Teil ihrer Infrastruktur in der Landeshauptstadt weggebrochen ist.
An diesem Erfolg konnten auch die massiven Einschüchterungsversuche durch die Naziszene nichts ändern: So kam der Besitzer des "Alten Fritz" wenige Tage nach dem Angriff am 22. Juni (siehe Rote Hilfe-Meldung weiter unten) auf das Lokal in das Besetzte Haus, sprach willkürlich irgendwelche Personen an und stellte ein Ultimatum, nach dem "die linke Szene" innerhalb einer Woche für die entstandenen Schäden aufkommen solle. Nachdem dieses "Ultimatum" verstrichen war, warfen bislang Unbekannte zwei Steine gegen die Scheibe des linken Jugendbüros "Redroxx" in der Erfurter Innenstadt. Einen Tag nach dem Angriff wurde auf einschlägigen Naziseiten ein direkter Zusammenhang zwischen dem Ultimatum des "Alten Fritz"-Betreibers und dem Angriff auf das Redroxx hergestellt.
Am Abend des 22. Juni fuhr zudem ein roter Honda Civic (Kennzeichen: EF - AF 80, Hooligan-Aufkleber in der Heckscheibe) vor dem besetzten Haus lang. Nachdem die Insassen erkannten, dass vor dem linken Zentrum die zu erwartende Gegenwehr zu groß sein würde, versuchten die fünf männlichen Insassen des Wagens in einer Seitenstraße drei Personen zu überfallen, die sie vermutlich der linken Szene zurechneten. Sie vermummten sich, riefen "was habt ihr mit dem Alten Fritz gemacht" und traten eine Person. Die zwei anderen Personen wurden nicht angegriffen und die Angreifer flüchteten kurz darauf in ihrem Wagen.
"Es zeugt von Selbstbewusstsein der antifaschistischen Zusammenhänge und Einzelpersonen, dass die Einschüchterungsversuche keine Früchte trugen", so Clara Müller. Die Vergangenheit und die Gegenwart zeigen - ob der Nazi-Tattoo-Shop "Mjölnir" des Faschisten Jens Finger oder der "Alte Fritz" - es gibt keine Toleranz für die Organisierungsbemühungen der extremen Rechten.
Nach wie vor gibt es mit dem Textilienladen "Top Fuel Store" in der Magdeburger Allee und dem "Bürgerbüro" des NPD-Kreisvorsitzenden Kai-Uwe Trinkaus aber Anlaufpunkte der lokalen Naziszene. "Diese Läden gehören ins Blickfeld einer kritischen Öffentlichkeit", so die AG 17-Sprecherin.

Pressemitteilung


- Erfolgreiche Demonstration "make some noise against fascism" am 20.07.2007 - Kritik am Polizeieinsatz

Unter dem Motto "make some noise against fascism - 100% Antifa, 100 % Happiness" zogen am Freitag Abend, dem 20.07.2007, rund 300 Menschen durch Erfurts Innenstadt. Zu der Demonstration riefen die "Antifaschistische Koordination Erfurt" [AKE] sowie Thüringer Antifagruppen auf.
Die Demonstration verlief lautstark und ohne Zwischenfälle. "Uns ist es gelungen, das Thema Antifaschismus auf unkonventionelle Art und Weise in die Öffentlichkeit zu tragen", sagt die Sprecherin der [AKE] Alex Wiesmann. Redebeitrage wurden von dem Gewerkschafter Sandro Witt, dem Landtagsabgeordneten der Partei "Die Linke" Matthias Bärwolff sowie von Vertreterinnen und Vertretern der Antifa Apolda [AGAP] und der Erfurter Antifagruppe "AG17" gehalten. Alle Rednerinnen und Redner wiesen auf die gesellschaftliche Relevanz des Thema Rechtsextremismus in Deutschland und die notwendige Gegenwehr hin.
Der Veranstaltungsleiter Steffen Dittes kritisierte den Polizeieinsatz rund um die Demonstration als unprofessionell und begründete dies mit mangelnder Kommunikation seitens der Einsatzleitung, schlechter Absicherung der Demonstration gegenüber dem Straßenbahnverkehr durch die Einsatzkräfte vor Ort und einem völlig überzogenen Polizeizugriff auf der Abschlusskundgebung auf dem Domplatz.
Die "Antifaschistische Koordination Erfurt" [AKE] wertet die Veranstaltung als einen Erfolg, protestiert jedoch gegen den Polizeieinsatz auf dem Domplatz, bei dem wegen eines kleinen Feuerwerkskörpers eine Ingewahrsamnahme vorgenommen wurde und die Situation kurzzeitig zu eskalieren drohte. Allein das besonnene Auftreten der DemonstrationsteilnehmerInnen verhinderte Schlimmeres.

Erklärung der Antifagruppen AG17 und AJAE zur Einschränkung des Versammlungsrechts am 14.07.2007

Am 14. 7. findet eine Gegenveranstaltung gegen die Abschlusskundgebung der NPD-Mitgliederkampagne vor der Staatskanzlei statt. Der Auflagenbescheid für die Gegenkundgebung enthält unter anderem eine Verbot von Sonnenbrillen in Verbindung mit Kapuzenpullovern. Diese Kombination wird als Vermummung gewertet, und würde somit gegen das geltende Versammlungsrecht verstoßen. Wir, die Antifagruppen AG17 und AJAE, positionieren uns gegen diese kriminalisierenden Auflagen.
Mit dieser speziellen Auflage sollen vermeintlich militante und gewalttätige Gegendemonstrant_innen an der Teilnahme der Veranstaltung gehindert werden. Diese Logik beruht auf der Annahme, dass eine solche "Vermummung" nur dazu dient, Straftäter_innen zu tarnen. Da allerdings auf öffentlichen Gegenaktion zu Naziveranstaltungen immer damit gerechnet werden muss, dass teilnehmende Antifaschist_innen von Nazis abfotografiert werden, ist es notwendig, seine Identität durch das Tragen von Mützen, Kapuzen, Sonnenbrillen, etc. verschleiern zu können. Hierdurch wird sich gegen später möglicherweise folgende rechte Gewalt geschützt.
Außerdem sollten, wenn Kundgebungsteilnehmer_innen ihre Gesichter zeigen müssen, auch Polizeibeamte identifizierbar sein. Polizist_innen treten immer öfter mit Sturmhauben bei öffentlichen Veranstaltungen in Erscheinung und fallen durch Gewalttätigkeiten auf. Eine Identifizierung der Täter_innen ist nicht möglich. Der Bürgertisch für Demokratie würde seinen Namen eher gerecht werden, wenn er sich für die Kennzeichnungspflicht für Polizist_innen einsetzen würde, statt ein weiteres Aushöhlen des Versammlungsrechtes stillschweigend zu dulden.
Stattdessen geht der Bürgertisch sogar noch einen Schritt weiter: mit seinem voreiligen Gehorsam ermöglicht er eine Einschränkung des Versammlungsrechtes, die weit hinter bisherige Standards zurückfällt.
Wir wollen den Bürgertisch noch einmal daran erinnern, dass der Nazi-Aufmarsch am 1.Mai durch ein Zusammenspiel verschiedener Aktionsformen verhindert wurden ist, und nicht durch die von ihm betriebene Politik des "Bratwurstessen gegen Rechts". Deswegen rufen wir auf, die angemeldete Gegenveranstaltung am 14. 7. nicht zu besuchen, sondern sich mit dezentralen Aktionen gegen die Nazikundgebung zu engagieren. Wir lassen uns unseren "Dresscode" nicht durch einen Auflagenbescheid vorschreiben.

Als Anlaufpunkt zur besseren Koordination schlagen wir das Solikonzert im Besetzten Haus in Erfurt am 13.7. vor.

Für Antifaschismus ohne Auflagen und Vorschriften

die Erklärung findet hier als als PDF-download Erklaerung.pdf

Erklärung der Rote Hilfe e.V. OG Jena zur CDU-Hetze gegen Linke

Vierzehn Verhaftungen nach Aktion gegen Erfurter Nazikneipe - CDU macht mobil gegen "Linksextremismus"
Am frühen Abend des 23. Juni demonstrierten knapp 100 Antifaschisten in Erfurt gegen die örtliche Naziszene um den NPD-Führer Kai-Uwe Trinkaus. Anlaß der Aktion war die Eröffnung des ersten NPD-Bürgerbüros in Thüringen am Dienstag zuvor. Das Büro befindet sich nach Angaben der Antifagruppe AG 17 in Trinkaus Wohnhaus in der Karl-Liebknecht-Straße, gleich neben der bekannten Nazikneipe "Alter Fritz".
Während der Demo wurden die Scheiben des "Alten Fritz" eingeworfen und das Auto von Trinkaus beschädigt. Später nahm die Polizei in Erfurt 14 Personen fest, denen sie schweren Landfriedensbruch vorwirft. Die Betroffenen wurden in die Wache Andreasstraße gebracht, durchsucht, verhört, erkennungsdienstlich behandelt und bis gegen Mitternacht festgehalten. Keiner der Verhafteten hat zum Tatvorwurf ausgesagt. Die Polizei erlangte lediglich, teils durch Drohung und Täuschung, von einigen ein schriftliches Einverständnis zu einer DNA-Analyse.
Der CDU dient diese Aktion als willkommener Vorwand, um gegen linke Antifaschisten in Thüringen Stimmung zu machen. Nachdem bereits am 11. Juni der Abgeordnete Eckehard Kölbel eine Anfrage nach der Beteiligung "linksextremistischer" Thüringer Gruppen an den Protesten gegen den G8-Gipfel gestellt hatte, reichte nun der Erfurter Abgeordnete Michael Panse eine weitere Anfrage zum "Linksextremismus" beim Landtag ein. Die Genannten gehören wohlgemerkt einer Partei an, denen die schweren Naziübergriffe im ersten Halbjahr (zwei Brandanschläge auf linke Projekte in Erfurt und Arnstadt, zwei Überfälle auf einen alternativen Jugendclub in Bad Langensalza etc.) keine Pressemitteilung wert gewesen ist. Es ist dieselbe Partei, die den revanchistischen Bund der Vertriebenen, der in Erfurt von NPDlern beherrscht wird, politisch deckt und aus Haushaltsmitteln fördert.
Die Rote Hilfe Jena ist mit allen Menschen solidarisch, die wegen ihres antifaschistischen Engagements von Polizei und Gerichten verfolgt, vom Geheimdienst bespitzelt und von rechten Politikern im Bunde mit der Presse diffamiert werden.
Denkt alle daran: Wenn ihr von der Polizei vorgeladen werdet, geht nicht hin! Wenn ihr verhaftet werdet, gebt nur eure Personalien an, sagt nichts zur "Sache"! Unterschreibt nichts, was die Bullen euch vorlegen! Legt gegen alle ihre Maßnahmen Widerspruch ein! Quatscht nicht rum über Aktionen und tragt keine Gerüchte weiter! Und wendet euch an uns, wenn ihr Hilfe braucht!

PRESSEMITTEILUNG der Erfurter Antifagruppe AG 17 Erfurt, 20. Juni 2007

NPD eröffnet ein Bürgerbüro in Erfurt

Am Dienstag, 19. Juni, hat der Erfurter Kreisverband der neonazistischen NPD ein sogananntes Bürgerbüro eröffnet. Das Büro befinde sich vermutlich im Wohnhaus des NPD-Kreisvorsitzenden Kai Uwe Trinkaus in der Karl-Liebknecht-Straße, informierte die Sprecherin der Antifa-Gruppe, Clara Müller. Damit werde allmählich eine Strategie der extremen Rechten deutlich, in der Krämpfervorstadt und Erfurt-Nord gezielt eine Infrastruktur für die Erfurter Naziszene zu schaffen. In der Liebknecht-Straße befinde sich bereits mit dem "Alten Fritz" eine Kneipe, die zu regelmäßigen Treffen, Lieder- und Kameradschaftsabenden genutzt werde. In der Magdeburger Allee sei der Textillienladen "Top Fuel Store" ansässig, der die in der Szene beliebte Bekleidungsmarke "Thor Steinar" vertreibe.

Besonders skandalös an der Eröffnung des Bürgerbüros: Die NPD eröffnet das Bürgerbüro in Zusammenarbeit mit dem Erfurter Kreisverband des "Bundes der Vertriebenen (BdV)". Das gibt die Partei jedenfalls auf ihrer Internetseite bekannt. "Sollte sich diese Behauptung bewahrheiten, würde der BdV-Kreisverband endgültig seinen Schafspelz ablegen und sich wieder komplett seinen geschichtsrevisionistischen Wurzeln zuwenden", sagte Clara Müller. Bereits vor einigen Jahren sei der Verband wegen der geschichtsrevisionistischen Äußerungen seines damaligen Vorsitzenden Paul Lattusseks bundesweit in die Schlagzeilen geraten. Nun wurde bekannt, dass der NPD-Kreisvorsitzende Kai Uwe Trinkaus bereits seit Monaten eine Jugendgruppe beim BdV betreut und extrem rechte Jugendliche gezielt mit BdV-Mitgliedsanträgen versorgte. Auch sollen in den Räumen des Vertriebenenverbandes in der Erfurter Michaelisstraße sogenannte "Unternehmertreffen" der NPD abgehalten worden sein.


Der neue NPD-Kreisvorsitzende Kai-Uwe Trinkaus bei einem NPD-Infostand am 01.12.06 in Erfurt - fotografiert politische Gegner_innen. Unter seiner Wohnanschrift in der Liebknechtstraße 31, Erfurt, firmiert das Bürgerbüro.

Doch die Erfurter NPD könne sich des Widerstandes von antifaschistisch gesinnten Menschen und Zusammenhängen sicher sein, sagte Clara Müller. Gerade auch der erfolgreich verhinderte Naziaufmarsch am 1. Mai 2007 in Erfurt habe gezeigt, wie sich extrem rechte Aktionen und Veranstaltungen durch vielfältige Widerstandsformen erfolgreich behindern ließen. "Diesen Kampf werden wir fortsetzen", so Müller. Nächste Aktionen seien am 14. Juli geplant. An diesem Tag habe die NPD eine Kundgebung vor der Erfurter Staatskanzlei geplant. "Treten wir gemeinsam den Nazis in Erfurt entgegen - auf allen Ebenen, mit allen Mitteln."

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