Antifaschistische Gruppen Südthüringen

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Langewiesen: Reorganisation der Naziszene in vollem Gange?!

Eintragsdatum: 2015-05-14Quelle: Antifa Langewiesen

Es ist schon etwas länger her, dass über Langewiesen und die hiesige Naziszene berichtet wurde. Grund hierfür war das Abflachen verschiedener Naziaktionen in dem verschlafenen Ort. Nun, einige Jahre später, scheint es, als unternähmen die örtlichen Nazis einen erneuten Anlauf sich regional zu vernetzen.

Was war los vor einigen Jahren?

Zumeist gewalttätige Aktionen seitens rechter Schlägerbanden waren es, die die südthüringische Kleinstadt in den Fokus antifaschistischer Interventionen rückten. Mehrere Angriffe (Link 1, Link 2), welche auch Brandanschläge (Link 1, Link 2) beinhalteten, auf einen örtlichen Treffpunkt alternativer Jugendlicher, rief Antifaschisten aus Langewiesen und der Umgebung auf den Plan, sich mit den Betroffenen zu solidarisieren. So wurde mehrfach mittels Flyer auf die gefährliche Situation vor Ort aufmerksam gemacht und am 21. Juni 2008 eine antifaschistische Demonstration sowie ein alternatives Straßenfest am Langewiesener Marktplatz organisiert. Die damals erstarkte und durch akzeptierende Jugendarbeit städtisch geförderte Naziszene meldete daraufhin ebenfalls eine Demonstration an.

Unter der Rubrik „Extremismus“ und der Überschrift „Langewiesen wird Aufmarschgebiet“, schrieb die Lokalpresse, das Freie Wort, einen Artikel, ohne hierbei auf die Bedrohung, welche von den nazistischen Barbaren ausging, zu berichten.

Den Nazis wurde sogar genehmigt, mit ihrer Demonstration an dem mehrfach angegriffenen Treffpunkt vorbeizulaufen. Glücklicherweise kam es hierbei zu keinen erneuten Angriffen aus der Demonstration heraus.

Dass die damaligen wie auch heutigen Nazis nicht die hellsten Kerzen auf der Torte waren bzw. sind, zeigt sich nicht nur durch ihre menschenverachtende Weltanschauung, sondern auch beispielsweise dadurch, dass jene eine Antifa-Fahne auf ihrer Demonstration mit sich führten. Dies hatte die Auflösung der damals bereits bröckelnden Kameradschaft „Freie Kräfte Südthüringen" (FKST) zur Folge. Es dauerte einige Zeit bis neue Organisationsformen gefunden waren.

SÜGIDA und THÜGIDA als Auslöser neuer Vernetzungsbestrebungen

Mit dem Aufkommen von PEGIDA im Herbst letzten Jahres und dem südthüringischem Ableger SÜGIDA, welcher am 12. Januar 2015 zum ersten Mal in Suhl aufmarschierte, wurden auch die Langewiesener Nazis wieder aktiver und erwachten aus ihrem jahrelangen Winterschlaf.

So beteiligten sich u.a. Anne Achermann, Daniel Bähringer und Thomas Löhn an den Aufmärschen der Rassisten und Abstiegsgeängstigten von SÜGIDA und THÜGIDA. Anfangs als „einfache Mitläufer“, später als Spendensammler und Transparententräger, versuchte sich die Gruppe in die existierenden Nazistrukturen einzugliedern. Dass dies gelungen ist, steht mittlerweile außer Frage. So sind die besagten Kleingeister des Öfteren in Tommy Frencks Kaschemme „Goldener Löwe“ in Kloster Veßra anzutreffen. Aber auch ins nördlicher gelegene Erfurt treibt es jene Nazis. So besuchten sie ein Konzert der „Lunikoff-Verschwörung“ am 9. September 2014 in Erfurt und ließen sich, wie auch Yvonne Wieland, mit dem bekannten Hetzer und Sänger Michael Regner ablichten. Steve König, auch aus Langewiesen, besuchte ebenfalls das Konzert. Weiterhin besuchten Achermann sowie Bähringer ein Konzert der rechten Hooliganband Kategorie C am 9. Mai in Kloster-Veßra. Bereits im Juni 2009 planten Nazis ein Konzert der besagten Band im benachbarten Gräfinau-Angstedt, welches dort jedoch aufgrund eines Verbots nicht stattgefunden hat.

Ausblick für 2015

Dass die aktuellen Beobachtungen nicht einfach unter den Tisch gekehrt werden sollten, dürfte für die regionalen Antifaschisten klar sein. Viel zu gut sind die damaligen Bedrohungsszenarien und gewalttätigen Aktionen in Erinnerung geblieben. Ob sich die Stadt bei weiterer Entwicklung ähnlich ignorant verhalten wird, wie vor einigen Jahren, wird sich zeigen. Vor allem in Zeiten der offenen Hetze gegenüber Asylsuchenden durch PEGIDA, SÜGIDA, THÜGIDA usw. ist es notwendig, die Rassisten und Nazis im Auge zu behalten und zu intervenieren.

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