Volkstrauertag abschaffen!
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Update vom 20.11.13
Danke!

Der Volkstrauertag 2013 ist Geschichte. Trotz anders lautender Befürchtungen oder Hoffnungen (je nach Blickwinkel) gibt es Friedrichroda immer noch. Das Vorbereitungsbündnis bedankt sich bei allen, die gekommen sind, bei allen, die für uns mobilisiert haben oder uns in anderer Weise unterstützt haben. Wir sehen uns bei kommenden Auseinandersetzung gegen Deutschland, seine Nazis und andere Übel.

Einen auswertenden Bericht der Antifa Arnstadt-Ilmenau, der nicht zuletzt auch die Einschätzung des Vorbereitungskreises widerspiegelt, sowie einige Bilder und Redebeiträge zum Nachlesen, gibt's hier: KLICK.



Update vom 15.11.13
Nazimobilisierung läuft

Zwei Tage vor dem Traditionsaufmarsch haben es die Nazis hinbekommen so etwas wie einen Aufruf zu schreiben. Statt von der NPD wird der Aufmarsch in diesem Jahr von den Kameradschaftsnazis organisiert. Die Nazis treffen sich, nach eigenen Angaben, jetzt schon 12 Uhr gegenüber dem REWE-Parkplatz in der Bebraer Straße und wollen ab 13 Uhr mit dem Fackelmarsch beginnen, bei Tageslicht. Die Antifa-Demo wird wie geplant 15.30 Uhr am Bahnhof beginnen. Wer sich vorher in Friedrichroda bewegt, um gegen den Naziaufmarsch zu protestieren, denen raten wir, sich die Nummer des EA für den Fall von Gewahrsamnahmen zu notieren und sich in Bezugsgruppen zu bewegen. Am Nachmittag wollen wir dann gemeinsam gegen eine Gesellschaftsordnung demonstrieren, die die Nazis hervorbringt und eine Gedenkpolitik, die ihre Verbrechen vergessen machen will.



Update vom 14.11.13
Satire-Flugblatt, Interview und Details zur Demo

In Friedrichroda kursiert zurzeit ein Flugblatt, das wohl zu hunderten den Weg in die Briefkästen der Einwohner_innen gefunden hat. Darin lässt nicht nur die NPD ihre eh schon nur halbherzig aufrecht erhaltene biedere Maske fallen, sondern auch die Rolle der Stadt Friedrichroda als Zuträger der Nazis kommt überspitzt auf den Punkt.

Satire-Flugblatt gegen die NPD

In sozialen Netzwerken überschlagen sich die Dummschwätzer, die schon immer wussten, dass Antifa und Nazis eigentlich das Gleiche sind und die in ihrer Einfältigkeit nicht weiter gestört werden wollen. Aber es gibt auch verhaltenen Beifall für die Mobilisierungsaktionen und steigende Bereitschaft, sich einem Protest gegen den Naziaufmarsch anzuschließen. Sollte dieser neuerliche Mut nicht bloß ein Facebook-Phänomen sein, könnte das flächendeckende Schweigen der Friedrichrodaer Bevölkerung dieses Jahr kippen.

Bei Radio F.R.E.I. in Erfurt läuft heute und morgen ein Interview mit Genoss_innen aus unserem Antifa-Bündnis. Hier könnt ihr es euch anhören:



Die Antifa-Demonstration beginnt um 15.30 Uhr am Bahnhof. Wir laden alle Interessierten herzlich ein, sich nicht nur die Kritik am Aufmarsch der Nazis, sondern am deutschen Vergangenheitsrecycling überhaupt anzuhören und mit uns auf die Straße zu tragen!

Infos zu Zugtreffpunken, Infotelefon, EA, Stadtplänen, etc. werden nun nach und nach hier ergänzt.



Update vom 13.11.13
Nazianmeldung und Video

Nach langer Suche scheinen die Nazis für ihren Fackelmarsch in Friedrichroda nun doch einen Anmelder gefunden zu haben. Eine öffentliche Mobilisierung gibt es aber derzeit noch nicht. Die Thüringer NPD mobilisiert derweil mit der Nazigruppierung "Bündnis Zukunft Hildburghausen" (BZH) zu einem Fackelmarsch ins südthüringische Eisfeld. Nachdem mit Sebastian Reiche, dem NPD-Vorsitzenden aus Gotha, zuerst der Anmelder für Friedrichroda abgesprungen ist, scheint nun die ganze Thüringer NPD vom Traditionsaufmarsch in Friedrichroda Abstand zu nehmen. Dieser, so sieht es derzeit aus, wird nun von den sogenannten "Freien Kräften" organisiert. Wir halten euch auf dem Laufenden!

Außerdem gibt es jetzt ein Video der Filmpiraten zu unserer Preisverleihungs-Aktion am vergangenen Mittwoch in Friedrichroda, das wir euch gern zeigen wollen:





Update vom 10.11.13
Ende des Schweigens?

Nachdem Jahre in der Presse wie in der Stadt nur geschwiegen und gedeckelt wurde, hat die Preisverleihungsaktion vom vergangenen Mittwoch nun für Reaktionen gesorgt. Nachdem auf Facebook einige Bürger_innen sogar Sympathie für das Anliegen des Antifa-Bündnisses äußerten, beschwerte sich jüngst der Bürgermeister in der Lokalpresse. Dessen Reaktion gleicht einem Paradigma provinzieller Einfältigkeit. Die Motive sind altbekannt.

1. Kaum ertönt öffentlichkeitswirksam - also so, dass man sie nicht mehr unter den Teppich kehren kann - Kritik, schon schwafelt irgendein Stadtoberer von der Beschmutzung des Stadtimages. Entweder waren es dann die weit hergereisten Autonomen oder undankbare Jugendliche aus dem Ort, sogenannte Nestbeschmutzer.
2. Das nächste Topos ist die Rede, man habe keine Handhabe gegen die Nazis, weil man deren Aufmärsche qua Gesetzeslage nicht verbieten könne. Auf die Idee nach Verboten zu plärren kommt sowieso in seltensten Fällen die örtliche Antifa, sondern i.d.R. irgendeine konservativ-reaktionäre Law-&-Order-Fraktion, der es nicht in den Sinn käme, auf andere Weise eine Auseinandersetzung zu führen, als durch den Polizeistaat.
3. Nazis durch Nichtbeachtung abstrafen. In Friedrichroda hat das so gut funktioniert, dass das Resultat jahrelanger Ignoranz nun wie folgt aussieht: Hier findet die größte kontinuierlich stattfindende Nazidemonstration in Thüringen statt und dass ganz Friedrichroda die Nazis mit Nichtbeachtung strafen würde, ist bestenfalls naiv. Die Sympathie für die Nazis mag sich schlecht quantifizieren lassen, wer aber in der Stadt antifaschistisch aktiv wird, bekommt sie schnell zu spüren - mal vom gemeinsamen Anliegen von Stadt und Nazis am Volkstrauertag abgesehen.
4. Die Extremismusdoktrin ist ein ständig bemühtes Instrument, um die begründeten Anliegen einer linken oder linksradikalen Kritik abzuwehren, weil mit Extremisten reden die feinen Demokraten in Friedrichroda nicht. So kann man auch toll verschleiern, dass man die Unterschiede zwischen dem Nazianliegen und dem von der Stadt präferierten Gedenken erst gründlich suchen muss.

Eine ganz ähnliche Verharmlosung des Nationalsozialismus wie in der Rede von den rechten und linken Extremisten, finden wir im Volkstrauertagsgedenken. Wo zwischen Mördern und ihren Opfern nicht mehr differenziert wird, da fällt es leicht auf die Unterscheidung von Faschisten und Antifaschisten zu verzichten. Gerade dann, wenn man nur schwerlich seine Sympathien für erstere verleugnen kann.



Update vom 09.11.13
Antifa-Bündnis gegen den Volkstrauertag unterwegs in Erfurt und Greiz!

Am 8. und 9. November war das Antifa-Bündnis Gotha zusammen in Erfurt und Greiz unterwegs, um gegen die deutsche Asylpolitik, rassistische Bürgermobs, welche von Nazis angeführt werden, und die Verhältnisse, die all das hervorrufen, zu protestieren. Wir waren auf der Straße für die Geflüchteten und eine emanzipatorische antifaschistische Politik. In Greiz verlasen wir einen gemeinsamen Redebeitrag.

in Erfurt

in Greiz



Update vom 06.11.13
Preisverleihung im Ignorantenstadl'

Am Mittwochmorgen gegen 10 Uhr versammelten sich in der Fußgängerzone in Friedrichroda etwa ein dutzend Antifaschistinnen und Antifaschisten vom Antifa-Bündnis Gotha vor der örtlichen Sparkasse. Sie kamen um den Einwohnerinnen und Einwohnern von Friedrichroda einen Preis zu überreichen, den "Goldenen Scheißhaufen - Preis für 10 Jahre Ignoranz und Akzeptanz von Naziaufmärschen, NS-Verharmlosung und Menschenhass".

Scheißhaufen

Einen Bericht, die vor Ort verlesene Laudatio und weitere Bilder der Aktion findet ihr hier.



Update vom 29.10.13
Nazis suchen Anmelder

Gut informierten Kreisen zufolge haben die Nazis derzeit ihren Traditionsaufmarsch in Friedrichroda noch nicht angemeldet. Ihnen fehlt wohl ein geeigneter Anmelder. Sebastian Reiche soll dieses Jahr ausfallen. Aussagekräftige Bewerbungen an: Marco Zint, Kleine Bahnhofstraße 2A, 99330 Crawinkel.

Wir halten euch auf dem Laufenden! Die Antifa-Demo findet statt, egal ob die Nazis nun einen Anmelder finden oder nicht.



Update vom 24.10.13
Expedition ins Feindesland

Friedrichroda weiß Bescheid. In den vergangenen Tagen wurden entlang der Demonstrationsroute und in Friedrichrodaer Wohngebieten Flyer verteilt, um die Aufmerksamkeit der Normalbevölkerung für das Thema zu steigern. Kaum angekommen wurden die Antifaschist_innen schon von einer wütenden Dame bepöbelt, die aus einem Blumenladen stürmte und mit den Worten "Nehmt euren Müll wieder mit, wir sind von der anderen Seite" den nazistischen Charakter der örtlichen Volksgemeinschaft betonte. Die nächsten Wochen versprechen also spannend zu werden. In knapp zwei Wochen beginnt auch unsere Vortragsreihe. Kommt vorbei!

Briefkästen Briefkästen



Update vom 09.10.13
Flyer, Plakate und Aufkleber sind da!

Inzwischen ist auch gedrucktes Werbematerial für unsere Demonstration und Veranstaltungsreihe eingetroffen. Ihr könnt es euch hier anschauen und bestellen, indem ihr eine Mail an aagth@riseup.net oder agst@riseup.net schreibt.



Update vom 03.10.13
Antifaschistische Demonstration am 17. November 2013 in Friedrichroda & Veranstaltungsreihe gegen Volkstrauertag und deutsche Gedenkpolitik in Gotha

Seit 1952 findet in der BRD jedes Jahr, zwei Sonntage vor dem ersten Advent, der sogenannte Volkstrauertag statt. Da dieser Tag sich bestens dazu eignet, die Verbrechen der Deutschen zur Zeit des Nationalsozialismus zu verharmlosen und Auschwitz als einen Massenmord neben anderen darzustellen, wundert es kaum, dass sich die Nazis an diesem Tag vielerorts versammeln, um ihrer Ahnen zu gedenken. Eines dieser Gedenken, das zentralste seiner Art in Thüringen, findet jährlich in Friedrichroda statt. Gegen diesen Aufmarsch und die stillen Willkommensgrüße der Stadt Friedrichroda an die Nazis, wollen wir auch in diesem Jahr auf die Straße gehen. Im Vorfeld organisieren wir in Gotha eine Veranstaltungsreihe, die einen Schritt von der bloßen Kritik an den Nazis und ihrem Treiben zurückgeht und einen Blick auf die gesellschaftlichen Verhältnisse wirft, in denen Nazistrukturen gedeihen.

Unseren Aufruf findet ihr hier.
Wer unseren Aufruf und/oder unsere Demonstration unterstützen möchte, wende sich bitte per Mail an agst@riseup.net.
Termine, Orte und Informationen zu unserer Veranstaltungsreihe gibt es hier.
Hier gibt es Banner, um diese Seite auf euren Homepages, Blogs oder in sozialen Netzwerken zu bewerben.













Termine:

01/02.11.13 - Suhl: 23. Antifaschistischer & antirassistischer Ratschlag

05.11.13 - Gotha: Wider das Vergessen - Gespräch über die Bedeutung von Erinnerungsarbeit

06.11.13 - Gotha: Erinnerung, Vergessen, Verdrängen - Vortrag zum deutschen Erinnern an den Nationalsozialismus

12.11.13 - Gotha: Vortrag zur Rolle des modernen Antisemitismus für die deutsche Vergangenheitsbewältigung

15.11.13 - Gotha: Info- & Mobiveranstaltung zum Widerstand gegen Naziaufmarsch und Volkstrauertag in Friedrichroda

17.11.13 - Friedrichroda: Antifa-Demo gegen Volkstrauertag und Nazi-Fackelmarsch