What’s about Südthüringen?

Südthüringen ist eine ländlich geprägte Gegend mitten im Thüringer Wald. Das Zentrum der Region stellen die benachbarten und zusammenwachsenden Städte Suhl und Zella-Mehlis mit etwa 54.000 EinwohnerInnen dar.
Neofaschistische Strukturen bietet die Region in Hülle und Fülle. NPD-Kreisverbände gibt es hier ebenso wie organisierte Kameradschaften, so genannte „Autonome Nationalisten“ oder schlagende Nazibanden. In Süd-thüringen gibt es Naziläden, populäre Nazitreffpunkte sowie Orte und ganze Stadtteile, die von Personen, die nicht ins Menschenbild der Nazis passen, lieber gemieden werden. Ebenso finden in Südthüringen regelmäßig Neonazikonzerte, Demonstrationen, Kundgebungen, so genannte „Heldengedenken“, NPD-Infostände, rechtsextreme Saalveranstaltungen, Feste und andere Events für den mehr oder weniger organisierten Neonazi statt.
Oftmals ist es den Neonazis gelungen, sich ins Leben der Städte zu integrieren und so Jugendliche über Vereinsarbeit zu agitieren. So arbeiten Neonazis beispielsweise als Trainer_innen und Betreuer_innen in Fußballvereinen und Jugendclubs.
Rechter Lifestyle ist im südthüringischen Straßenbild ebenso alltäglich wie die Durchdringung der Alltagskultur durch Neonazis und ihr Gedankengut in einer tristen und biederen Region, die für Jugendliche wenig zu bieten hat und in der viele nur eins wollen: wegziehen!

Anfang März 2007 bildete sich eine NPD-unabhängige Neonazivernetzung, die „Freien Kräfte Südthüringen“ (FKST). In diesem Netzwerk arbeiten, laut Aussage der Nazis, Gruppen und Einzelpersonen aus allen größeren Städten Südthüringens zusammen. Als initiierende Gruppierung ist die Kameradschaft Zella-Mehlis auszumachen, die schon länger nach der Ausweitung ihres Einflusses im Süden des Landes strebt. Auf der neuen Internetpräsenz solidarisieren sich die Faschist_innen mit Holocaustleugner Mahmud Ahmadinedschad, hetzen gegen einen ausgemachten „Schuldkult“, rufen zur faschistischen 1. Mai Demonstration und zu Protesten gegen den diesjährigen G8-Gipfel auf.
Die Faschist_innen sind sich also einig, sie sind organisiert und vernetzt. Südthüringen stehen nun heiße (oder eher kalte?) Zeiten bevor.

Im Folgenden möchten wir über ausgewählte Städte, Dörfer und Regionen berichten und nicht zuletzt aufzeigen, warum es so wichtig ist, sich gegen neofaschistische Strukturen zu wehren und ihnen antifaschistische Kultur und Lifestyle entgegenzusetzen!

Illustrationen findet ihr lediglich in der Print- und PDF-Version der Broschüre.