Jeder Stadt den Stadtrat, den sie verdient!
Was als großes Debakel erscheint, nämlich der Einzug der NPD in der Person Frank Schwerdt in den Erfurter Stadtrat, ist nichts anderes als
demokratischer Alltag. Herr Schwerdt ist von genügend Erfurterinnen und Erfurtern gewählt worden, um nun seinen rassistischen nationalistischen und
antisemitischen Müll in den Stadtrat zu tragen.
Doch ist er als einziger NPD-Abgeordneter wirklich alleine dort? Mit der NPD wollen die etablierten Parteien bestimmt nicht politisch
zusammenarbeiten. Dennoch gibt es etliche inhaltliche Überschneidungen, die die politische Ablehnung der Demokratischen Parteien zur Farce
werden lassen. Wenn die NPD als Wahlkampfauftakt für die Landtagswahl vor die Moscheen zieht, setzt sie sich für die von der CDU geforderte
Leitkultur ein. Wenn die NPD gegen gierige Banker wettert, ist das die selbe Masche, mit der Müntefering und Lafontaine die Bösewichter der
Weltwirtschaftskrise ausmachen. Und welche der etablierten politischen Parteien ist nicht gegen sogenannten Asylbetrug?
Mit der NPD kommt in die politische Landschaft Erfurts wenig Neues, außer dass rechtes Gedankengut von ihr ungeschminkt vertreten wird.
Populistisch wird offen gefordert, dass alles Deutsche überall Vorfahrt haben soll. Ihre Publikationen werden derweil stillschweigend größtenteils in
Litauen gedruckt. Globalisierer sind jedoch immer die anderen.
Das Problem NPD besteht einfach darin, dass genügend Menschen in Thüringen rassistische und antisemitische Einstellungen haben, um sie zu
wählen. So ist das nun mal und Demokraten sollten sich nicht nur über die ungeliebten Schmuddelkinder in den Parlamenten echauffieren sondern
fragen, inwieweit ihr autoritäres politisches Verständnis und ihr rechtsoffener politischer Populismus diesem Gedankengut Tür und Tor öffnet. Wer den
starken Staat hätschelt und ab und an sogenannte Ausländerkriminalität und Sozialschmarotzertum anprangert, soll sich nicht wundern, wenn der
totale Staat dann politisch von dem Wahlvolk gefordert wird.
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