Im Zuge der ausgerufenen Streiks im Einzelhandel ist es auch im Dachauer Gewerbegebiet zu Arbeitsniederlegungen gekommen. Kolleg_innen des „Amper Einkaufs-Zentrum“ (AEZ) beteiligten am 22.5.2015 am Streik.
Sie fordern in der laufenden Tarifauseinandersetzung u.a. 5,5% mehr Lohn, mindestens 140 Euro mehr und eine Erhöhung der Auszubildendenvergütung um 70 Euro. Davon war in einem knappen Bericht in der konservativen Lokalpresse aber nichts zu lesen. Stattdessen beteiligen sich die „Dachauer Nachrichten“ am gerade beliebten Streik-Bashing mit einseitiger Berichterstattung. Ein namentlich nicht genannter „Angestellter“ bezeichnet die Streikbeteiligung seiner Kolleg_innen als „unmöglich“. Nicht weil die Streikenden die anderen mit mehr Arbeit hängen ließen oder dergleichen. Nein, weil es vor den Feiertagen sei und durch den Streik frische Lebensmittel verkommen würden. Eine bezeichnende Argumentation, die unkommentiert wiedergegeben wird. Die Waren im Laden sind wichtiger als die Menschen, die in einem solchen arbeiten.
Der Filialleiter beklagt, dass sich an den Kassen lange Schlangen gebildet haben. Dabei streikten an besagtem Tag nur drei Kolleg_innen. Hierbei sieht man, dass man auch mit wenigen etwas bewegen bzw. zum Stillstand bringen kann.

Solidarität mit allen Streikenden! Ob Bahn, Erzieherinnen, Post oder Einzelhandel
Gegen das Tarifeinheitsgesetz!
Streiks erzeugen Druck und nur mit Druck können wir soziale Änderungsprozesse in Gang setzen