Chronik 2009

Im März wird der ehemalige Kassier der „Jungen Union Dachau“, Christoph Neeb, zum Sprecher der „Dachauer Wirtschaftsjunioren“ gewählt. Neeb musste sein Amt in der JU Dachau 2004 abgeben, als bekannt wurde, dass er auf seiner privaten Homepage ein Buch des Holocaust -Leugners David Irving positiv bewertet hatte. Ebenfalls solidarisierte er sich mit dem ehemaligen Bundestagsabgeordneten Martin Hohmann, der im selben Jahr einen Skandal verursachte als er eine antisemitische Rede hielt. Neeb hat sich nie davon distanziert. (siehe Chronik 2004)
Dies stellt scheinbar für ein Amt bei den „Dachauer Wirtschaftsjunioren“ kein Problem dar. Ebenso wie seine Mitgliedschaft im nationalkonservativen „Bismarck Bund“. (Quelle: Dachauer SZ, Antifa)

Anfang April wurde ein Dachauer Tunesischer Herkunft von zwei jungen Männern, äußerlich als rechts erkennbar, in der Kneipe „Shakespeare`s“ in der Münchner Straße auf Grund seiner Hautfarbe angepöbelt. Als er ihnen anbietet vor die Tür zu gehen, kuschen die beiden und flüchten. (Quelle: Antifa)

Zur Europawahl am 7. Juni treten die mittlerweile bedeutungslosen „Republikaner“ an und verkleben ganz fleißig in Dachau. Allerdings sind die Plakate schnell verschwunden. Die ebenfalls angetretene DVU verzichtet auf Plakatierung in Dachau. (Quelle: Antifa)

Von 21. Juli bis 2. August zeigte die Gemeinde Vierkirchen eine Ausstellung der SPD nahen Friedrich Ebert-Stiftung zum Thema Rechtsextremismus, veranstaltete mehrere Zeitzeugengespräche und einen Abend mit einem Aussteiger aus der Neonazi-Szene. Grund hierfür sind Schmierereien auf dem Pasenbacher Spielplatz im letzten Winter. Auf Nachfrage ergab sich, dass es sich dabei um zwei, wenige Zentimeter große, Hakenkreuze handelte und ein in den Schnee getretenes Hakenkreuz. Allerdings berichten Jugendliche aus dem Dorf, dass am Bahnhof schon ab und zu Schmierereien zu beobachten wären. Trotzdem ist die Reaktion der Gemeinde mehr als löblich und in Dachau undenkbar. (Quelle: Antifa)

Auf dem Dachauer Volksfest im August bleibt es dieses Jahr eher ruhig. Am 9.8. wird vormittags eine Gruppe Boneheads von außerhalb gesehen.

Am 14.8. ist eine Gruppe von mindestens acht Rechtsextremen im großen Zelt unterwegs. Jeweils zwei postieren sich an den Eingängen vorne und hinten, die anderen laufen durch die Reihen und halten mit Handys untereinander Kontakt. Sie sind wohl auf der Suche nach potentiellen Gegner_innen. Nachdem sie merken, dass ihr Vorhaben erkannt wurde, sind sie kurz darauf nicht mehr zu sehen. (Quelle: Antifa)

Im Bundestagswahlkampf Anfang September werden wieder NPD Plakate angebracht. Allerdings erheblich weniger als bei der Landtagswahl 2008 und auch nur an den vorgesehenen Plakatwänden. Auch hier wurden wieder die Mülleimer gefüllt. Direktkandidat Roland Wuttke konnte in Dachau insgesamt 220 Stimmen (1,04%) und die NPD 146 (0,69%) der Zweitstimmen verbuchen. (Quelle: Landratsamt Dachau, Antifa)

Ende September werden in Bachern mehrere NPD Plakate wild geklebt. Zusätzlich tauchen noch Aufkleber der NPD dort auf. Der Bacherner Bahnhof wird mit Symbolen, wie Hakenkreuzen, SS Runen und KKK (Ku Klux Klan) versaut. (Quelle: Antifa)

In der Bahnunterführung nach Dachau Süd steht im September geschrieben: „Ausländer raus? Nein, Ausländer ins KZ“. Bei Entdeckung stand bereits darunter: „Fickt Euch, ihr scheiß Trottel“ (Quelle: Antifa)

Im Oktober, November tauchen in Schwabhausen weiterhin immer wieder massiv Neonazi-Aufkleber der „Freien Nationalisten München“ und andere Aufkleber aus dem Kameradschafts-Spektrum auf. Obwohl gut sichtbar werden sie nicht entfernt. (Quelle: Antifa)

Auch am Bahnhof Bachern gehen die Schmierereien weiter. Hakenkreuze und die Neonazi-Parole „Frei sozial national“. (Quelle: Antifa)

Am 8. November, dem Jahrestag der Pogromnacht von 1938, versuchen zwei junge Rechte an der KZ Gedenkstätte zu stören. Sie entrollen kurz eine Fahne aus weiter Ferne, kriegen aber sehr schnell nasse Füße und entschließen sich zu gehen.(Quelle: Antifa)

Am Morgen des 11. November ist der Dachauer Bahnhof mit Aufklebern der Kameradschaft „Nationales Augsburg“ übersät. (Quelle: Antifa)